Freitag, 13. März 2009, 12:18 Uhr
Projekthilfe Dritte Welt e. V.

Hilfskonvoi Tourbericht Teil II

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www.buschklinik.de www.spendentour2009.de Hier nun der zweite Teil des Tourberichts

Edewecht / Gambia 02.03.2009 Was für eine entspannte Situation: völlig ohne Absprache findet das Frühstück zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr in kleinen Gruppen statt, aber irgendwie treffen sich doch wieder alle am großen Tisch. Es ist schon faszinierend, wie in so kurzer Zeit eine so fantastische Gruppendynamik entstehen kann. Es wird gewitzelt, gelacht und allen ist die wohltuende Wirkung des Schlafs deutlich anzumerken. Am Vorabend ist es noch gelungen eine Stadtführung zu organisieren, und so werden wir um 10.30 Uhr von einem Führer und drei Fahrern in Minivans abgeholt. Nach einigen erlebten und wortreich umschrieben Highlights führt unser Weg auf den großen Markt. Dies ist nun wirklich der Höhepunkt in Marrakesch und die Beschreibung mit Worten kann die Eindrücke nicht wirklich vermitteln. Der Versuch soll an dieser Stelle trotzdem unternommen werden: Wir erblicken beim Betreten des riesigen Platzes ein Menschengewusel, wie es kommunikativer nicht sein kann. Kleine Grüppchen trinken unter Schirmen Tee, machen Musik, singen, stellen ihre Künste dar und sind einfach fröhlich. Am Ende des Platzes schließt sich der eigentliche Markt, das sogenannte Stadtzentrum an. Ein Vielzahl von mehrgeschossigen Häusern, die im Bereich des Erdgeschosses dicht an dicht Geschäfte von 2 - 20 m² Verkaufsfläche enthalten. Die Häuser stehen so eng zusammen, dass man häufig mit den Händen zwei gegenüber liegende Häuser gleichzeitig berühren kann. Stoffhändler, Lederhändler, Wollhändler, Schmiede, Gewürzhändler, Gemüsehändler, Drechsler, Ölhändler, Antiquitätenhändler, etc. bieten Taschen, Schuhe, Stoffe, Wolle, ätherische Öle, Seifen, Trommeln, Holzschüsseln, geschmiedete Andenken, Schmuck, Oliven, Feigen, Datteln, Lampen, Lebensmittel aller Art und vieles, vieles unbeschreibliches mehr mit viel Geschick und Theatralik an. Die gesammelten Eindrücke unterstreichen die besondere Mentalität Afrikas, selbst hier schon, noch so nah an Europa. Am frühen Nachmittag trennt sich die Gruppe, weil einigen den Krankenwagen noch mal zum Durchchecken in die Werkstatt bringen wollen, andere sich noch ein paar Stunden Ruhe gönnen möchten und wieder andere den Ehrgeiz entwickelt haben den Markt vollumfänglich zu erfassen. Letztere haben keine Chance, aber bitte: ein jeder so wie er mag, wenn es auch vergebens ist. Jedenfalls ist der Markt jede Sekunde dort wert. Am Abend dann ein ähnliches Bild wie am Morgen. Die einen bleiben im Hotel, andere gehen noch auswärts essen. Eines werden alle gemeinsam tun: früh ins Bett gehen, denn um 5.30 Uhr ist Aufbruch. Vorher noch Autos packen, Kaffee für die Tour kochen und frühstücken. Also werden die Wecker um 4.00 Uhr klingeln. 