Land des Lächelns oder...... - Die Liste -
Vielleicht sollte ich auch besser sagen Stadt des Lächelns,denn es gibt eine Menge Leute,die wollen eine Ernsthaftigkeit der jüngsten Straßen-Namen-Diskussion einfach nicht akzeptieren
Oldenburg
Wenn das Thema nicht so traurig wäre um das es hier im Grunde doch geht, man müßte lächeln über die Diskussionsforen an politischen Stadtfronten über die Umbenennung von -in Kritik geratener- Straßennamen.
Die Ergebnisse der Diskussionen, deren Umsetzung zweifelsohne von der Bevölkerung argwöhnisch beobachtet wird, können keinen gewinnbringenden Erfolg darstellen, allenfalls Kosten verursachen.
Und wenn diese Maßnahme durchgeführt werden sollte, dann gibt es noch mehr Kosten.
Ich habe die Berichterstattung über dieses Thema in der NWZ schon seit einiger Zeit verfolgt und bin absolut nicht der Meinung, daß hier e i n e Änderung stattfinden sollte.
Da ich, so wird es immer wieder bestätigt, als Bürger der Stadt eine eigene Meinung haben und diese auch kundtun kann, möchte ich meine Meinung an dieser Stelle auch darlegen, auch wenn ich nicht mit eigenem Erleben aus der schlimmen Zeit grundlegende Kenntnisse mitbringen kann, aber wer von denen, die heute diskutieren, kann das schon.Es sind nur noch ganz wenige Oldenburger, die mehr erzählen können als das, was aus Dokumentationen und Berichten zu erfahren ist.
Ich möchte Niemandem meine Meinung aufdrängen, jeder kann selbst entscheiden was er denken möchte, ich sage meine Meinung als Oldenburger Bürgerin, die sich wohl um die Brisanz des Themas Gedanken gemacht hat, aber dennoch – wie überigens viele andere , mit denen ich gesprochen habe auch – keinen Sinn im -sogen. Umbenennen-sieht.
Alle Namensgeber sind inzwischen nicht mehr unter den Lebenden und ihre Nachfahren können sowieso nichts dafür was früher passiert ist. Auch denen sollte man sowas wie die „Ehr-Aberkennung“ ersparen.
Irgendwie waren doch fast alle, ich sage bewußt fast alle, denn es hat wohl Ausnahmen gegeben, dem damaligen Herrscher verfallen und ließen sich in seine schändlichen Machenschaften einbinden. Es war schlimm , aber trotzdem kann man nicht 70 Jahre später alles verdrängen was damit zu tun hat, verdrängen, damit man nicht erinnert wird? Das geht nicht. Man müßte die Häuser abreißen, wo Leute aus der genannten Bewegung gelebt haben, oder wie stellt man sich das vor?
Man macht nichts ungeschehen, man kann nur dafür sorgen, daß es nicht wieder passiert.
Wenn ich zum Beispiel die Theodor-Pekol-Straße passiere, dann denke ich an Kindheit und Jugend, in der ich mit den Pekolbussen durch die Stadt fuhr, die Busse , die uns eine bequeme Transportmöglichkeit boten. Das sind die Erinnerungen der Stadt-Oldenburger und auch die werden erhalten bleiben, auch wenn die Straßennamen abgebaut sind.
Alle Erinnerungen, die auch mit den anderen –auf der Liste befindlichen Straßennamen – verbunden sind werden bestehen bleiben.
Sie haben das Stadtbild geprägt, jahrzehntelang .
In jeder Familienchronik wird es Vorfahren geben, die auch Böses getan haben, vor mehreren hundert Jahren und ihre Namen haben immer noch Bestand. Wo soll man da ansetzen, wenn man alles was nicht gut war einfach von der Bildfläche nehmen will?
Wahrscheinlich müßte ich meinen Namen auch mal ändern, denn irgendwie, vor unendlicher langer Zeit, sind unsere Vorfahren vielleicht ja mal als Seeräuber unterwegs gewesen? Man kann ja nie wissen.
Fakt ist, daß man zu der Zeit der Straßenbenennung doch mal der Meinung war, daß diese Leute etwas für die Stadt, für die Kultur oder wie auch immer, getan haben, das hat sich doch nicht geändert.
Zeiten kann man nicht ändern, Gedanken nicht austauschen und ob man lieb gewordene Bezeichnungen einfach entfernen kann, dazu sollte man die Bevölkerung befragen und nicht im kleinen Kreis beschließen was die Mehrzahl der Oldenburger ablehnt.
Das Geld, was diese Kampagne jetzt schon gekostet hat und noch kosten wird, davon könnten schon einige Kinder satt werden und ihre medizinische Überwachung wäre gesichert.
Ich halte das Ganze für überzogen, höchstens gewinnbringend für diejenigen, denen erfolgreiche Planumsetzung den persönlichen Kick geben.
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