Der Herr der Ringe privat: Saturn am Sommerhimmel
Saturn und seine Monde leicht zu beobachten
Oldenburg
Während uns im Moment die sonst so dominanten Planeten am Abendhimmel meist verborgen bleiben, da sie nun eher tagesüber über den Horizont ziehen, sorgt der Gasplanet Saturn mit seinen wunderschönen Monden, die schon in einem normalen Fernglas zu beobachten sind, für einen atemberaubenden Anblick. Vor allem sind es natürlich seine Ringe, die ihn so besonders machen.
Der Saturn besitzt als zweitgrößter Planet unseres Sonnensystems über 100 000 Einzelringe, die ihn in seiner Äquaterregion umgeben. Zwar besitzen auch Neptun, Uranus und der Jupiter Ringe, diese sind allerdings so dünn, dass sie kaum zu sehen sind.
Der Anblick dieser Saturnringe im Teleskop ist etwas Besonderes. Mit guten Geräten lassen sich in den Ringen einzelne Lücken, die sogenannten Teilungen, ausfindig machen. Am besten zu sehen ist die Cassinische Teilung, benannt nach Giovanni Domenico Cassini, der als Erster die Theorie aufstellte, dass die Saturnringe aus kleinen Partikeln bestehen und der die nach ihm benannte Lücke im Jahre 1675 entdeckte.
Eine große Vergrößerung und gute Sicht sind allerdings Voraussetzung.
Da der Saturn sehr hell ist, kann er mit ein wenig Übung leicht am abendlichen Himmel erkannt werden.
Er besitzt fünf Hauptmonde, von denen der größte der Titan ist, die anderen vier heißen Rhea, Dione, Thetis und Japetus. Darüber hinaus umkreisen ihn 60 kleinere Objekte, deren Durchmesser unter 1000 Kilometern liegt.
Der Saturn besteht zu 97 % aus Wasserstoff und hat – wie alle Gasplaneten – keine feste Oberfläche. Außerdem hat er eine so geringe Dichte, dass – wäre dies möglich - er im Ozean wie ein Eiswürfel schwimmen würde!
Zu sehen ist er im Moment in südwestlicher Richtung schon kurz nach Sonnenuntergang und kann leicht mit bloßem Auge erkannt werden, da er einer der hellsten Punkte in der Region ist.
Ein Blick lohnt sich sicher – vor allem wenn ein Feldstecher oder gar ein Teleskop benutzt wird.
Bilder:
Computerbild: Stellarium
Photo: Peter Schreiber
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