Sonntag, 21. August 2011, 14:57 Uhr
Kunst / Pulverturm / KIB

Wo sich Kind und Kunst begegnen

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„Wow!“ entfährt es der sechsjährigen Sarah, als die 20 Kinder den dunklen, hallenden Raum des Oldenburger Pulverturms betreten.

Oldenburg „Wow!“ entfährt es der sechsjährigen Sarah, als die 20 Kinder den dunklen, hallenden Raum des Oldenburger Pulverturms betreten. An den Wänden flackern die Schatten der verschiedenen Ausstellungsstücke, in der Mitte stehen große, wie aus dem Boden gewachsene, Pilze aus gebranntem Ton. Ein bisschen unheimlich ist die ganze Atmosphäre schon. Gespannt drängen sich die Kinder des Hortes an der Wallschule des Kindertagesstätten – und Beratungsverbandes (KIB) um die Hortleiterin Anne Siepe. Diese hat den Ausflug zusammen mit einer Museumspädagogin des Horst – Janssen – Museums organisiert. Unter dem Motto „Keramik im Pulverturm“ gibt es die teils lustigen, teils gruseligen, immer aber ansprechende Exponate der Kieler Künstlerin Regine Bruhn zu bestaunen. Reptilien, die von der Decke hängen, Elefanten mit Schmetterlingsflügeln in Harz gegossen, Pilze die Musik machen, riesige Kellerasseln und nicht zuletzt die „Schlechte – Laune – Monster“ finden großen Anklang bei den Kindern. Faszinierend auch die Schatten der Ausstellungsstücke, die über die kuppelförmigen Wände huschen.

Danach geht es ins Horst – Janssen Museum; dort haben die Kinder die Gelegenheit, eigene „Schlechte – Laune – Monster“ mit Flaschen, Draht und Kleister zu gestalten.

„Uns geht es darum, den Kindern ein Stück Kunst und Kultur erfahrbar zu machen“, sagt Leiterin Anne Siepe. „So können sie sich hier zum einen künstlerisch – kreativ erproben und zum anderen aber auch erfahren, dass Kunst immer auch ein Schaffensprozess ist. Sie lernen, das Künstler sein ein Beruf ist, also etwas, das erlernt und ausgeübt werden will. Die Kinder nehmen so nicht nur ihre eigenen Kunstwerke mit, sondern auch das Wissen um Kunst als aktiven Prozess.“ So sei Kunst immer auch eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich, der eigenen Befindlichkeit und der ganz persönlichen Weltsicht. „Kunst ist eine Möglichkeit, sich auszudrücken und mitzuteilen.“, so Siepe weiter, „und die Kinder nutzen dies ganz instinktiv als Kommunikationsmittel. Wir bestärken sie hier und machen Exkursionen zum Thema, wie zum Beispiel den Besuch im Pulverturm“.

Somit leistet der Hort einen wichtigen Beitrag zur kindlichen Bildung – und das auf ganz spielerische und kindgerechte Art und Weise.

Und die Kinder? Was nehmen sie von diesem Angebot mit? „Ich habe ein geflügeltes Monster gemacht“ berichtet Jan. „Mein Monster guckt so grimmig weil ich morgens auch ab und zu schlechte Laune habe.“ erklärt Lea. „Und ich wollte erst gar kein Monster machen und hab dann doch einen großen Käfer gemacht“ erzählt Philip strahlend. Das Ergebnis sind spannende Kunstwerke, die nun in der Grundschule Wallschule einen Ehrenplatz in den Ausstellungskästen bekommen. Die Künstlerinnen und Künstler stehen oft daneben und berichten stolz über ihren Ausflug. So wird kreatives/künstlerisches Schaffen zu einem wichtigen Bestandteil der  kindlichen Erlebniswelt. Wie gut, dass es Einrichtungen wie den KIB Hort an der Wallschule gibt, die solchen Angeboten einen großen Stellenwert einräumen.

Und vielleicht stellen ja auch einmal die Kinder ihre Kunstwerke im Pulverturm aus?

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