Mittwoch, 29. April 2009, 14:37 Uhr
Prävention / Hilfe

Ein "Rettungsring" für Opfer

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Der "Weiße Ring" kümmert sich um die Belange von Kriminalitätsopfern. Der ehemalige Leiter des Polizeikommissariats Nordenham, Joachim Milde, ist Leiter der Außenstelle Wesermarsch.

Edewecht / Nordenham / Wesermarsch Der "Weiße Ring" bekennt Farbe. Farbe für die Opfer von Kriminalität. Seit 1976 gibt es den Verein, der sich der Opferhilfe, der Kriminalitätsvorbeugung sowie der Unterstützung von Schadenswiedergutmachungs- und Täter-Opfer-Ausgleichsprojekten verschrieben hat. Der "Weiße Ring" ist in 18 Landesverbände gegliedert, in denen es insgesamt 420 Außenstellen gibt. Leiter der Außenstelle Wesermarsch ist seit vergangenem Dienstag der ehemalige Chef des Nordenhamer Polizei-Kommissariats, Joachim Milde. Dass die Arbeit des "Weißen Rings" notwendig ist, zeigt auch die diplomatisch formulierte Aussage von Landrat Michael Höbrink: "Der Gesetzgeber engagiert sich nicht im Übermaß für die Opfer", sagte er am Dienstag im Kreishaus in Brake. Und dass es natürlich auch in der Wesermarsch Opfer gibt, bestätigte der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen, Rolf Sprinkmann. Er sprach für das Jahr 2007 von 6000 Straftaten. "Jahr für Jahr werden in der Wesermarsch 1000 Menschen Opfer von Gewalttaten", so Sprinkmann. Was kann der Verein für Opfer tun? Er berät, leistet Beistand und Betreuung nach einer Straftat oder leistet finanzielle Hilfe. Und es geht ihm um eine Neubewertung des Opferbegriffs in der öffentlichen Wahrnehmung. "Der Opferschutz hat längst nicht den Stellenwert, den er verdient hätte", beklagt Rolf Sprinkmann. Opfer zu sein, sei "offenkundig ein Stigma", unter Jugendlichen gar ein Schimpfwort. Dabei hinterließen Straftaten neben zum Teil offensichtlichen körperlichen Schmerzen auch seelische. Und dabei muss es sich nicht einmal um Gewaltdelikte handeln. Auch ein Einbruchdiebstahl könne das Opfer traumatisieren, erklärte Sprinkmann. Denn in diesem Falle habe sich ein Fremder im Lebensmittelpunkt der Opfer aufgehalten, was einige nicht verarbeiten könnten. Wie lautet Ihre Meinung? Werden Opfer in Deutschland nicht ausreichend geschützt und mit ihren Erfahrungen allein gelassen? Haben Sie ähnliche Erfahrungen selbst oder in Ihrem Umfeld erlebt? Was kann gegen die gesellschaftliche Abwertung des Begriffes "Opfer" getan werden? Was können über den "Weißen Ring" und seine Arbeit sagen? Diskutieren Sie über die Kommentarfunktion oder im Forum! Quellen: Berichterstattung von Jens Milde in der Nordwest-Zeitung vom 29. April 2009 www.weisser-ring.de

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