Montag, 14. September 2020, 16:23 Uhr
Flohmarkt

Statt zu frühstücken wurde verschenkt, verhandelt und verkauft

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Floh- und Verschenkemarkt in Etzhorn

Oldenburg Für Sonntag, 13. September, war von der Nachbarschaftshilfe „Wir sind Etzhorn – Generationen helfen sich“ das 3. Frühstück bei der Grundschule Etzhorn geplant. Corona machte einen „Strich durch die Rechnung.“ Die Organisatoren waren sich einig, dass das Frühstück aus medizinischer Sicht in dieser Zeit nicht zu verantworten sei. 

Damit sich die Etzhorner Nachbarschaft dennoch begegneten konnte, wurde die Idee eines „Floh- und Verschenkemarktes in den Straßen von Etzhorn – von Etzhornern für Etzhorner“ entwickelt. Das Organisationsteam hatte mit der Unterstützung der Obleute vom Bürgerverein Etzhorn 1.500 Flyer mit der Monatszeitung, in den Einrichtungen und dergleichen in Etzhorn verteilt. Die waren eingeladen, in den Etzhorner Straßen vor ihrem Haus einen Floh- und Verschenkestand aufzustellen. So sollte bei einem Rundgang die Nachbarschaft auch ins Gespräch kommen. Das Wetter hätte nicht optimaler sein können. In manchen Etzhorner Straßen war eine nette Atmosphäre wie z.B. Ernst-Löwenstein-Straße oder Kornstraße anzutreffen, wo kostenlos oder gegen eine kleine Spende so manches Schnäppchen gemacht werden konnte. 

Schade war es insbesondere für die engagierten Kinder, die von 10 bis 13 Uhr mit mehr „Kundschaft“ gerechnet hatten. Aber, es ist ein Anfang gemacht. Viele Stimmen waren zu hören, dass ein solcher Markt in Etzhorn wieder stattfinden sollte, vielleicht zu einer anderen Tageszeit oder/und etwas konzentrierter. Das Orga-Team der Nachbarschaftshilfe wird die gemachten Erfahrungen auswerten und für die Zukunft berücksichtigen. Vielen, vielen Dank an alle Unterstützer und vor allem auch an die Aussteller, auch wenn es vielleicht für manche nicht so überragend gelaufen ist.

Die Organisatoren Sabine und Andreas Tewes schreiben ihre Eindrücke: „Das war heute ein schöner Auftakt für unseren 1. Verschenke- und Flohmarkt hier in Etzhorn! Ganz herzlichen Dank für die Idee und die gemeinsame Umsetzung. Wir sind die ganze Zeit in den Straßen unterwegs gewesen (sind über 12 km gefahren), haben fast alle Stände gesehen und mit ganz vielen Leuten sehr nett gesprochen. Sicher war die Resonanz teilweise unterschiedlich, es gab Zonen, wo kaum ein Stand aufgebaut war (z.B. Maria-von-Jever-Straße oder Adolf-de Beer Straße), es gab aber viele Straßen, wo zahlreiche Stände waren (z.B. Kornstraße, Etzhorner Weg oder Ernst-Löwenstein-Straße). Wir haben gut 100 Stände gezählt: wenn man rechnet, dass hinter jedem Stand ca. 3-4 Personen waren, haben wir 400 Etzhorner aktiv auf die Straße bekommen.

Addiert man die Spaziergänger und Radfahrer, die in deutlich größerer Zahl unterwegs waren als an einem normalen Sonntag, dann war das schon ein großer Erfolg und ein sehr schöner Start dieser Aktion. Wo haben wir schon mal so viele Etzhorner gleichzeitig erreicht? An einigen Ständen war die Resonanz sehr gut (wir haben gehört, dass Kinder über 100 € eingenommen haben), an anderen Ständen fehlte etwas die Laufkundschaft und der Umsatz war sehr gering. Trotzdem fanden auch diese Etzhorner die Idee sehr schön und haben uns ermuntert, die Aktion zu wiederholen.

Einige meinten, eine Konzentration auf wenige Straßen oder den Dorfplatz könnte besser sein, andere haben besonders hervorgehoben, wie wenig Arbeit es war, direkt vor der Tür den Stand aufzubauen und die Kinder bei ihrer Verkaufstätigkeit immer gut im Blick zu haben. Leider waren sehr wenige ältere Etzhorner unterwegs: Auch wenn Flohmarkt für sie vielleicht nicht das Richtige ist, hatten wir doch gehofft, dass die Neugierde und Suche nach unverbindlichen Außenkontakten sie auf die Straße gehen lässt. Wir haben auch Gespräche mitgehört wie "sonst grüßen wir uns ja nur aus dem Auto, heute haben wir mal einfach miteinander geschnackt". Und genau dafür haben wir das gemacht. Einige Nachbarn hatten gemeinsam einen Stand aufgebaut und sich zum Kaffeetrinken hingesetzt, in der Haselriege gab es ein Haus, wo offensichtlich mehrere Familien nicht nur einen gemeinsamen Stand hatten, sondern auch zusammen mit ca. 15 Personen sehr reichhaltig gefrühstückt haben.

Alles in Allem können wir sehr zufrieden sein und hatten eine sehr schöne Alternative zu unserem ausgefallenen Nachbarschaftsfrühstück“.

 

Text: Gustav Backhuß-Büsing

Fotos: Sabine Tewes

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