Dienstag, 28. April 2015, 19:27 Uhr
Friedensengel

Ortsgeschichte Mai

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Osternburg / Bad Zwischenahn / Worpswede Ortsgeschichte Mai . Gartenkalender von 1827. 1)Zu säen: Körbel (gemeiner und krauser Plümage-oder gefüllter Körbel),Salvei, Sauerampfer,Spinat,Majoran,Thimian, Futterrüben,(gr.Schwedische),Runkelrüben,braunen und grünen Kohl,um die im August leer werdenden Erbsen-und anderen Garten-Beete damit zu pflanzen,Blumenkohl, Kohlrabi und Broccoli,Hirse und Canariensamen weitläufig,Sellerie,Kürbis u. Gurken-Kerne zu legen,wenn keine starken Nachtfröste mehr zu befürchten sind, Sommer-Endivien,Steckrüben,weitläufig Kölle. 2) Zu pflanzen: mehrere Arten Vitsbohnen,als Krup-Stangen -Bohnen,(um die Mitte dieses Monats),Erbsen u. Gartenbohnen etwa nach der dritten Pflanzung,beide jetzt in feuchten Boden. Der Ratgeber,oder kleine Sammlung bewährter Recepte Schnupfen! Man halte sich in einer mäßig erwärmten Stube auf ,wasche Kopf, Gesicht und Hals einigemal des Tages mit kaltem Wasser ,gurgele sich mit Wasser mit Essig vermischt und trinke nur Wasser,oder Limonade. (1829) Schwarze Dinte! Man koche 6 Loth gestoßene Galläpfel und zwei Loth arabische Gummi mit 2 1/2 Bouteille Wasser eine Stunde lang und mische dann 2 Loth Eisenvitriol darunter. Rothe Dinte! Man koche 4 Loth Fernambuckholz und 2 Quentchen Alaun mit 1 Bouteille Essig und 1 Bouteille Bier eine halbe Stunde lang und löse sodann 1 Loth arabischen Gummi darin auf. (Dinte gleich Tinte) Strohhüte waschen ! man wäscht den Hut mit laulichtem Seifenwasser mittelst feinen Bürstchen oder Schwamm recht rein,und reinigt ihn wieder mit dünner Milch von der Seife. Dann schwefelt man ihn recht gut ,läßt ihn halb trocken werden und plättet ihn mit einem nicht gar heißen Stahl auf der unrechten Seite zwischen einem Tuche. Der Kopf muß über einem Hafen oder was die Form hat ,zwischen einem Tuche gleichfalls flach geplättet werden. Das Einschlafen zu befördern! Es giebt kein leichteres und sicheres Mittel als sich die Stirn mit der flachen Hand zu reiben.Erfolgt die Müdigkeit nicht sogleich ,so fährt man einige Zeit mit dem reiben fort. Es ist weit unschädlicher als der Gebrauch betäubender,müde machender Mittel,z. B. des Branntweins,des Opiums u. dergl.wodurch man der Gesundheit schadet. Einfaches Mittel, Bier bey Gewittern gut zu erhalten! Bey Gewittern wirkt bekanntlich die Elektricität sehr nachhaltig auf das Bier. Dieses läßt sich leicht verhindern,wenn man eiserne Platten über das Faß legt. Mittel ,die Mücken aus einem Zimmer zu vertreiben! Man lege auf ein Kohlenbecken,oder auf ein glühend Eisen ein Stück Kampfer und räuchere damit ,wo sie dann augenblicklich vertrieben werden. (1828) Ameisen zu vertreiben! Man gießt Wasser ,in welchen todte Fische einige Zeit gestanden haben,an die Stellen, wo sich Ameisen aufhalten. Das Steinpflaster leicht und wohlfeil vom Grase zu reinigen! Man nehme nach der Größe des Bedarfs in folgendem Verhältnis,50 bis 60 Maaß Wasser worin 20 Pfd. ungelöschten Kalk und 2 Pfd. Schwefel geworfen wird ,mache diese Mischung in einen Kessel siedend ,ziehe die Flüssigkeit ab und begieße damit das Pflaster ,Gartenwege ec.und das Gras ist auf mehrere Jahre verschwunden. Wider den Hausschwamm! Man löst Vitriol in heißem Wasser auf ,benetzt damit das Holz- und Bretterwerk des Hauses soweit als man den Schwamm bemerkt und noch etwas weiter,um sein Umsichfressen zu verhindern. Minsch,Höntjebur,wat süst du ut! In`n Barkenkrog sitt up`n Sonndaggnahmiddagg `n Koppel lüttje Buren un Arbeitslüd un snackt klok. Se könt dör dat Sidelfinster öwer`n Esch wegg jüst up Höntjes Hofftor kieken.Dar see se, dat de ol Höntjebür dar langsam ut`t Door ruttrett. ,, Kinners!Weet Jit wat!Röppt Hinnerk Duden,un sin Ogen gaht schelmisch bi den ganzen Koppel reegum. Höntjebur will ok hierher na´n Krog. He hett awers ja noch´n ganz langen Wegg ,denn he möt rund um den Esch togahn.Jan! Mak,dat du umto kummst. He flustert em wat in`t Ohr.Man gau!Du bust de Erste ! De annern kamt na, dat schert di nicks! Höntjebur kommt wieldes mit`n ganz gemächlichen Sonndagsgang an´n Esch langs, fleu´t still vör sick hen un kickt hier un dar na de Frucht.Dar kummt em Jan in´ne Möt. Go`n Dagg, Höntjebur!Na,ok unnerwägens?