Ein Moorgebiet stirbt
Lebende Moore gibt es in unserer Umgebung selten. Das "Wüschemeer" ist weitgehend unbekannt.
Oldenburg / Ammerland / Hudermoor
Eine Straße im Stadtsüden Oldenburgs heißt "Am Wüschemeer". Wo ist denn das "Meer?" wird oftmals gefragt. Ja, es gibt den Moorsee noch. Dank eines beckenförmigen wasserundurchlässigen Untergrundes sammelt sich Regenwasser, das dann wegen des umgebenden Moores braun und sauer ist.
Birken, Kiefern, Erlen umsäumen den idyllischen See, dessen Uferzone Torfmoos, Moosbeeren und vor einiger Zeit auch Sonnentau beherbergte.
Dieser wichtige Bereich wird zunehmend von Birkenwuchs überwuchert und verliert seine Moorfunktion.
Die Bilder zeigen Blicke auf die Entwicklung: Vom freien Ufer über kleine Birkenbestände, nach einer großen Säuberungsaktion (auf Veranlassung der Anlieger), Überwucherung durch Brombeeren und neue Birken- und Erlenschößlinge bis zum Bild nach eigener Eigeninitiative.
Was könnte mit dem Brombeergebiet sinnvoll geschehen?
In vielen Berichten wird die starke Abnahme der Schmetterlingsarten beklagt.
Auch beim Wüschemeer sieht man manchmal nur noch Kohlweißlinge, seltener Zitronenfalter und ganz selten Tagpfauenauge.
In der Nachbarschaft kam der Gedanke auf, innerhalb der birkenfreien Flächen am Rand des Landschaftsschutzgebietes Zonen mit schmetterlingsfreundlichen Blumen zu bepflanzen, nachdem eine Fläche von Brombeeren gerodet wurde. Sie liegen schon außerhalb des lebenden Moores.
Hier ist auch die Stadt gefordert, der BUND dürfte auch sinnvolle Vorschläge zur Schmetterlingspflege haben.
Jetzt mit Ende der Brut- und Setzzeit sollte vor Winterbeginn die Möglichkeit zum sinnvollen Handeln gegeben sein .
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