Dienstag, 24. März 2015, 20:29 Uhr
Computer-Museum

Die Zukunft von vorgestern ist heute.

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Zukunft von damals ist heute im Oldenburger Computer-Museum zu sehen. Zur Artikelreihe "Computer, Kult und TV-Klassiker"!

Oldenburg Wer erinnert sich nicht an den Film „Zurück in die Zukunft“? Die stilvolle Zeitmaschine im DeLorean! Der Fluxkompensator! Im Film machten sie Zeitreisen möglich, und erlaubten dem Zuschauer einen Blick auf das Leben und die Kultur in anderen Zeiten – sogar in die Zukunft.

Im zweiten Teil der Trilogie aus dem Jahr 1989 macht sich Marty McFly per Zeitmaschine auf den Weg ins Jahr 2015. Die im Film dargestellte Zukunft von damals ist heute. Und so treffend wie sich der Regisseur vor mehr als 25 Jahren an einigen Stellen die Zukunft ausmalte, das lässt heute den Verdacht aufkeimen, Zeitreisen wären wirklich möglich. Oder zumindest gäbe es eine zutreffend orakelnde Glaskugel.

Bemerkenswert sind vor allem Martys Stadtbummel durch das futuristische Hill Valley. So spaziert der Filmheld am Schaufenster eines Antiquitätenladens vorbei, in dem neben Lavalampe und Röhrenfernseher auch ein Apple Macintosh Plus angepriesen wird. Zu Zeiten der Dreharbeiten war dieser Computer noch ein Stück moderne und innovative Technik. Eine grafische Benutzeroberfläche und eine Maus waren damals ein völlig neuartiges Konzept, da alle bisherigen Computersysteme über Tastatureingaben in einer Kommandozeile bedient wurden. Heute ist dieses Erfolgsmodell von Apple ein antiker Rechner, der im Oldenburger Computer-Museum ausgestellt und bei „Computerarchäologen“ ein beliebtes Sammlerstück ist.

Wenig später entdeckt Marty auf einer Tour durch die Stadt eine große Menge Compact- und Laserdiscs, die wie Altpapier gebündelt am Straßenrand liegen. Sie liegen bereit, um von der Müllabfuhr entsorgt zu werden. Versteht man die Laserdiscs als Sinnbild für optische Speichermedien, war diese Prognose goldrichtig. Kassette und Diskette, damals noch gängige Speichermedien, haben den Kampf längst verloren. Heute werden Daten im Internet gespeichert und sind überall abrufbar.

Als der Filmheld in einem Retro-Cafe an einem klassischen Arcade Automaten spielt, wird er von zwei frechen Burschen angesprochen. „Computerspiele, die noch mit Händen gespielt werden?“ spottet einer der beiden. Eine gewagte Aussage, die aber den heutigen Zeitgeist trifft. Denn Konsolen wie die Nintendo Wii mit Bewegungserkennung sind heute in vielen Kinderzimmern längst Standard.

Das ist sicherlich auch ein Grund, warum die goldene Ära der Automaten und Spielhöllen lange vorbei ist. Die Spieler wollen immer die modernste Technik und ihrem Hobby auch lieber auf dem heimischen Sofa als in einer dunklen Spielhöhle frönen. Im Oldenburger Computer-Museum gibt es sie aber noch, die Begeisterung für alte „Daddelkisten“. In der von bunten Lichtern durchflutete Halle drängen sich die Retro-Freunde um Kultkisten wie Pacman und Space Invaders oder lassen die Kugel in klassischen Flippern rollen.

Natürlich gab es auch zeitnah zum Film eine spielerische Umsetzung für den Heimcomputer. Leider merkt man auch diesem Spiel schnell an, dass hier nur eine Auftragsarbeit rund um den Filminhalt programmiert wurde. Originalität und Innovation muss man leider mit der Lupe suchen. Spielerisch und technisch nichts Neues, und ohne die attraktive Leinwandstory hätte man kaum Notiz von diesem Computerspiel genommen. Aus heutiger Sicht erscheint das Spiel aber witzig. Im ersten Level, der natürlich auch im Jahr 2015 spielt, muss ein Rennen auf fliegenden Skateboards absolviert werden: in diesem Punkt hat der Film ein falsches Bild der Gegenwart gezeichnet. Solche „Hover-Boards“ sind auch in absehbarer Zeit nicht im Spielwarenladen zu bekommen.

Nächster Artikel: "Knight Rider - Ein Auto, ein Computer, ein Mann!" David Hasselhoff zwischen Superrechner und Heimcomputer!


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