Was Hamburg hat, hat Oldenburg schon lange...
... wenn auch kleiner, bescheidener,- Beispiel Hafen
Oldenburg / Brake / Ammerland
Die Sankt Michaeliskirche, der "Michel", ist eine der 5 Hauptkirchen Hamburgs und grüßt schon von weitem die Seeleute aus aller Welt. Weithin gut ablesbar wird die Zeit angezeigt: Jedes der vier Zifferblätter am 132 m hohen Turm misst acht Meter im Durchmesser, ein großer Zeiger hat eine Länge von 4,91m. Unter der Uhr kämpft auf der goldenen Wetterfahne Sankt Michael mit dem Drachen. Da ist die Sankt Lambertikirche in Oldenburg bescheidener, nur rund 85 m hoch, dafür aber im Grundbau älter: Um 1250 dürfte sie gegründet sein, während ihre Hamburger Schwester erst 1647 die Geburtswehen hatte.
Bei den Orgeln punktet der "Michel": Vom fünfmanualigen Spieltisch aus mit 145 Registern werden über 10.000 Pfeifen angestoßen; fünf Orgeln können den Kirchraum erfüllen. In Sankt Lamberti gibt es seit 1972 eine Führer Orgel mit 52 Registern, als Besonderheit mit einem zweiten, mobilen Spieltisch ausgestattet.
Zurück zu den Häfen.
In Oldenburg bauten sich im 13 Jahrhundert die Hunte - Schiffer eine kleine Kirche unweit von Sankt Lamberti und benannten sie nach Ihrem Schutzheiligen "Nicolaikirche". Von der Wesermündung aus kamen Waren den Huntefluß hinauf bis zum kleinen Hafen. Heutzutage sind es ca 1,2 Mio Tonnen/a, die hier umgeschlagen werden, ungefähr zur Hälfte landwirtschaftliche Fracht. ca 1000 Binnenschiffe und 70- 100 kleinere Seeschiffe, "Kümos", laufen den Hafen an. Über die von Bremen aus ferngesteuerte Kanalschleuse queren ca 4000 Binnenschiffer mit 2 Mio to Fracht vom Küstenkanal zur Hunte und umgekehrt.
In Hamburg sind die Zahlen größer: 100km von der Elbmündung entfernt warten 43km Kaimauern auf die Überseeschiffe. Waren es 1888 nur 6 Mio Tonnen, so erreichte in den letzten Jahren der Umschlag durchschnittlich 130 Mio to/a!
Während früher die Waren zwischengestapelt werden mußten, die bekannte "Speicherstadt" erinnert, sind es jetzt vor allem die Container, die ent- und beladen werden müssen. Zumeist innerhalb 24 Stunden ist der Vorgang abgeschlossen, die Liegezeit kostet bis zu 20.000 € je Tag. Für die Crew kaum Zeit, die "Reeperbahn" und Hamburg selbst zu besuchen!
Oldenburghat ein kleines, aber feines Schloß. Hamburg als von der Bürgerschaft regierter Stadtstaat stattete sein Rathaus "fürstlich" aus, wie man bei einer Besichtigung staunend feststellen kann. Die beigefügte Bilderserie gibt Aufschluß. Wandgemälde sind fast alle vom Seehandel oder von ehrwürdigen Senatoren geprägt. Die Sitzungssäle atmen hanseatischn Geist.
Eine Hafenrundfahrt und eine Stadtbesichtigung per Doppeldeckerbus sollten dem Fremden eine Selbstverständlicheit sein. Bei letzterer erhält man die Hafenfahrten deutlich billiger als am Anleger.
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