Der Kaiser gab uns eine Audienz
Radtour zum Kaiser Butjatha nach Moordorf
Oldenburg
Beim dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Unsere Radtourspezialisten Hans Gerd Lüken und Manfred Klöpper planten und organisierten wieder eine interessante Radtour.
Auf schönen Radwegen in der Wesermarsch fuhren wir bei besten Sommerwetter, einige Tropfen kurz vor dem Start am Dorfplatz machten uns nichts aus, direkt zum außergewöhnlichen Künstler nach Moordorf.
Aus einem Flyer entnommen: „Der Künstler Butjatha wird 1943 unter dem Namen Wilfried Gerdes in der Bauerschaft Sinswürden in Butjadingen als 13. Kind der Eheleute Marie und Georg Gerdes geboren. Er absolviert eine Lehre als Bau- und Möbeltischler. Nach Studien im Vorderen Orient stößt er 1975 auf die Künstlergruppe „Freie Akademie Oldenburg“. Wilfried Gerdes schließt sich dieser an und nennt sich fortan Butjatha.
Seine Lehrer Anatol und Joseph Beuys nehmen ihn an die Hand. Von ihnen inspiriert, treibt es den jungen Aktionskünstler 1977 bis zu documenta 6 nach Kassel. Hier baut er seinen Friesenschuppen auf und ernennt sich zum Kaiser der Wikinger. Bujatha ist seiner Heimat sehr verbunden. In Moordorf (Gemeinde Elsfleth) erwirbt er 1999 aus einem aufgelösten Bundeswehrdepot sechs Wachhäuser. Dort lebt und arbeitet er.“
Butjatha begrüßt uns und weist uns in seine Kunst ein. Die Margerite bezeichnet der Künstler als einen einsamen Soldaten. Sie gibt es in verschiedenen Gemälden und Skulpturen. „Die Symbolik der Margerite ist für ihn zugleich die „Natürlichkeit und das unverfälschte Glück.“
Aus Liebe zur Natur versieht Butjatha die Häuser so mit Grünpflanzen, dass ein Paradies für die Vogelwelt entsteht, mit der er sich sehr verbunden fühlt. Es ist diese Atmosphäre, in der der Kaiser zur Ruhe kommt. „Das ist alles Kunst“, stellt er fest.
Als Chronist fällt es mir an dieser Stelle schwer, den Gedanken und Ausführungen des Kaisers zu folgen und diese wiederzugeben. Man muss Butjatha einfach selbst erleben.
Nach so viel Kunst sind wir kaffeedurstig und wir starten zum Melkhus in Fuchsberg. Idyllisch mitten im Moor gelegen, erleben wir auch hier eine besondere Atmosphäre: Auf dem 120 ha großen Milchviehbetrieb leben neben 150 Milchkühen auch Ziegen, Katzen und Hunde. „Wir, die landwirtschaftlichen Betriebe, wollen am Ort der Milcherzeugung unsere Gäste mit regionalen Milchspezialitäten verwöhnen und gleichzeitig Einblick in die Erzeugung geben“, so dass Konzept der Melkhüser. Und das Angebot ist sehr vielfältig und lecker.
Über Loy und Wahnbek ging es dann zurück nach Etzhorn. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieses wieder eine tolle und nicht zu weite Radtour war. Vielen Dank den Organisatoren.
Am 20. August bietet der Bürgerverein Etzhorn eine 2. Sonntagsradtour an. Insbesondere wird dabei der Stadtteil Etzhorn erkundet mit einem Abstecher nach Ofenerdiek.
Text: Gustav Backhuß-Büsing
Fotos: Heike Dexter
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