Dienstag, 24. September 2013, 19:31 Uhr
Hingeschaut

Drielaker Hof - Ein Stück Ortsgeschichte

1863
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Gebäude, Plätze, Straßen und Orteile haben ihre ganz eigene Geschichte.  Einige interessante  Dinge erfährt man nur durch mündliche Überlieferungen.

Oldenburg Wenn die Dorfgemeinschaft, so wie Osternburg sie seiner Zeit pflegte, ihren Mittelpunkt mit dem Gasthof Drielaker Hof bestimmt hat, dann ist Osternburg und sein Mittelpunkt an vielen Nahtstellen zusammengewachsen.

Man kann mit der Aufzählung der einzelnen Epochen im Internet eine Menge erfahren über die Anfangszeiten in 1876, das Eröffnen der Gäststätte und auch viel über das ganze Umfeld, wer dort ein- und ausging und welche Feste besonders angesagt waren.

Als ich vor Kurzem dort vorbeikam habe ich schnell noch  ein Foto von diesem Gebäude  gemacht; auch wenn jetzt schon der letzte Atemzug längst getan ist und leblose Fenster das Bild vervollständigen müssen.

Da sich in unserem Haushalt ein Bierkrug aus dem Drielaker Hof befindet, war mein Interesse an der Geschichte dieses Kruges sofort wieder gewachsen als ich den Abriß der Gaststätte vor Augen hatte.

Unser  Großvater war Anfang des vergangenen Jahrhunderts mit seiner Familie in den Oldenburger Stadtteil Osternburg gezogen. Er hatte das ostfriesische Südgeorgsfehn verlassen, um in Oldenburg mehr berufliche Möglichkeiten zu nutzen. In Südgeorgsfehn hatter er in der Mühle lange Jahre eine Anstellung gehabt.

Hier in Oldenburg-Osternburg war es an der Tagesordnung, daß man das Miteinander pflegte und so schloß sich auch unser Großvater  bald den geselligen Osternburgern an , um mit ihnen unter anderem auch das Feierabendbier zu genießen. Wie es vielfach üblich war in der Zeit, hatte jeder Stammgast seinen eigenen Bierkrug, der in der Gaststätte auf einer Borte oder an Haken verblieb bis der Gast ihn wieder nutzen wollte.So ist  es auch in Osternburg gewesen , ließ ich mir erzählen. 

Der Krug ist somit vom Großvater zum Vater und dann zum Sohn weitergereicht worden und wird heute noch ebenso ehrfurchtsvoll behandelt wie früher. Die Initialen passen derzeit  nicht mehr ganz genau, aber es wird immer noch gerne daraus getrunken und über seine Herkunft erzählt.

Auch wenn man auf dem  Grundstück, auf dem der Drielaker Hof steht, in einigen Jahren nichts mehr von dem ehemaligen Dorfmittelpunkt  erkennen wird, wir werden durch den „gläsernen Krug“ noch etwas länger die Erinnerung an das Osternburger Kultlokal behalten.

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