„Von Soccer Pong zu FIFA 14 – Am Anfang war das Pixel!“
Im Oldenburger Computermuseum drehte sich einen Tag alles um den Fußball
Oldenburg
Kurz vor dem Gewinn des vierten WM-Titels sagte Jogi Löw einmal im Interview: “Eine WM ist nicht wie ein Computerspiel, und eine Mannschaft nicht immer leicht zu programmieren.“ Mit dieser Aussage liegt er bestimmt richtig. Sieg oder Niederlage? Darüber bestimmt kein binärer Logarithmus! Andererseits hat das Genre „Fußball“ schon seit den Anfängen derComputertechnik, bei den heutigen modernen Konsolen und sicherlich auch in Zukunft einen festen Platz in der Welt der Videospiele.
Wie sich in den vergangenen 40 Jahren das virtuelle Fußballspiel veränderte, die Grafik verbessert und die Spieltiefe entwickelt wurde, dazu veranstaltete am 25. Oktober das Oldenburger Computermuseum einen interessanten Thementag.
Schon beim Betreten der neuen Räumlichkeiten des Computermuseums war dem Besucher auf den ersten Blick klar, worum es an diesem Tag gehen soll. Das mit Fahnen, Pokalen und Trikots verzierte Museum versprühte im Herbst noch ein wenig WM-Atmosphäre. Auffällig auch die Geräuschkulisse. Da war in einigen Ecken realistischer Torjubel zu hören, an anderer Stelle ein 8Bit-Sound, dort die Stimme eines bekannten Fußballkommentators, hier das monotone „Piep“ der ältesten Videospiele. Denn auf über 20 unterschiedlichen Systemen der vergangenen Jahrzehnte lud der virtuelle Ball aktiv zum Spiel ein.
Von Soccer Pong, dem Urvater der heutigen Fußballspiele, über bekannte Klassiker an den beliebtesten Heimcomputern der 80er und Konsolen der 90er Jahre bis hin zur annähernd perfekten Umsetzung des beliebten Ballsports in FIFA 14. Die computergenerierten Teams warteten auf den Anpfiff. Und selbst wenn der Museumsgast nicht an jedem System probierte ein Tor zu erzielen, so erlebte er doch eine vielseitige Zeitreise durch die Evolution des virtuellen Fußballspiels.
Aber nicht nur für den begeisterten „Gamer“ bot dieser Thementag etwas. Auch die Freunde des runden Leders kamen auf ihre Kosten. In einem 90 minütigen Vortrag wurden Parallelen zwischen der Entstehungsgeschichte der Videospiele und dem realen Fußballwahnsinn gezogen und mit so mancher fußballerischen Anekdote verfeinert. So erfuhren die Besucher beispielweise, wie die ganz Großen ihres Sports an der aufstrebenden Technik verdienten. Neben Weltfußballer Pele schloss auch Franz Beckenbauer einen Werbevertrag mit der amerikanischen Firma Atari ab. Der deutsche Dauermeister 1. FC Bayern München lief hingegen mit der Konkurrenz „Commodore“ als Sponsor auf der Brust auf.
Erwähnt wurde auch, wie im Laufe der Jahre Spieltitel mit dem Konterfei damals mehr oder weniger berühmter Fußballer wie Pilze aus dem Boden schossen. Neben Pele fand man auch Rummenigge, Littbarski, Matthäus oder Sammer auf den Titeln der Spiele. Oder man erfuhr, wie die heutigen Computerspiele ohne die offiziellen Fifa-Lizenzen für die großen Sofwareschmieden aussehen würden. Da könnte man kein WM-Finale mit Schweinsteiger und Messi nachspielen. Ohne Lizenz trugen deutsche Spieler in der virtuellen Welt eher Namen wie Schnitzel, der Argentinier hieß Gaucho.
Nicht nur thematisch war der Thementag für das Oldenburger Computermuseum eine runde Sache, die wiederholt werden sollte. Dann darf aber auf keinen Fall eine offizielle Meisterschaft in dem einen oder anderen Fußballklassiker fehlen.
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