Mittwoch, 05. Juli 2017, 18:40 Uhr
Schmiede / Eisen im Feuer / altes Handwerk

Einmal ein Schmied sein ...

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Jugend in Oldenburgs einziger Schmiede - am Lappan

Oldenburg / Ammerland / Wesermarsch Alte Handwerke abseits von digitalen Entwürfen  oder 3-D- Scanner sind den heutigen Jugendichen weitgehend fremd.
Ein Besuch in einer richtigen Schmiede mit Esse, Feuer und Blasebalg führte in eine andere Welt.
Schmiedemeisterin Edda Sandstede hat ein Herz für die Jugend und lies schon mehrfach die NAWI- Jugendlichen in ihre Schmiede zu eigenem Tun kommen.
Sie legte 1968 als erste Frau der Bundesrepublik die Meisterprüfung im Schmiedehandwerk ab, hatte in der Gesellenzeit in einer Kunstschmiede gearbeitet und  und an der Fachhochschule Aachen studiert. Bei Leistungswettbewerben in der Handwerksjugend wurde sie erster  Kammersieger, 1. Landes- und 1. Bundessieger.  In Bad Zwischenahn hatte sie ihre eigene Werkstatt, danach siedelte sie 1980 nach Oldenburg zur "Alten Schmiede am Lappan" um.
Die Ferienpaßjugendlichen mit festem Schuhwerk und Baumwollkleidung warteten gespannt auf ihren Einsatz.
Zunächst eine Einweisung: Sicherheitsbelehrung, dann Temperaturbeachtung: Von 750° C (rotglühend) bis 1250° (gelbglühend) kann man schmieden, bei höheren Graden fängt das Eisen wie eine Wunderkerze an zu  sprühen und ist unbrauchbar! Bei 1450 Grad schmilzt das Eisen.
Das Entfachen des Feuers mit Steinkohle und Luftzufuhr folgt. Früher mußte Muskelkraft einen Blasebalg betätigen, jetzt nimmt ein elektrisches, regelfähiges Gebläse einem die Arbeit ab.

Was soll geschmiedet werden? Man einigt sich auf einen Blumenampelaufhänger für den Garten; zwei 180° Kurventeile! Die Gruppe verteilt sich auf die zwei Feuerstellen, Eisenstab hinein, warten, Farbe prüfen, auf den Amboß damit, Hämmern. Zunächst zu zaghaft, man muß schon mit Schwung das glühende Eisen treffen, solange wie es noch rotglühend ist.
Nach 40 Minuten ist die Ampelvorrichtung fertig,- nein, das Bodenende muß noch angespitzt werden, damit der Stab leicht in die Erde gleiten kann. - einige platten das Ende einfach ab, andere spitzen die Schnittstelle durch Drehen und wiederholtes Gühen richtig an.
Die Meisterin ist höchst zufrieden und freut sich auch über die Mithilfe des NAWI-Betreuers.

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