- Hä! Bust du nich god stellt? Oh ja! Seggt ,Höntjebur,wo dat?Och!Seggt Jan ,du süst man hellsch slecht ut! Ja,ja! Seggt Höntjebur ick harr mi na´n Äten´n bäten dallegt; awers süh ,dat fällt mi nu erst in, ick kunn garnich inslapen.Dar dach`, ick ,sta man weller up un kiek is na`n Krog hen! Dat is recht! Seggt Jan ,nimm di man`n Lüttjen ,dat schall di woll kareeren! Hüntjebuhr stappt wieder. An´ne Eck bi de School dröppt he den Schoster Krischan Fröhlich.Go´n Daag, Krischan! Hest min Stäwels klar? Ick möt se brocken. Ja de sund klar. Us lüttje Gerd schall se di nahst röwerlangen!Awers Höntjebur, Minsch kiek mi is an! Jee`s wat süst du erbarmelk ut!Du bust doch nich krank? Ja dori wegg! Magst wohl recht hebben.Ick kunn na´n Äten nich slapen un nu will ick mi in´n Krog is eenen to god dohn. Ja dat doh man.So´n Bittern, weeßt woll, de is jümmers god. Awers nehm dat nich so licht! Weest woll, verläten Jahr weer Küpersvader ok nich recht up´n Schick.He hett dar awers nich up toslahn, un´n annern Morgen funden se em dod in´n Bedd. Höntjebur stöhnt ,föhlt sick öwer´t Liew un seggt: ,,Ja ,dat grummelt mi so´n bäten in´n Magen.`` Up sinen Doornstock stütt`t geiht Höntjebur mit sware Trä fudder. So arbeit´ he sick sinnig un mit väl Hapachen na´n Krog to.Ut de Sideldör kummt jüst de Dagglöhner Ahlert Hawerkamp.Süh, go´n Daag Ahlert! Seggt Höntjebur du helpst us doch morgen bi´n Kohlplanten? Ja ,geern!- Awers Mann Godds! Höntjebur segg is mal ,bust du krank?Du süst ja reinwegg ut as de leibhaftige Dod! Ja ja stöhnt Höntjebur un hollt sick darbi in´nt Dörlock fast,ick föhl mi ok ganz abs´lut nich god vandagen!Ick will mi blot `n lüttjen Bittern nehmen,denn gah ick weller na Hus un legg mi dal. Ja dat doh man! Awers`n groden Bittern möst nehmen,`n lüttjen helpt bi dinen Tostand nich mehr.Verdori wegg,nimm di blot in acht! Weest woll verläten Jahr Küpersvader? Ja ,ja ,ick weet!--- Mit Stöhnen un slurren Trä geiht Höntjebur in´n Krog rin. Na Höntjebur,wat is dann mit di? Du stöhnst un deihst,as wenn...Ja ,mein Gott ,Minsch, du süst ja ut ,as wenn´t an´n Galgen gahn schull! Wat fehlt di eegentlich? Ja ja! Seggt Hönschebur un lett sick swar up´n Stohl dalfallen,ick weet sülwst nich,wat dat is !Den Düwel ok, ja! Seggt Fied Kramer,dat sütt´n di ja all up tein Trä an,dat bi di allns in´t Will is! Minsch! Minsch! Ick rae di ,nehm dat nich to licht.Du weest ja ,wo´t Küpersvader gahn hett ! Ja Gerdkröger, geet mi ma`n goden Bittern in .Un denn will ick weller na Hus.Ja sagt Gerdkröger ,ick heff hier `n mojen Bittern,den mak ick sülwst trecht van Dreyblatt,Alwee un Würmken. De helpt för allns un kann sinläw kin Schaden Süh ,so´n groden, de deiht di good! Mit´n Gesicht as Kalk an´ne Wand sitt Höntjebur dar un langt mit bäwern Fingers dat Glas vann´ne Teek un gutt den Bittern da.Hä ! Seggt he un schudert sick, wahrhaftig! De is god! Man kann heel föhlen,wo he henloppt! Damit treckt he sin Geldknipp, betahlt, böhrt sick innig van´n Stohl hoch un fangt an lostostappen.Da springt Fried Kranter gau to un hakt Höntjebur unner .Na, seggt he,, dat weer unchristlich,di alleenig gahn to laten.Du kunnst unnerwägens woll to´n Mallör kamen. Ick bring di na Hus,help di in in´t Bedd.
Entnommen aus dem Hausfreund(Erschienen 1975)

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