03.03.2009 Eigentlich sollte es pünktlich um halb sechs los gehen. Nur leider hat die Kupplung des Krankenwagens wieder keinen Druck aufgebaut. Während der Überprüfung war der Druck dann aber plötzlich wieder da und wir haben uns mit 15 Minuten Verspätung auf den Weg gemacht. Nachdem wir alle sehr früh aufgestanden sind, ist die Kommunikationsfreudigkeit auf Grund der vorherrschenden Müdigkeit noch ausbaufähig. Matthias Ketteler teilt per Funk die geplante Tagesroute und den Zeitplan mit. Das hört sich schon wieder nach einem großen Abenteuer an. E macht Spaß zuzuhören. Eines wollen wir natürlich nicht vergessen: Marina, die Frau von Hans Bruns hat heute Geburtstag, also senden wir natürlich die besten Glückwünsche nach Rodenkirchen. 6.45 Uhr. Aus den Funkgeräten ertönen die ersten Anfragen nach der Skiausrüstung. Das passiert tatsächlich auch in Afrika, wenn man beim Sonnenaufgang vor der Silhouette des Atlasgebirges fährt und die schneebedeckten Gipfel in der Morgendämmerung den Himmel erobern. Die Sonne erobert gegen 8.00 Uhr endgültig den Himmel, der Tag verspricht unseren Wünschen zu genügen. Voraus ein Regenbogen und dann? NEIN! Das kann nicht sein, haben wir uns wirklich so verfahren oder steht da tatsächlich ein Blitzautomat in der marokkanischen Prärie?! Wir haben ernsthafte Probleme unser Schmunzeln zu unterdrücken, aber warum soll nicht die Technik auch hier Einzug erhalten. Wir waren jedenfalls nicht zu schnell und müssen uns keine Sorgen machen. 20 Kilometer hinter Tiznit, kurz nach 12, Mittag. Würstchen, Dosenbrot, Käse, Wurst aus der Blechbüchse und Instant-Kaffee mit lauwarmen Wasser aus Thermoskannen, lecker? Wäre da nicht die tief hängenden Wolken, die Kälte und der Regen. Ja, das ist wirklich keine Story aus einem schlechten Roman, die äußeren Bedingungen sind wirklich zum Weinen. Wir packen die Sonnenbrillen wieder ein und holen die Fleece-Jacken raus. Regenjacken sind kaum vorhanden, wer konnte auch damit rechnen. Noch während ich den letzte Absatz schrieb, hörte der Regen schlagartig auf und die Sonne scheint nun so hell, dass auf dem Monitor kaum noch etwas zu erkennen ist, die Fleece-Jacken sind schon wieder zu warm und wir fahren teilweise durch knöcheltiefe Pfützen. Langsam hört der Regen aber auf und es wird immer wärmer. Bein gefühlten 20° Plus X erreichen wir Tan Tan Plage an Marokkos Atlantikküste um kurz vor 6. Wir beziehen mit mehreren Personen einfache Appartements und Treffen uns am Strand auf eine Dose Bier und einen Kümmerling. Wir schmunzeln schon über die Reserven die der eine oder andere noch aus seinem Gepäck zaubert. So warm ist es dann doch nicht. René Sakowitz macht den Test und springt in den Atlantik. Nach seinen Worten beträgt die Wassertemperatur ca. 11°C oder 3 Milimeter. 04.03.2009 Es ist mittlerweile 15 Uhr durch du wir sind seit ca. 10 Minuten wieder unterwegs. Gemeinsam haben wir gestern beim Essen, es gab Erbsensuppe und Nudelsuppe, noch die weitere Vorgehensweise festgelegt. Den Vormittag haben wir genutzt um noch ein wenig auszuruhen. Dies gelang aber nicht allen. Unser Physiotherapeut Fritz Borchers hat sich um die verrenkten und verspannten Rücken der Mitfahrer gekümmert. Ingo Lieken hat seine Tourkasse geführt. Ulfert Engelkes, Jan Kretschmer und Dirk Doelle haben sich um den Schnitt der Videos gekümmert, die zeitnah per eMail nach Deutschland verschickt werden um dann ins Internet gestellt zu werden. Die Küchencrew, Dieter Lieken, René Sakowitz und Hans Bruns haben Ihre Materialien