Mulmiges Gefühl bleibt
Nichts Schlimmes ist passiert. Und der Schüler, der eine "Todesliste" geführt hatte, ist laut Polizeiermittlungen ungefährlich. Dennoch löste die Nachricht Unbehagen aus.
Edewecht
Von "knapp an einem Amoklauf vorbeigeschrammt" zu reden, ist sicherlich zu viel. Wer den Fall des Schülers der Edewechter Realschule, der eine "Todesliste" geführt hatte, aber auf die leichte Schulter nimmt, könnte fahrlässig handeln. Zu viel ist in den vergangenen Jahren geschehen, um die Hinweise nicht zumindest als "besorgnis erregend" einzustufen.
Eine Todesliste mit den Namen von 13 Schülern, die den betreffenden Schüler "genervt" haben sollen. Dazu ein offenbar martialisch wirkendes Foto in der Community SchülerVZ und Aussagen wie "Dich töte ich auch" - bei all dem kann es sich um einen schlechten Scherz handeln, um Mitläufertum, ein Flehen um Aufmerksamkeit. Es könnte aber auch eine logische Kette sein, die in letzter Konsequenz blutig geendet hätte.
Die Polizei griff ein, fand keine Waffen bei dem 16-Jährigen und ermittelte, dass von ihm keine Gefahr ausginge. Die Schule suspendierte den Jungen dennoch vom Unterricht.
Ein mulmiges Gefühl bleibt. Gott sei Dank ist nichts passiert, aber allein den Namen "Edewecht" im Zusammenhang mit einem eventuell drohenden Amokszenario zu lesen, lässt einen unruhig werden. Winnenden, Erfurt, Emsdetten kann eben überall sein.
Was haben Sie empfunden, als Sie die Nachricht gelesen haben? Wie, glauben Sie, geht der Schulalltag jetzt weiter? Werden Lehren aus dem Vorfall gezogen?
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