Ina Ruschinski liesst aus ihrem Roman "Braunes Wasser"
Zwei Menschen lernen sich kennen und lieben. Die Verbindung zwischen ihnen stellen die Inseln Langlütjen in der Wesermündung her, auf denen sich in den 1930er Jahren ein KZ befunden hat.
Oldenburg
Man muss nicht unbedingt im Buchhandel aktiv sein um eine Lesung zu initiieren. Immer häufiger treten auch Vereine und Interessengruppen als Veranstalter auf. So geschehen am Mittwoch den 12.9.12 im Mehrgenerationenhaus in Oldenburg. Der Förderverein Internationales Fluchtmuseum e.V. hatte zu einer Lesung mit Ina Ruschinski geladen. Die Autorin war bisher bekannt durch ihre Pferde- und Kinderbücher. Nun stellte sie ihren ersten Roman vor. Auch wenn das 140 Seiten dicke Buch erst seit August auf dem Markt ist, so ist es doch ihr Erstlingswerk. Bereits 2001 hatte sie begonnen am Manuskript zu „Braunes Wasser“ zu schreiben, aber es brauchte elf Jahre bis sie der Meinung war das Ergebnis könnte nun der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
In dem Buch geht es um die Geschichte der Insel Langlütjen in der Wesermündung. Hier hatte es Anfang der 30er Jahre für einige Monate ein KZ gegeben. Bis heute spricht kaum jemand über diese Geschichte. Eingewebt ist die Geschichte der Insel in zwei Liebesgeschichten. Die eine spielt in den 30er, die andere im Jahre 1989. Zwei Menschen lernen sich kennen und lieben. Das junge Paar bricht das Eis des Schweigens und bringt Geschichte und Geschichten ans Licht, denen man sich nicht entziehen kann.
Ruschinski beginnt ihre Lesung mit Orginalzitaten von ehemaligen Häftlingen des KZs. Anschließend nimmt sie ihre Leser mit auf die Reise nach Langlütjen und in eine der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte. Man merkt ihr an, dass diese Geschichte ihr am Herzen liegt. Dieser Roman ist mehr als ein Liebesroman. Er ist ein Versuch dem betroffenen Schweigen der vorherigen Generation entgegen zu wirken. So wissen in der folgenden Diskussion auch einige ihrer Zuhörer vom Schweigen über diese Zeit aus ihrer eigenen Familie zu berichten.
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