sortiert. Thorsten Meilahn hat weiter am Tourtagebuch gearbeitet, welches ebenfalls per Mail versandt und ins Internet gestellt wird. Der jetzige Turn führt uns über mehr als 1000 Kilometer bis zur Mauretanischen Grenze. Da diese gegen 15 Uhr schließt, hätten wir Sie tagsüber nur erreichen können, wenn wir die letzte Nacht durchgefahren wären. Da wir nach 11 Stunden allerdings genug hatten, haben wir uns für den Zwischenstopp in Tan Tan Plage entschieden. Nun planen wir die Grenze im Morgengrauen des 5. März zu erreichen um dann sofort nach Öffnung die Grenze passieren zu können. Eigentlich kommen wir ganz gut durch, der Straßenzustand ist besser als erwartet, ein Schnitt von 80 bis 90 Kilometern in der Stunde ist aber fast nicht zu halten, auch weil seit gestern Mittag zahlreiche Kontrollstellen der Gendarmerie Royale uns immer wieder aufhalten. Jan Kretschmer als unser französisch sprachiger Tourguide meistert zwar alle Kontrollen sehr professionell, die Uniformierten sind aber sehr wissbegierig und wollen diverse Unterlagen sehen. Auf dem Weg in die Sahara haben wir an einer Tankstelle noch mehr als ein Dutzend Kanister mit Diesel befüllt, da der Kraftstoff hier von der Regierung subventioniert wird und nur ca. 40 ?c pro Liter kostet. Außerdem haben wir am Küchenwagen eine Zwischenmahlzeit zu uns genommen. Nach einer weiteren Kontrollstation der Polizei geht es weiter. Plötzlich, um kurz nach 5, ein unbeabsichtigter Stopp. Vor uns befindet sich ein riesiges Wasserloch mitten in der Straße. Vermutlich vom gestrigen Regen, der nach Aussage der Einheimischen der erste nach 8 Jahren ist. Wir überlegen kurz was wir tun. Währenddessen fahren andere Fahrzeuge an uns vorbei, auch ganz normale PKW. Wenn die es schaffen werden wir auch keine Probleme bekommen. Also los! Jörk Deimann möchte vom Rücksitz des Krankenwagens fotografieren. Weil man im Bulli hinten kein Fenster öffnen kann, kurbele ich das Fenster der Beifahrertür runter. Das stellt sic h als schlechte Idee heraus, ich werde klatschnass. Die Fahrt durch das Wasser verläuft sonst aber problemlos und weiter geht es. Um 18.15 Uhr erreichen wir die Westsahara, 30 Minuten später geht die Sonne ganz plötzlich unter. Ein tolles Naturschauspiel, innerhalb von nur 5 Minuten war die Sonne komplett hinter dem Horizont verschwunden. Dann folgt noch eine SMS aus der Heimat. Im Pokalspiel des VFL Wolfsburg gegen den SV Werder Bremen steht es zur Halbzeit 2:2 nachdem Werder geführt hatte ? SCH?.!!! Trotzdem ein Dank an Franz Gebker für die schnelle Info. Zeitgleich erreichen wir Laayoune, eigentlich unser Ziel von gestern, was wir wohl erst nach 22 Uhr erreicht hätten. Unseren Schlafplatz am Strand hinter Laayoune hätte uns wohl nicht vor Mitternacht gesehen. Gut, dass wir uns anders entschieden haben. Wir wundern uns. Laayoune, eine Garnisonsstadt mit viel Chic und recht sauber für afrikanische Verhältnisse. Leider haben wir keine Zeit, daher ist uns nur eine Durchfahrt vergönnt. 19.55 Uhr, die ersehnte Nachricht aus Deutschland: Werder gewinnt 5:2 gegen Wolfsburg. 