Fahrradfahren im Winter – Wertvolle Tipps und Ratschläge
Oldenburg
Fahrradfahren mit der Vielfalt an Angeboten von Fahrrädern wird immer beliebter, auch im Winter und insbesondere in den Krisenzeiten von Corona, um den öffentlichen Verkehr zu umgehen. Gestaltet sich der Weg mit dem Fahrrad zu lang, lässt sich die Strecke mit dem Auto und einem entsprechenden Auto Fahrradträger kombinieren. Fahrradträger von Thule können bis zu vier Fahrräder transportieren (Quelle).
Ein angepasster Fahrstil und die richtige Kleidung lässt Fahrradfahren auch im Winter zu einem Erlebnis werden. Mit den nachfolgenden Erkenntnissen und Tipps übersteht das Fahrrad sowie die Batterie den Winter.
Beleuchtung
Eine optimale Beleuchtung ist lebensnotwendig und gesetzlich vorgeschrieben. Ein Rücklicht, ein roter Rückstrahler und einer Frontbeleuchtung mit weißem Reflektor sind insbesondere in dunklen Jahreszeiten unumgänglich.
Weitere Vorschriften
• gelbe Reflektoren in Hinter und Vorderrad oder
• umlaufende Reflexstreifen an Hinter- und Vorderreifen oder
• in sämtlichen Speichen reflektierende Sticks plus
• an den Pedalen je zwei gelbe Reflektoren
Schutzblech, Spikes und Winterreifen für Fahrräder
Im Gegensatz zu Crossrädern, Mountainbikes und weiteren Modellen verfügen City- und Trekkingbikes in der Regel serienmäßig über Schutzbleche, welche gesetzlich nicht vorgeschrieben sind, sich jedoch bei schlechtem Wetter als sinnvoll erweisen.
Im Gegensatz zum Auto sind Spikes bei Fahrrädern erlaubt, jedoch nur bedingt zu empfehlen. Diese verbessern zwar den Grip auf Eis und Schnee, zeigen aber schlechte Fahreigenschaften auf nassem und trockenem Untergrund, insbesondere beim Bremsen und in Kurven. In Deutschland gibt es bei Fahrrädern keine Pflicht für Winterreifen. Diese sollten lediglich über ein gutes und nicht abgefahrenes Profil verfügen. Eine Möglichkeit bietet die grobstollige Bereifung von MTB.
Sinnvolle Winterbekleidung
Sinnvoll ist eine regenabweisende, winddichte und atmungsaktive Bekleidung:
• atmungsaktive Funktionsunterwäsche
• vorderseitig winddichte und rückseitig atmungsaktive Hose und Jacke
• winddichte und dünne Mütze
• Handschuhe
• reflektierende Warnweste
• Überschuhe
• Helm
Tipps zur Fahrtechnik auf Schnee und Eis
• In Kurven bremsen und treten vermeiden, ansonsten maßvoll und frühzeitig
• Lenkbewegungen auf Glatteis vermeiden und ohne zu bremsen ausrollen
• genügend Abstand zu Fußgängern, vorausfahrenden und abgestellten Autos
• bei Nässe sind Kopfsteinpflaster und Bodenmarkierungen besonders rutschig
• bei Längsrillen und Kanten zwischen Rad- und Fußwegen ist Vorsicht geboten
Batteriepflege bei Pedelecs und E-Bikes
Perfekt abgedichtete Motoren für Fahrräder sind resistent gegen Schnee und Matsch. Batterien hingegen sind sehr empfindlich und die Leistung sowie die Reichweite können bei Minusgraden sinken. Akkuhüllen aus Neopren erhalten die Wärme der Batterie und gewährleisten in der Folge die Reichweite. Grundsätzlich sollte die Batterie erst nach Erreichen der Zimmertemperatur aufgeladen werden. Wenn diese zu kalt ist, erfolgt keine vollständige Ladung. Zudem besteht die Gefahr der Bildung von Kondenswasser durch schnell wechselnde Temperaturen. Eine geladene Batterie sollte erst kurz vor Fahrtbeginn eingesetzt werden.
Radwege sind räumungspflichtig
Obschon nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes die Gemeinden und Städte zur Räumung und Streuung von Radwegen verpflichtet sind, werden diese oft zuletzt unterhalten. Ist ein Radweg weder geräumt noch gestreut, ist die bestehende Nutzungspflicht, auch bei einer Beschilderung, hinfällig.
Wissenswert
Der elektrische Antrieb setzt auf Matsch und Schnee mit mehr Drehmoment und zeitverzögert ein. Schattige Abschnitte und Brücken sind in der Regel mittig eisiger als am Anfang und Ende. Durch die Absenkung des Reifendrucks erhöht sich die Bodenhaftung.
Bild: https://pixabay.com/de/photos/winter-fahrrad-eingeschneit-schnee-70036/ (Kein Bildnachweis nötig)
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