Mittwoch, 05. Juni 2013, 17:49 Uhr
Aus dem Leben von Zaunkönig- Kindern

Aus der Kinderstube einer Zaunkönig- Familie

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Aufregende Tage vom Schlüpfen bis zum Flügge-Werden. Von der Geborenheit zur gefährlichen Außenwelt, drei Zaunkönig- Küken berichten von der ersten Lebenstagen im Mai.

Oldenburg Wir waren drei winzige Federknäuel, die zwischen den Balken eines Carports in der Geborgenheit des   kuschelig gebauten Nestes die ersten Tage erlebten.
Zunächst waren die Tage nur vom Warten auf das Futter bestimmt, das unsere Elten Zaunkönige unermüdlich heranschleppten: Dicke Insekten, kleine Würmer wurden in unsere weit aufgesperrten Schnäbel gestopft, wobei "Dickie" in der ersten Reihe den besten Platz hatte.
Aller zwei bis drei Minuten kam eine neue Futterladung heran.
In der Zwischenzeit verhielten wir uns ganz ruhig, denn in den Vorjahren wurde so manches Mal das Nest von Katzen geplündert.
Wenn unser Hausvater zum Auto ging, warteten die Eltern, bis er außer Sicht war!
Vorsorglich hatte er einen Bewegungsmelder mit Radio unter das Nest gestellt, der die Katzen vertrieb.
Die letzten Tage bis zum 30.  Mai waren besonders aufregend. Dickie lugte aus dem Flugloch und beugte sich manchmal weit hinaus. Aber  alles ging gut, - bis uns der Drang, in die große Welt zu fliegen, übermannte.

Beim Blick aus dem Nest sahen wir eine große, getigerte Katze, die direkt vor dem Nest auf dem Autodach saß und zu uns in Hoffnung auf einen leckeren Bissen hinaufsah.

Wohin?  Da erblickten wir noch rechtzeitig das einen Spalt geöffnete Fenster auf der Fahrerseite, - ein Sprung und kurzer Flug und wir waren in Sicherheit! Nein, nicht alle, ein Bruder fehlte und war verschollen ... .
Und dann kam die nächste Katastrophe. Unser Hausvater hörte, dass eine Katze auf seinem Auto säße und wollte dieses schnell vom Nest weg zurücksetzen.
Wir sahen mit Schrecken, dass  ein großer Mann auf dem Fahrersitz Platz nahm, er sah richtig bedohlich aus. Wir versuchten in Richtung Helligkeit zu entfliehen, aber überall stießen wir auf etwas Hartes, Unnachgiebiges.
Fürchterliche Minuten!!
Unser Hausvater ließ den Wagen ein paar Meter bis zu einer Rosenhecke zurückrollen und fuhr das Fahrerfenster herunter, - und ging weg. Ruhe - kein Mensch, keine Katze.
Schnell entwischten wir auf die Hecke und damit ist unser Bericht zu Ende. Unsere Eltern suchten uns zum Füttern (?), aber das hat der Hausvater nicht beobachten können.
Ach ja, die Katze saß noch eine Nacht auf dem Autodach und blickte verlangend auf das leere Nest ... !

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