05.03.2009 Um Punkt 8 Uhr erreichen wir die marokkanisch - mauretanische Grenze, unser Plan hat perfekt funktioniert. Die Nacht war ruhig, die Straßen waren sehr viel besser als wir erwartet haben und wir haben nur zum Tanken und zum Fahrerwechsel gestoppt. Lediglich am Abend zum Essen, bei gewohnter Kost aus dem Küchenwagen, und morgens an einer Tankstelle auf einen Kaffee, ca. 80 Kilometer vor der Grenze, haben wir etwas länger gehalten. Es war aber auch gefühlte 5°C kalt, so dass keiner länger als nötig außerhalb der Fahrzeuge verbracht hat. Matthias Ketteler teilte um 8.45 Uhr mit, dass man uns schon erwartet habe, da man die Info über unseren Hilfskonvoi schon aus der Botschaft hätte. Es würde wohl ganz zügig gehen. Das ist jetzt 1,5 Stunden her und wir stehen hier und warten. Die Sonne scheint zwar mittlerweile, aber der Wind ist immer noch sehr kalt. Ohne Fleece-Jacke ist es nicht auszuhalten. Jetzt plötzlich um 10.27 Uhr geht es weiter. Oder doch nicht? Wir stehen nach hundert Metern schon wieder. Um 11.55 Uhr kommen wir endlich über die marokkanische Grenze ins Niemandsland. Uns erwartet eine Müllwüste aus abgewrackten Autos und jeder Menge Unrat. Aus der gut geteerten Straße ist ohne Ankündigung eine Schotterpiste aus vielen aneinander gereihten, 20 ? 40 cm tiefen Löchern geworden, die mit den Sandverwehungen nur schwer zu erkennen sind. Um 11.20 Uhr erreichen wir die mauretanische Grenze, die wir dann schon um Punkt 12 wieder verlassen dürfen. Jedoch folgt nach 100 Metern schon die nächste Kontrolle der Polizei. Nach Erledigung aller Formalitäten, wie immer durch Matthias Ketteler und Jan Kretschmer, fahren wir um exakt 12.28 Uhr weiter. Wann wohl die nächste Kontrolle kommt? Wenigstens haben wir jetzt wieder eine geteerte Straße unter den Reifen. Nein, das kann nicht sein, nach nur 50 Metern werden wir an einer unscheinbaren Holzbaracke wieder vom Militär angehalten. Matthias und Jan werden später eine ganze Menge berichten müssen, damit wir verstehen. Weiterfahrt dann um 13.04 Uhr. Alle sind ein bisschen genervt, immerhin stehen wir jetzt schon über 5 Stunden an der Grenze. Wir haben nur noch ca. 40 Kilometer bis zu unserem Zwischenziel Nouadhibou. Mal sehen, wann wir den von vorherigen Touren berühmten Camping Azimex erreichen. 13.56 Uhr. Wir sind da! Es erwartet uns ein Haus mitten in der Stadt, wo mehrere Gemeinschaftszimmer mit Iso-Matte und Schlafsack bezogen werden können. Der Begriff Camping wurde von früheren Touren hergeleitet, bei denen die Häuser Nicht genutzt werden konnten und somit im Innenhof gecampt wurde. Heute stehen dort nur noch die Fahrzeuge. Nach den Anstrengungen der letzten Tage ist zum Mittag, natürlich das übliche Dosenfutter, auch ein Bier genehm. Danach wird der Ablauf der nächsten Tage besprochen, es werden die Autos aufgetankt, Geld wird getauscht und Wasser für die Wüste wird eingekauft. Danach schauen sich einige Nouadhibou und eine der weltgrößten Schiffsabwrackindustrien an, andere brauchen einfach eine Mütze Schlaf. Ach ja, bei den Aufenthalten von an den Grenzstationen handelte es sich in den überwiegenden Diskussionen um die Handhabung mit den Fahrzeugen. Es musste belegt werden, dass diese auch garantiert wieder ausgeführt werden, damit keine Zölle anfallen. Die Erklärungen und Regelungen hierzu haben neben dem normalen Papierkram an Afrikas Grenzen sehr viel Zeit in Anspruch genommen. 