Schlagen Frauenherzen wirklich anders?
Jeddeloh II / Edewecht
Am 21. März 2017 konnte die Vorsitzende des LandFrauenvereins Jeddeloh II, Annegret Gertje, 34 interessierte Frauen begrüßen, die einen Vortrag der Oberärztin des Rehazentrums Oldenburg, Frau Dr. med. Daniela Heidkamp, hören wollten.
Der Titel lautete " Frauenherzen schlagen anders". Thematisiert wurde der Herzinfarkt bei Frauen.
300.000 Herzinfarkte im Jahr werden in Deutschland diagnostiziert. Davon entfallen 130.000 , also fast die Hälfte, auf Frauen. Hiervon sterben 20 - 30 % noch vor Erreichen des Krankenhauses und 10 - 20 % im Krankenhaus.
Seit 10 Jahren immerhin werden Frauen in die Infarktstudien mit einbezogen Aber es gilt immer noch: der Herzinfarkt ist eine Domäne des Mannes. Und auch die Frauen selbst schätzen das Risiko, einen Infarkt zu bekommen, gering ein. Dabei sind sie - wie die Zahlen beweisen - ebenso gefährdet.
Frau Dr. Heidkamp schilderte eingehend die Symptome, die einen Infarkt ankündigen, der sich durchaus über einen längeren Zeitraum aufbauen kann. Selbst Zähne können Schmerzsignale aussenden.
Risikofaktoren sind Diabetes Mellitus (verfünffacht das Infarktrisiko), Niereninsuffienz, Bluthochdruck, mangelnde Bewegung, Depressionen, Rauchen und ungesunde Ernährung.
Auch Übergewichtige tragen ein hohes Infarktrisiko in sich. Der oft für die Gewichtsmessung angewandte BMI- der Body-Mass-Index - ist ein nicht aussagekräftiger Wert. Deshalb legt man heute den Bauchumfang (Taille) eines Menschen zugrunde, der bei Frauen nicht mehr als 88 cm, bei Männern maximal 102 cm betragen darf.
Fazit: Die Frauen- und Männerherzen schlagen gleich, nur die Symptome werden unterschiedlich bewertet (Frauen "müssen" bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, noch schnell alles regeln, was in der Familie und im Beruf anfällt). Das kann tödlich enden.
Frau Dr. Heidkamp hat mit ihrer charmanten und sympathischen Art den Frauen des LandFrauenvereins Jeddeloh II ein ernstes Thema locker und verständlich nahegebracht.
Leserkommentare (0)