Das Wüschemeer erwacht
Es gibt im Stadtgebiet noch ein kleines, aber feines lebendiges Moorgebiet: Das Wüschemeer am der Bahnhofsalle in Bümmerstede. In ihm finden wir typische Moorpflanzen und einen See.
Oldenburg Vor 200 Jahren war der Stadtsüden noch weitgehend Sanddünengebiet mit eingebetteten Mooren. Auf einigen Dünenstreifen mit trockenem Untergrund wurden Siedlungsstraßen angelegt, so "am Wüschemeer", gleich daneben ging es dann bis zu drei Meter in die Tiefe des Moores. Die von Torfmoosen, Moosbeeren und Wollgras, unterbrochen durch Birkenbestände, geprägte Moorlandschaft mit ihrem eigenartigen Charme lud bekannte Maler ein. Ihre Namen finden wir auf Straßenschildern, z.B. Wilhelm Kempin und Gerhard Bakenhus , - letzterer soll auch die Prinzessinnen Ingebord und Altburg von Oldenburg das Malen gelehrt haben. Das Gebiet um den Moorsee wurde zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und sich selbst überlassen. Leider vermehrten sich die Birken so stark, dass sie Torfmoos und Moosbeeren zu ersticken drohen. Und ohne Torfmoospflanzen, die pro Jahr beim Absterben ca 1mm Torf erzeugen. verschwindet der Moorcharakter. In früheren Jahren konnte die Stadt noch pflegerische Maßnahmen ergreifen, mit zunehmender Finanznot ist man auf Freiwillige angewiesen, die auch Aufrufen - wie jüngst von der Naturguppe "Freunde des Wüschemeeres" - überraschend stark und wirksam folgten. Einige Jahre hielt und vermehrte sich der langblättrige Sonnentau, nun ist er wieder verschwunden. Mit Frühlingserwachen werden wieder die weißen Wollgrasbüschel weithin leuchten.
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