06.03.2009 Eigentlich sollte der Start unserer heutigen Etappe um 5.00 Uhr sein. Bis alles beladen war, zeigte die Uhr aber schon fast 6 Uhr. Da unsere Schrauber der Kupplung des Ambulanz-Wagens immer noch nicht ganz trauen, ist mehrheitlich beschlossen worden, die Wüste weitestgehend zu meiden. Trotzdem haben wir hierfür am Vorabend einen Führer organisiert, ohne geht es nicht. Die Wüste erreichen wir dann kurz nach Sonnenaufgang und hinein geht es in das Abenteuer. An einer der ersten Dünen steigen wir aus um das Gefühl des Sandes direkt genießen zu können. Der Wind ist stark und die Luft so kurz nach Tagesbeginn erst auf knapp 18°C aufgeheizt. Wo es Öffnungen gibt, da ist jetzt auch Sand drin. Egal ob bei Mensch oder Material. Wir genießen die Fahrt durch die weite Wüste. Die Autos schlingern, rutschen, drehen durch. Fritz Borchers und René Sakowitz kommen plötzlich nicht mehr nach. Als wir umdrehen und nachschauen sehen wir den Pickup 30 cm im Sand eingegraben. Also die Sandschaufeln raus und los. Gegen 10.30 Uhr hat uns dann die geteerte Straße wieder. Nach einem Tankstopp und 15 trockene aber leckere Baguette vom mauretanischen Bäcker erreichen wir um 14.30 Uhr Nouakchott, die Hauptstadt Mauretaniens. Außer der Durchfahrt bleibt uns nicht ganz viel, es soll heute noch in den Senegal nach St. Louis gehen. Hinter Nouakchott machen wir eine Pause um die Dieseltanks und unsere Mägen zu füllen. Ingo Lieken hat noch scharfes Ketchup zu den Würstchen gefunden. Das ist jetzt richtig lecker. Außerdem gibt es wieder Dosenbrot aus der Wesermarsch und Thunfisch aus der Dose. Weitere 50 Kilometer weiter wird dann die Landschaft plötzlich wieder grün. Wir sehen Bäume, Sträucher, Palmen und nicht mehr nur dieses Einheits-Orange-Gelb der Sandwüste. Kurz vor Rosso verlassen wir die ?mauretanische Autobahn? gegen 18 Uhr und biegen auf eine unbefestigte Wegstrecke durch Mangroven-Sümpfe und Reisfelder ab. 90 Kilometer Rüttelpiste mit bis zu 50 cm tiefen und breiten Schlaglöchern, die Mensch und Material bis an die Belastbarkeitsgrenzen fordern, führen uns in Richtung Senegal. Um 20.40 Uhr erreichen wir gut durchgeschüttelt den mauretanischen Zoll, hier müssen nun die eingeführten Fahrzeuge auch wieder korrekt ausgeführt werden, mit allen notwendigen Formalitäten. Mal sehen, wie lange das dauert. Wider erwarten ging es sehr schnell. Nun ist es 21.20 Uhr und wir sind im Senegal. Dieter Lieken, der im vergangenen Jahr die Tour alleine mit seiner Frau gemacht hat, weiß nichts Gutes zu berichten. Wir denken positiv und warten ab. Kurzer Zwischenstand: um 21.55 Uhr dürfen wir mit allen Fahrzeugen die Straßenseite wechseln, leider noch nicht auf die andere Seite des Schlagbaums. Noch während ich diese Zeilen verfasse kommt ein Zöllner und überprüft die Inhalte der Fahrzeuge. Er lässt sich alles erklären, ist dabei aber sehr oberflächlich. Jetzt reichen die Kopien der Kfz-Scheine aus unseren Tourmappen nicht mehr und die Originale müssen her. Etwas mehr als eine Stunde später, um 22.55b Uhr, machen wir uns auf den Weg zur Zebrabar am Rande von St. Louis. Hier kommen wir um 0.05 Uhr an, genehmigen uns noch ein Bier und verteilen uns auf die einzelnen Rundhütten. 