Dienstag, 08. Juli 2014, 11:44 Uhr
Altes bewahren

Für angenehme Erinnerungen muss man im Voraus sorgen

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Lesung: Etzhorner Geschichten von Gerda Rowold in der "Alten Brennerei" auf dem Hilbers-Hof

Oldenburg Am Sonntag, dem 6. Juli 2014 wurde von Ursel Ohlenbusch, Kurt Huth und mir dieser wichtige Schritt getan. Für gute und besondere Erinnerungen muss man im Voraus sorgen.

Und so fing alles an: Kurt Huth wusste um die Geschichten, die Gerda Rowold, geb. Röben, eine plietsche Etzhorner Deern, aufgeschrieben hatte. Es war ihm ein Anliegen, diese für die Nachwelt zu bewahren. So nahm er Ursel Ohlenbusch, die Tochter von Gerda Rowold und mich mit ins Boot. Im Oktober letzten Jahres hatten wir unsere erste Zusammenkunft. Kurt hatte die Idee, diese Geschichten, die nur mit unserem schönen Etzhorn zu tun haben, in einem Büchlein zu bündeln. Der dicke Ordner mit vielen Geschichten und vielen uralten Bildern, alles Erinnerungen an ihre Mutter, lagen schon bereit. Wir vertieften uns in die Erzählungen, in hochdeutsch und plattdeutsch, fein säuberlich mit der Schreibmaschine geschrieben. Mit großer Vorfreude fing die Arbeit an. Die ausgesuchten Geschichten mussten nun erst einmal im Computer für die Buchfassung neu geschrieben werden. Über so manches plattdeutsche Wort und über die Schreibweise ist man schon mal ins Stolpern geraten.
Wir trafen uns etliche Male, es gab viel zu bedenken. Die Gestaltung des Umschlages sollte ansprechend sein, das Büchlein musste gedruckt werden und der Ort der Lesung musste gefunden werden. Bei unseren Zusammenkünften brauchten wir über vieles gar nicht umständlich reden, wir verstanden uns ohne viele Worte.
Die Vorlage für den Einband entsprang wiederum Kurt´s Idee. Der Oldenburger Maler Brose, hatte die Straße,den Mittelkamp, gemalt und dieses war das ideale Motiv, zumal es der Schulweg zur Schule Etzhorn von Gerda Rowold vor langer Zeit war. Die Firma Expressdruck war für die Gestaltung und den Druck zuständig. Und unser Glückstreffer für den Ort der Lesung war das Cafe in der "Alten Brennerei" auf dem Hilbers-Hof. Hier hatten wir das nötige Ambiente, Anke und Hans-Gerd Hilbers gaben uns jede Unterstützung.
Aber wer sollte nun lesen? Ursel hat Kurt und mir vorgelesen, ich habe vorgelesen und einstimmig wurde ich dazu verdonnert, diesen Part zu übernehmen.
Nun hieß es üben, üben, üben. Ich kann plattdeutsch ohne darüber nachzudenken verstehen, aber sprechen? Meine Eltern haben sich zu meiner Kinderzeit strikt dagegen ausgesprochen, ich sollte doch ordentlich "mir und mich" lernen.
Der Sonntag, der 6.7. war gekommen, der Magen hatte sich mit einem leichten Grummeln bemerkbar gemacht. Ich hatte gelesen, laut gelesen, meine Familie kannte die Geschichten schon auswendig, konnte noch etwas schief gehen? Fein "komodig" hatte ich es mir auf dem wunderschönen Sofa in der Ecke am Fenster gemacht. Frau Hilbers hatte noch für ein dickes Kissen gesorgt, um in einer bequemen Haltung lesen zu können-  und dann kamen die Gäste. Wir "DREI" hatten keine Vorstellung wie viele kommen würden, in unseren kühnsten Träumen mochten wir keine Zahl wagen.
Und dann saßen im Cafe weit mehr als 60 Personen. Da war ich dann doch "rienweeg een büschen vom Pad aff", meine Stimme musste sich finden, aber dann ging es los.
Es war wunderschön, es war leise und still, die Aufmerksamkeit der Gäste umwerfend. Bekannte Autoren, für die Lesungen zum täglichen Brot gehören, wären dankbar, vor solch einem großen und aufmerksamen Publikum lesen zu dürfen.
Danke Ihnen ALLEN!
Wir "DREI", wir haben die wunderbarsten und angenehmsten Erinnerungen, Erinnerungen die man nicht vergißt.

"Etzhorner Geschichten" kann man bekommen bei Ursel Ohlenbusch
hd.u.ohlenbusch@web.de

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