Ein philatelistisches Großereignis in Oldenburg
Oldenburg / Rastede / Wildeshausen
In Zusammenarbeit mit dem Norwestdeutschen Philatelistenverband Elbe-Weser-Ems e.V. richten die Briefmarkenfreunde Oldenburg vom 28. bis 30.07.2017 ein philatelistisches Großereignis in der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, die bilaterale Briefmarkenausstellung "Oldenburg 2017" aus.
Der historische Anlass
Vor 350 Jahren begann für die Grafschaft Oldenburg die Personalunion mit Dänemark. Der legendäre Graf Anton Günther wurde von König Friedrich III. von Dänemark abgelöst. Dieses Ereignis wird jetzt auch mit einem Sonderstempel gewürdigt. Eine besondere Würdigung erfährt dieses Jubiläum durch eine historische und philatelistische Sonderschau in der Bibliothek der Carl-von Ossietzky-Universität Oldenburg und eine große bilaterale Wettbewerbsausstellung im Rang 1 in der Turnhalle im angrenzenden Sportzentrum der Universität. Veranstalter dieser Ausstellung sind der Dansk Filatelist Forbund und der Bund Deutscher Philatelisten, Ausrichter vor Ort der Nordwestdeutsche Philatelistenverband und die Briefmarkenfreunde Oldenburg. Die grenzübergreifende Partnerschaft kommt auch im Sonderstempel zur Ausstellung, die die Städtepartnerschaft zwischen Oldenburg und Høje-Taastrup in Dänemark aufgreift, zum Ausdruck.
Die bilaterale Wettbewerbsausstellung
In insgesamt 649 Ausstellungsrahmen werden 93 Exponate dänischer und deutscher Sammler in der großen und einer angrenzenden kleineren Turnhalle im Sportzentrum gezeigt. 19 traditionelle Ländersammlungen zeigen Marken und Belege von Helgoland bis Jammu und Kaschmir, von Österreich 1850 und Dänemark 1851 bis zum zentralen Kurierdienst der DDR. In 40 postgeschichtlichen Sammlungen gibt es Belege vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu sehen, dokumentiert werden Vorphilatelie, Postverträge, Postgebühren und Stempel. Weiter werden 5 Luftpostsammlungen u.a. mit Zeppelinpost, 4 Ganzsachensammlungen mit Postkarten, internationalen Antwortscheinen und Notmaßnahmen und eine Ansichtskartensammlung mit Ansichten aus Stuttgart präsentiert.
Die Wikinger und Hans-Christian Andersen im Jahrhundert der Märchenerzähler behandeln zwei der 13 thematischen Sammlungen, aber auch aus dem Leben Jesu, vom Kampf um das Blaue Band und über die Geschichte des Brandenburger Tors wird hier mit Briefmarken und Belegen erzählt. In der neuen Ausstellungsklasse Open Philately behandeln drei dänische Exponate die Geschichte des Staates Dänemark im 19. Jahrhundert und das Eichhörnchen, dargestellt nicht nur mit philatelistischem Material. Eine große Vielfalt hat die Königsklasse der Ausstellung, die Champions Class zu bieten. Hier gibt es traditionelle, postgeschichtliche, Ganzsachen- und thematische Sammlungen zu bewundern, ebenso ein Exponat der Open Philately. Diese Exponate wurden international bereits so hoch bewertet, dass sie im Wettbewerb in Rang 1 nicht mehr ausgestellt werden können. Unter diesen Exponaten wird jetzt der Grand Prix Oldenburg 2017 vergeben. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die acht Literaturexponate, die in der Leseecke nicht nur betrachtet, sondern auch durchgeblättert werden können.
Eine Sonderschau der Superlative
Im Saal der Bibliothek gibt es eine historische Ausstellung mit postgeschichtlichen und histori-schen Dokumenten und Museumsexponaten zur Geschichte der Beziehungen zwischen Däne-mark und Oldenburg. Im Bereich Philatelie und Postgeschichte finden Sie Raritäten aus der Ol-denburg-Philatelie, die es in dieser Fülle und Vollständigkeit noch nie zu sehen gab. Über die Supereinheiten aus Oldenburg von 1861, die durch Vermittlung des Auktionshauses Heinrich Köhler exklusiv hier gezeigt werden, hatten wir bereits früher berichtet. Daneben sind hier aber auch fast alle seltenen Markenbriefe aus dem Großherzogtum Oldenburg versammelt. Aber auch seltene Briefe aus der vorphilatelistischen Zeit gibt es hier zu sehen, zum Beispiel einen Origi-nalbrief von Graf Anton Günther und zahlreiche dänische Königsbriefe. Sammlungen über die königliche Affäre, die 1772 den dänischen Hof erschütterte, und über die Postgeschichte Schleswig-Holstein, runden den philatelistischen Teil der Sonderschau ab.