07.03.2009 Dieser Tag ist zur Erholung und wird von den Teilnehmern unterschiedlich genutzt. Nach dem Frühstück geht alles sehr gemächlich zu. Dieter Lieken, Ingo Lieken und Thorsten Meilahn kümmern sich um die Aufbereitung der Tourkasse und buchen entsprechend. Ulfert Engelkes kümmert sich wie immer um den Videoschnitt, einige Teilnehmer fahren in die Stadt um diese zur erkunden und ein Internet-Café zum Datenversand zu suchen, Andere sitzen am Strand und trinken Café, schlafen, sitzen an der Bar, räumen die Fahrzeuge auf, machen eine Bestandsaufnahme, usw. Alles in allem ein Ruhetag über den es wenig zu berichten gibt. Eines ist vielleicht noch erwähnenswert: wir, Ingo Lieken, Dieter Lieken, Fritz Borchers, Thorsten Meilahn und Hans Bruns waren hier zum ersten Mal während der Tour im Atlantik schwimmen. Es war angenehm und extrem erfrischend. Bevor wir diesen Tag beenden, dürfen wir nach einem fantastischen senegalesischen Essen noch ein wenig französisches Varieté genießen. Zwei Laiendarsteller, die durch Afrika reisen und sich mit kleinen Shows ihren Lebensunterhalt verdienen unterhalten uns mit Musik und Pantomime. Es war schon sehr nett. Nun aber schnell ins Bett, es geht schließlich morgen um sechs schon wieder weiter auf die Schlussetappe nach Jahaly. Gute Nacht! 08.03.2009 Guten Morgen. Wir haben es tatsächlich geschafft, wie geplant, um 6.03 Uhr auf der Straße zu sein und fahren nun dem Sonnenaufgang entgegen. Nach wenigen Kilometern müssen wir uns erstmal auf die Suche nach einer Tankstelle machen. Die erste hat zu, die zweite hat kein Diesel mehr, schließlich finden wir aber doch noch eine Möglichkeit den Treibstoff für unsere Fahrzeuge zu erwerben. Die Straßenmärkte sind voller Menschen. Wir werden umringt von dutzenden Kindern und angebettelt, als wir Brot kaufen wollen. Aus der Stadt wieder raus, kommen wir in eine Kontrolle der Gendarmerie. Der Polizist lässt sich erst wieder von seinem alle Fahrzeugunterlagen ausgiebig zu kontrollieren, als wir ihm ein T-shirt schenken. Ärgerlich, aber wir wollen schnell weiter. So setzen wir die Fahrt auf der verstaubten Buckelpiste fort. Um 12.58 Uhr erreichen wir Kaolack. Wir kommen Gambia immer näher. Auf sehr schlechter Wegstrecke zerfetzt es um 15.45 Uhr dem Kia einen Reifen. Zeitgleich hat auch der Ambulanzwagen eine Reifenpanne. Beide Fahrzeuge sind allerdings um 16.00 Uhr bereits wieder fahrtüchtig und wir können die letzten Meter zur Grenze unter die Räder nehmen, die wir um 16.15 Uhr erreichen. Beide Grenzen sind sehr schnell passiert, so dass wir uns um 17.20 Uhr auf den Weg zum Jangjanbureh Camp machen können. Nach einem Tankstopp erreichen wir dies um 19.20 Uhr. Der Tankstopp dauert länger, weil hier noch von Hand gepumpt werden musste. Im Camp gibt es dann ein leckeres Abendessen und das obligatorische Bier, bevor wir uns das Tam Tam der Dorfbevölkerung anschauen: Trommeln, Tanz und Lagerfeuer bringen uns Afrika näher. 