Sonntag, 01. März 2015, 12:16 Uhr
Friedensengel

Ein Blick in die Geschichte Oldenburgs März 1900

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Osternburg Ein Blick in die Geschichte Oldenburgs März 1900. Bauernregel! Ist es um Lätare feucht,so bleiben die Kornböden leicht.-Ist Gertrud sonnig,wird`s dem Gärtner wonnig.-Ist der März trocken und licht,so gerät dass Futter nicht.-Dem Bauer ist nichts daran gelegen. Gibt es an Kunigunde Regen.-Ein feuchter fauler März,ist des Bauern Schmerz. Gartenkalender von 1827. 1)Zu säen:Anis (allenfalls unter die Carotten,wenn sie weitläüfig stehen),Dill (etwa auf die Spargelbeete),Borago oder Borretsch,Bohnenkölle,Thymian,Mayoran,Mangold,rothe Beete, Fenchel,Ysop, Sennen-Klee(zur Bereitung des grünen Käses),Körbel, Lavendel, Löffelkraut(Cochlearia offic.,das auch noch in den folgenden Monaten,bis August,gesäet werden kann),Melde, Melisse,Schnitt-oder Kraut-Petersilie,Pimpinelle,Sommer-Porro und dickpolliger Winterporro,Portulack(bis in August),Raute Rosmarin, Salvei, Sauer-Ampfer und Spinat(bis August),Schnittkohl,verschiedene andere Kohl- Arten,Schnitt oder Stech-Lactuk, Sommer- Endivien, Kresse(bis September),Gurken (bis Juni),Melonen, Spargelsamen,Monats -Radies,Senf(zur frühen Kohlspeise),in Ermangelung der Winter-Kohlkopf -Pflanzen,spitzen Windelstätter weißen Kohl,frühen Wirsingkohl,Kohlrabi, Blumenkohl,(welche letztere Sorten ganz dünne zu säen sind, weil die Pflanzen sonst nachher keine Köpfe geben).2) Zu pflanzen:Erbsen und Gartenbohnen mancherlei Art,frühreife Kartoffeln Erdnüsse). Das oldenburgische Fürstenhaus in der Anekdote! Das oldenburgische Fürstenhaus ist eines der ältesten in Europa;noch heute regiert es in Dänemark,Norwegen und Griechenland.In dem niedersächsischen Stammlande hat es-die kurzen Jahre der napoleonischen Fremdherrschaft ausgenommen-länger denn achthundert Jahre geherrscht.Groß ist infolgedessen die Zahl derer, die in fürstlicher Stellung auf die Geschicke des Landes Einfluß gewonnen haben.Nur wenige aber leben im Gedächtnis des Volkes weiter.Wo aber noch heute eine geschichtliche Persönlichkeit lebendig ist,da verdankt sie es in erster Linie der Anekdote.Unter dem oldenburgischen Grafen sind Gerd der Mutige und Anton Günther die Lieblinge des Volkes geworden.Was die Geschichtsschreiber an beiden tadeln-und zwar mit Recht-das tut dieser Liebe keinen Abbruch.Graf Gerd war schon zu Lebzeiten volkstümmlich. In weiten Kreisen ist bekannt,wie er auf der Neuenburg den Grundstein zum Turme legte und dabei seinen Handschuh auf den Stein warf mit den Worten:,, Daß die Friesen der Bammel schlage.`` Immer sagen sie ,ich baute auf dem ihren,jetzt baue ich doch auf dem Meinem! Bekannt ist auch sein Versuch,die benachbarte Friedeburg der Ostfriesen zu nehmen,indem er durch das wiederholte Absingen des alten Reimes:,, Ruse, Muse!" Malk (jeder) seh to sienen Hus!"Seinen Leuten ein Zeichen gab.-Aus den Chroniken der Hansastädte,die in dem Grafen natürlich nur einen Leuteschinder sahen,kommen noch verschiedene Anekdoten hinzu. Im Jahre 1472 gab er Lübecker Kaufleuten Geleitsbriefe für die Fahrt durch die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst.In Delmenhorst nahm er ihnen die Waren und ließ ihnen nur die Freiheit.Er wolle die Waren behalten,bis die Lübecker Ihm den Schaden ersetzt hätten,den er habe erdulden müssen,wente (denn)se hadden em brocht van lande unde van luden.Ein andermal hatte er einen hanseatischen Kaufmann gefangen gesetzt und bewirtete ihn noch vor seiner Freilassung .Auf die Frage seines gräflichen Gastgebers,wie das Essen schmecke,antwortete der Kaufherr,es fehle an Mustert (Senf).Da ließ ihn Graf Gerd wieder abführen:,,Wenn er Mustert verlange ,so müsse er diesen noch erst verdienen. _Köstlich ist auch eine Unterschrift unter einem Brief,den er dem König Christian von Dänemark seinem Bruder geschrieben haben soll.Die dänische Mayestät berauscht von ihrer neuen Würde hatte dem Namen sämtliche Titel hinzugefügt.Graf Gerd aber,eingedenk der Tatsache,daß es in seinem Lande Ortschaften mit dem Namen Himmel,Hölle und Paradies gab,unterzeichnete sich als Graf Gerd,Herr von Himmel Hölle und Paradies.Dann schrieb er noch hinzu:Kassen (Christan),wo smeckt di dat? Wir Oldenburger Soldaten (Altoldenburgisches Soldatenlied) Wir Oldenburger Soldaten,wir kriegen das Geld Wir müssen marschieren in das weit`und breite Feld. In das weit`und breite Feld,dem Feinde entgegen. Damit wir alle Tage in Frieden können leben. Dann darf es nicht fehlen an Pulver und Blei. Denn wir Oldenburger Soldaten wir bleiben uns getreu. Mit dem Veilchen bekränzt,mit dem Blute begossen. Wird so mancher junge Jäger zu Tode geschossen. Und so mancher Infranterist muß küssen die Erde. Und so mancher stolzer Reiter muß runter vom Pferde. Und als die Bataille ein Ende genommen. Da erhob sich ein erbärmliches Weibergeschrei. Ach Gott,wo ist geblieben,geblieben mein Mann. Den ich hier in dem Blute nicht mehr finden kann. Er ist ja geblieben auf grüner,grüner Haide. Wir wünschen ihm die ewige Freude. Die ewige Freude,die ewige Ruh. Wir Oldenburger Soldaten,wir marschieren nach der Heimat zu. (1918) Entnommen aus dem Hausfreund erschienen 1975!

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