Händler, Auktionshäuser und Arbeitsgemeinschaften
Sammler wollen nicht nur sehen und staunen, sie wollen auch etwas für die eigene Sammlung mit nach Hause nehmen. Neun Händler und Auktionshäuser in der Ausstellungshalle machen das möglich:
• Frank Banke Philatelists, Dänemark
• Auktionshaus Heinrich Köhler, Wiesbaden
• Auktionshaus Christoph Gärtner, Bietigheim-Bissingen
• Bjarne Heck, Dänemark
• Auktionshaus Felzmann, Düsseldorf
• Philatelie und Ansichtskarten Wolfgang Böttcher, Hattingen
• Philatelie Kai Wickert, Bremen
• Internationale Philatelie und Postgeschichte Heiner Zinoni, München
• Briefmarkenversand Holger Tietz, Bremen
Im Eingangsbereich und im Gang zur Ausstellungshalle finden Sie die Sonderpostfiliale der Deutschen Post mit den drei Sonderstempeln und die Philatelistische Bibliothek Hamburg mit einem Literaturverkauf. Bei den Arbeitsgemeinschaften Nordische Staaten und Krone/Adler und dem Briefmarkenclub Hannover mit den Arbeitsgemeinschaften Hannover und Braunschweig können Sie sich informieren. Weiter trifft sich am Samstag die Arge Bauten 1948.
Vorträge für Aussteller und Oldenburg-Philatelisten
Am Samstag gibt es im Ausstellungsgebäude ein interessantes Seminar von Ausstellern für Aussteller, gesponsert vom Auktionshaus Heinrich Köhler. Dort referieren Birthe King über die Open Philately und Chris King über die Postgeschichte Schleswig-Holsteins. Beide Referenten kommen aus Großbritannien und halten ihre Vorträge auf Englisch. Sie zeigen ihre hoch prämierten Exponate auch in Oldenburg, Birthe King in der Champions Class und Chris King in der Sonderschau. Anschließend hält Damian Läge, ein weltweit anerkannter thematischer Aussteller, ein Referat über thematische Exponate. Er ist in der Ausstellung zugleich als Preisrichter tätig.
Im Anschluss an das Seminar von Ausstellern für Aussteller gibt es einen Vortrag, der besonders die Oldenburg-Sammler ansprechen wird. Allerdings lernen Sie hier Marken aus Oldenburg kennen, die den meisten Sammlern völlig unbekannt sein werden. Steffen Eckert referiert über die Fiskalphilatelie Oldenburgs, ein Sammelgebiet mit Vergangenheit und Zukunft. Er zeigt dabei Stempelpapiere und Stempelmarken aus Oldenburg vom Herzogtum bis zum Freistaat.
Zeit für Gespräche und Geselligkeit
Auf der bilaterale Ausstellung Oldenburg 2017 kann man nicht nur sehen und staunen, kaufen und lernen. Sie bietet auch Gelegenheit für soziale Kontakte, für Begegnungen und für Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Am Freitagabend treffen sich ab 20 Uhr Aussteller, Mitarbeiter und Gäste im Restaurant La Casa Vecchia, Kleine Kirchenstr. 8 in Oldenburg. Anmeldung erforderlich, für 5 € gibt es zur Begrüßung ein Getränk. Am Samstagabend findet um 19 Uhr der Festabend in der Bibliothek der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg statt. Anmeldung erforderlich, Beitrag incl. Essen 40 €, Getränke separat. Und während der Ausstellung trifft man sich in der Cafeteria oder im Eis+cafe der Universität. Wer am Sammlertreffen am Freitagabend oder am Festabend am Samstag teilnehmen will, kann sich bei Bernd Lehmann, Otto-Dix-Straße 15, 26133 Oldenburg, Tel. 0441-42384, E-mail: brfm-ol@web.de anmelden.
Nutzen Sie die einmalige Gelegenheit, ein philatelistisches Großereignis ganz in Ihrer Nähe besuchen zu können. Verbringen Sie die Zeit vom 28. bis 30. Juli 2017 in Oldenburg. Kein Sammler sollte diese Ausstellung versäumen.
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