09.03.2009 Wir wachen gegen 7.00 Uhr auf, weil die Sonne bereits in die Hütte scheint. In den Hütten gibt es ein kleines Bad mit Dusche und Waschschüssel. Das Wasser ist zwar kalt, aber da es hier morgens um 8 schon deutlich über 20°C warm ist, macht das Duschen richtig Spaß. Nach dem Frühstück machen wir uns auf um 9.15 Uhr auf den Weg nach Jahaly. Wegen der kleinen Fähre, die nur 3 Fahrzeuge fasst, wird der letzte Tourabschnitt noch eine wenig Zeit in Anspruch nehmen. Zumal wir auch noch eine weitere Fähre nehmen müssen. Nach ca. 40 Kilometern auf der Südbank des Gambia-Flusses, der bisher schlechtesten Wegstrecke auf unserer Reise, erreichen wir um kurz vor 12 Jahaly. Schon Kilometer vorher scheint man von unserer bevorstehenden Ankunft zu wissen und begrüßt uns freundlich durch zuwinken. Der Empfang in der Buschklinik ist dann überwältigend. Mehrere Hundert Dorfbewohner jubeln, trommeln, halten Transparente in die Höhe und Strecke ihre Hände in die Fahrzeuge. Wir sind am Ziel! Nach dem Tam Tam folgt der offizielle Teil wo wir durch die Dorfältesten von Madina und Jahaly begrüßt werden. Endlich um 13.45 Uhr sind alle Reden gehalten und wir kümmern uns um unser Gepäck, Essen erstmal etwas unser unserem Dosenfuttervorrat und suchen freie Betten auf dem Klinikgelände. Später folgt dann der Rundgang durch die Klinikbereiche, den Kindergarten und die Häuser der Mitarbeiter um einen Eindruck der Veränderungen seit dem letzten Besuch in 2008 zu bekommen. Bei einer Temperatur von mehr als 40°C verkriechen wir uns aber sehr schnell im Schatten und lassen den Tag schließlich auch so ausklingen. 10.03.2009 Bei Temperaturen von über 25°C treffen wir uns gegen halb neun zum Frühstück und besprechen den Tag. Einige werden eine Bestandsaufnahme in der Klinik machen, andere fahren in die Gartenbauprojekte und schauen sich dort an was benötigt wird. Unsere drei Elektriker Friedhelm Lau, Klaus Jakubowski und Günther Steinbrink kümmern sich um die defekte Solaranlage. In den insgesamt vier Gartenbauprojekten von Madina und Jahaly sehen wir auf mehr als 8 Hektar verschiedenste Gemüsearten gedeihen. Wir erkennen die Notwendigkeit weiterer Zäune, wie wir sie bereits haben bauen lassen, und sehen mehrere defekt Brunnen, die hinterspült wurden und somit zerbrochen sind. Alle Eindrücke werden wir mit nach Deutschland nehmen und beratschlagen was davon durch unser Projekt unterstützt werden kann. Wir wissen bereits jetzt, dass das Spendenaufkommen überwältigend ist und können dann sicherlich einen großen Container mit sehr viel Material schicken. Einige von uns werden dann wieder nach Gambia Reisen und beim Aufbau helfen. Nach einem Einkauf mit Klinikmitarbeitern auf dem Markt in Brikama Ba wird uns ein hervorragendes Abendessen von den Frauen der Klinikküche gezaubert. Küche darf man allerdings nicht europäisch übersetzen, es handelt sich hierbei lediglich um mehrere offene Feuerstellen. 11.03.2008 Wir erledigen ähnlich wie am Vortag noch diverse Dinge und bereiten uns auf die letzten 280 Kilometer nach Banjul vor. Hier endet nun unsere Aufgabe und wir werden noch ein paar Tage Urlaub machen. Mehr Informationen werden wir aufbereiten, wenn wir wieder in Deutschland sind. Für das Interesse bedanken wir uns sehr und freuen uns, wenn es Ihnen gefallen hat. Sehr gerne dürfen Sie dies uns auch unterstützen. Informationen und Formulare hierzu finden Sie unter www.buschklinik.de und www.spendentour2009.de.

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