Früher war alles besser ? - Reise in die Vergangenheit
Die "Gute alte Zeit"war nicht für alle Deutschen der letzten Jahrhunderte sorglos- angenehm. Eine Reise mit einem alten Schienenbus auf z.T. noch älteren Gleiskörpern ab Oldenburg Hbf.
Oldenburg
"Sonderzug Museumseisenbahn Ammerland - Saterland" stand auf der Anzeigetafel Gleis 1 des Hauptbahnhofs Oldenburg.
Eine Fahrt mit einem Schienenbus aus den 60er- Jahren begann.
Zunächst ging es zügig mit 90 km/h nach Ocholt, wo auf private Gleise gewechselt wurde und der Moorbahn wegen des weichen Untergrundes nur noch 30 km/h erlaubt wurde.
Ziel war das Moor- und Fehnmuseum in Elisabethfehn. Hier begann der Einstieg in die Vergangenheit der Moorbauern. Auf Schautafeln wird sehr instruktiv vom Leben vor 200 bis 150 Jahren berichtet. Ein Bild der Familie Harms mit ihren drei Kindern vor einer Torfkate lässt die einfache Lebensweise erahnen. Ein Holzgerüst mit Torfsoden belegt bildete für die Siedler, die Kolonisten, die erste Bleibe. In einem ca 3 x 4 Meter großen Raum lebten oft mehr als acht Personen zusammen.
Bevor ausgesät wurde, musste abgetorft werden. Der Torf als Brennstoff unerlässlich; der Verkauf trug zur Lebenssicherung bei. Auf kleinen Kähnen, Plattbodenschiffen, wurde der Torf aus den Stichkanälen, den Inwieken, treidelnd (ca 2 km / h !) zum Hauptkanal und segelnd zu den Städten gebracht.
Im Museumshafen kann man zwei dieser Schiffe sehen.
Maschinen erleichterten später die mühevolle Handarbeit beim Abtorfen oder der Landbestellung. Entsprechende Geräte sind ausgestellt. Eine Lok der Torfbahn steht in Nähe eines künstlichen, lebenden Moores mit Sonnentau, Torfmoos und Wollgras. Das kleine. aber feine Museum erklärt die Entstehung der Moore, die Tier- und Pflanzenwelt mit 3-dimensionalen Schaubildern, die auch unter Mitwirkung des Museums „Natur & Mensch“ in Oldenburg entstanden sind. Schriften, u.a. der Stiftung „Lebensraum Moor“, liegen aus.
Die Museumseisenbahn wird ehrenamtlich betrieben. Wartung und Ersatzteile für das rollende Material als auch für die vorgeschriebenen techn. Überprüfungen sind kostenaufwendig. Die Besitzer der Gleiskörper verlangen zudem je Kilometer gefahrener Strecke einige Euro, das schlägt sich auf den Fahrpreis nieder.
Zum Erhalt dieser Museumsbahn und der Möglichkeit, auf beschauliche Weise zu der Fehnkultur zu gelangen, trägt man gerne mit einem Scherflein bei.
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