Keine Angst vor "neuer Hüfte" - OP mit 43 Jahren
Kleiner Mutmacher für eine Hüft-OP
Edewecht Als ich mit meinen Gehilfen unterwegs war, haben mich viele Leute immer gefragt, was ich mir denn gebrochen hätte. Sie waren dann höchst erstaunt, dass ich in jungen Jahren schon ein künstliches Hüftgelenk bekommen habe. Anscheinend gibt es hier noch unzählige Menschen, die genau wie ich, die OP noch hinausschieben und große Bedenken haben. Das ging mir alles genauso. Im nachhinein denkt man, hättest du das man nicht so lange aufgeschoben! Von allein wird es leider nicht besser, eher umgekehrt. Hinterher ist man halt immer schlauer. Deshalb will ich hier meine persönlichen Erfahrungen auch gern weitergeben: Vor der OP hatte ich ersteinmal nur ein Ziel: Aus der Narkose wieder aufwachen und die Kinder nicht ohne Mutter aufwachsen lassen! Was danach kommt, darüber wollte ich gar nicht soviel wissen. Im Nachhinein war die Narkose das geringste Problem (obwohl ich hier mit Nachwirkungen zu kämpfen hatte). Dank der Sch..egal-Tablette fand ich den Weg zum OP-Tisch und die ganzen Vorbereitungen sogar äußerst interessant und spannend - keine Spur von Angst! Und ich bin tatsächlich wieder aufgewacht! Man wird im übrigen sehr gut von den Ärzten aufgeklärt. Dann kamen 12 Tage Krankenhausaufenthalt, wobei hier täglich Fortschritte gemacht wurden. Man wundert sich, wie schnell man wieder an Gehhilfen durchs Krankenhaus läuft. Es ist natürlich nicht alles so toll, wenn man sich so ausgeliefert fühlt und nur auf dem Rücken liegen darf. Das wird einem besonders nachts zur Qual und man dreht auch schon mal ein wenig durch und heult. Aber wie gesagt, diese Zeit geht sehr schnell vorbei. Vor Schmerzen braucht man sich nicht zu fürchten - mit Schmerzmitteln wird nicht gespart (oder wird man deshalb so komisch?). Im übrigen habe ich mich im Bundeswehrkrankenhaus WST gut aufgehoben gefühlt - fachlich wie menschlich und alles sehr modern. Anschließend kann ich nur jedem eine stationäre Reha (habe ich in Bad Zwischenahn gemacht) empfehlen und diese auch wirklich für sich zu nutzen. D. h. sich auch anstrengen bei den Übungen und außer der Reihe üben, Muskeln aufbauen. Zudem wurden dort auch viel Vorträge über die Gesundheit und Ernährung angeboten. Das sollte man wirklich mitnehmen, dann hat man auch gar keine Zeit für Heimweh! Dies gilt m. E. auch für Leute über 80. Jetzt, 3 1/2 Monate nach der OP sieht die Welt doch gleich ganz anders aus! Man hat ein neues Gehgefühl (und das schön gerade!) und Auto fahren darf man auch endlich wieder. Nun habe ich noch das Glück, dass ich an dem IRENA-Programm (Intensive REhaNAchsorge), d. h. Muckibude und Aquajogging zweimal die Woche (insgesamt 3 Monate) teilnehmen darf. Wer kann, sollte das unbedingt mitmachen! Anstrengen lohnt sich auch für den Restkörper. Es zieht hier und da noch und man muss bei bestimmten Bewegungen aufpassen, damit das künstliche Gelenk nicht auskugelt. Für Sachen, die einem nicht guttun, bekommt man eh die Rückmeldung mittels Schmerzen. Abschließend kann ich von mir aus sagen, dass sich die TEP positiv aufs Gemüt auswirkt - man ist wieder lockerer, lacht viel mehr und bekommt daher auch das entsprechend positive Feedback von seinen Mitmenschen. So, dies war ein kleiner Einblick , wer Fragen hat kann mich gern ansprechen!
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