Mittwoch, 15. November 2017, 19:56 Uhr
Zeitlos

Bittersüße zeitlose Zeit

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Die dunkle Jahreszeit verlangt uns Norddeutschen sehr viel Einfühlungsvermögen ab. Wir alle können dem nassen ungemütlichen und dunklen Tagen nicht wirklich Positives abgewinnen, und dennoch ist die "zeitlose Warteschleife" in der wir uns scheinbar befinden, nicht immer so trist wie sie sich auf den ersten Blick zeigt.

Oldenburg / Ammerland Die Zeit wird rauher und die Kälte dringt schon richtig agressiv und naßkalt durch die Kleider. Auf den Straßen und Wanderwegen kann das rutschige nasse Laub schon etwas gefährlich werden, wenn man nicht aufpaßt.In den englischsprechenden Ländern würde man sagen: "Watch your step", sei vorsichtig, paß auf!
Die trübe, traurige Zeit, zu der besonders der November zählt, hat uns wieder erreicht. Die Zeit, die traditionsverbunden mit Gedenktagen gleich mehrere Generationen anspricht und sie manchmal sogar erreicht. Tage wie der Volkstrauertag, Buß – und Bettag und der Totensonntag geben dem Novembermonat noch mehr traurige Tiefe und noch mehr Sehnen nach Licht und Wärme.

Und in diesen Momenten mag ich sie ganz besonders gerne, die Art von Straßenlaternen, die noch -mit ihrer eher altertümlichen Form - besonders warmes Licht über unsere abendliche Stadt ausbreiten.
In dieser kühlen und ungemütlichen Zeit ist das Nachhausekommen in eine warme Wohnung mit einem richtigen Glücksgefühl verbunden und äußerst kostbar; der heiße Tee fast unbezahlbar .
Und trotzdem, auch jetzt ist der Gang durch die Stadt mit tausend sehenswerten Dingen gepflastert,man muß sich halt' aufraffen.
Überall sind interessante und der Jahreszeit angepaßte Details zu finden. Die Natur bietet uns an, ihre natürlichen Bilder zu bestaunen.
Den Regenbogen, der sich für wenige Minuten über einen Stadtteil legte, das nasse Laub, das auf der Dobbenwiese bei morgendlich kühlen Temperaturen aussieht, als ob man gerade Puderzucker drüber gestreut hätte und immer wieder fallen noch mehr gelbe Blätter von den fast schon leeren Ästen.
Die Schwäne auf dem Dobbenteich sind wieder mal da, wie in jedem Jahr um diese Zeit, vielleicht kommen sie nur auf eine Stippvisite vorbei, um dann irgendwohin weiterzufliegen. Wohlwollend betrachtet und auch fotografiert von den Spaziergängern und „Walkern".
Das Pärchen scheint zu wissen welchen Eindruck es auf die Menschen macht, Sie posieren schon recht professionell.
Die Zeit bis zum Weihnachtsfest ist gerade jetzt „ein klein wenig aufs ungeduldige Warten“ ausgerichtet. Überall steht die Konsumgesellschaft zwar schon am Start, läßt aber bewußt erahnen, daß der Run auf das Weihnachtsgeschäft bald schon wesentlich mehr werden kann.
Die Stadt schläft nicht, sie hat längst vorgesorgt für die Weihnachtszeit, in der sie wieder zu einer fröhlichen Einkaufsstadt wird, mit bunten Verkaufsständen und freundlich dreinschauenden Menschen und natürlich mit einem Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr wieder mit Überraschungen daherkommt .
Die Weihnachtsbeleuchtung muß nur noch angeschaltet werden, installiert ist sie schon längst.
Der Novembermonat ist wohl dazu da, daß man den Menschen gedenkt, die mal an unserer Seite waren oder denen, die sich einen Namen machten, indem sie ihr Leben für unser Land riskierten. Wir denken aber auch an diejenigen, denen man Unrecht tat.
Für mich ist es eine Zeit, die irgendwo dazwischenliegt, nicht mehr Herbst und auch noch nicht Winter ist, eine fast fragile Zeit, die irgendwie etwas bitter schmeckt und dennoch extrem süße Aspekte hat, denn den heißen Tee in der warmen Stube gibt es nie ohne die köstlichen Kekse mit Mandeln, Marzipan und natürlich auch mit Schokolade, die ja so glücklich machen soll

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