Dienstag, 23. August 2016, 12:45 Uhr
Fußball / Bundesliga-Trainer / Mittelfeld

Ist Götze 30 Millionen wert?

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Der Dortmunder Neuzugang spielte in der abgelaufenen Saison wenig, dann aber lieferte er zumeist viele Punkte ab. Sollte man zuschlagen? Oder haben André Hahn oder Clemens Fritz nicht das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis?

Oldenburg / Nachbarschaft In den Analysen der Torhüter und Abwehrspieler beim NWZ-Bundesliga-Trainer kristallisierte sich eine Regel heraus: Nicht zu viel Geld für die defensiven Mannschaftsteile investieren! Meistens rechnet es sich nicht, da die meisten Punkte in der Offensive erzielt werden. Wenn Tore und Vorlagen belohnt und Karten bestraft werden, bleibt dies nicht aus. 

Allen voran schritt in der vergangenen Saison Thomas Müller vom FC Bayern, der über 9 Punkte pro Spiel erzielte und in der Gesamtwertung nur von Mannschaftskamerad Robert Lewandowski übertroffen wurde. Spitzenwerte sind von Müller trotz einer unglücklichen EM auch 2016/17 zu erwarten. Ob sie den Teilnehmern 30 Millionen Euro wert sind, müssen sie selbst entscheiden. In der abgelaufenen Saison waren sie es definitiv.

Einige weitere Mittelfeldakteure waren im letzten Jahr eine konstante Punktequelle, die auch ihren Preis haben, dafür aber im Schnitt über 7 Punkte pro Partie für ihre Besitzer sammelten: Yunus Malli (Mainz 05, 241 Punkte), Lars Stindl (Gladbach, 212), Shinji Kagawa (Dortmund, 205), Douglas Costa (Bayern, 203) oder Marco Reus (Dortmund, 193). Aus diesem Quintett sind Malli, Stindl (je 10 Millionen Euro) und Kagawa (15 Millionen Euro) gut zu finanzieren. Für Douglas Costa und Reus müssen die Trainer tiefer in die Tasche greifen. 30 Millionen für einen Spieler von vielen eines Starensembles bzw. einen Verletzungsanfälligen? Riskant.

Wenn die dicken Millionenbeträge ausgegeben sind, lohnt es sich, einen Blick auf konstante Leistungsträger zu werfen, die zudem nicht viel kosten: Bremens Clemens Fritz war in der abgelaufenen Saison ein Kandidat für diese Position: 750.000 Euro für 143 Punkte in 29 Spielen? Nicht schlecht. Nachteil: Der Mann sieht Gelb, und zwar nicht zu knapp. Mit 13 Gelben Karten spielt er in einer Liga mit Peter Niemeyer von Darmstadt 98. Der spielte auch viel (31 Einsätze), und auch seine 128 Zähler kosteten lediglich 750.000 Euro. Kann man mal ausgeben. Weitere Vorschläge für höchstens eine Millione Euro sind (basierend auf den Werten von 2015/16) Matthias Lehmann (Köln, 146 Punkte), Nadiem Amiri (Hoffenheim, 148), Roger (Ingolstadt, 165) und Marcel Heller (Darmstadt, 184).

Unter dem Radar bewegten sich in der vergangenen Saison André Hahn (Gladbach), Franck Ribery und Arjen Robben (beide Bayern) sowie Mario Götze (jetzt Dortmund). Sie absolvierten (meist verletzungsbedingt) lediglich 13 bis 15 Partien, ließen hier aber mit 6,93 (Götze) bis 7,6 (Hahn) Punkten pro Partie aufhorchen. Wenn die ersten drei relativ verletzungsfrei durch die Saison gehen und Götze in der alten, neuen Heimat Stammspieler wird, könnten sie die eine oder andere Million wert sein. Hahn ist mit 5 Millionen das Risiko wert, bei Götze (30 Millionen) sollte man schon genau nachdenken.

Dieser Artikel gehört zur Aktion: Bundesliga-Trainer

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