Die Zukunft hängt davon ab was wir heute tun- Mahatma Gandhi
65 Jahre Bürgerverein Etzhorn e.V.
Oldenburg / Rastede
Jubiläum 65 Jahre Bürgerverein Etzhorn
Gemeinsam sind wir stark
Mit den Worten von Mahatma Gandhi: „Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun“, eröffnete Gustav Backhuß-Büsing, 1. Vorsitzender des Bürgervereins Etzhorn, einen bewegenden Abend in der Villa Hullmann in Etzhorn. Der Anlass war die Feier zum 65. Geburtstag des Bürgervereins Etzhorn, der am 21. Februar 1953 gegründet wurde. Es war ein Dankeschön-Empfang für unsere vielen Ehrenamtlichen, für die Förderer und Unterstützer unseres Bürgervereins. Ohne diese Menschen kann es in einem Verein keine Aktivitäten, kein Überleben geben.
Andrea Färber, Besitzerin von Gut Hullmann, hatte uns ihre Villa für die Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt, es war ein ehrwürdiger Rahmen. Es ist ein besonderes Gebäude, der Charme des letzten Jahrhunderts findet sich in allen Räumen wieder. Gemalte Bilder der letzten Generationen hängen an den Wänden, man fühlt sich in diese Zeit zurückversetzt. Das Haus lebt! Durch Urkunden belegt ist die Familie Hullmann seit 1469 auf der Hofstelle in Etzhorn. Die geschichtsträchtige Villa Hullmann ist mit der Brennerei eng verbunden. Gerd Hullmann (1777-1815) begründete 1807 die Brennerei, 2007 feierten Andrea und Johann Färber 200 Jahre Kornbrennerei Hullmann. Doch das Schicksal meint es nicht gut, Johann stirbt an einer schrecklichen Krankheit mit 49 Jahren. Doch Andrea ist stark, sie schultert nun alle Aufgaben alleine und schafft es, diesen großen Betrieb zu führen. Neben dem bewährten „Hullmann Weizenkorn“ und dem „Alten Korn“ wagt sie sich im Jahr 2013 an die Kreation eines neuen Premiumproduktes „Charge 13“, eine exquisite Geschmackskomposition.
Der offizielle Gründungstag des Bürgervereins Etzhorn e.V. ist der 21. Februar 1953. Mit verschiedenen Aktionen wurde dieser Tag gewürdigt und gefeiert. Er lud seine Mitglieder*innen zu einem Geburtstagskaffee in den Etzhorner Krug ein. Auch an die Kinder wurde gedacht. Ein erlebnisreicher Tag führte Eltern und Kindern in den Jaderpark. Müde, begeistert und erschöpft ging es abends mit dem Bus wieder heimwärts.
Der Höhepunkt des Jubiläumjahres war die Feier in der Villa Hullmann. Ehrengäste waren gekommen. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, die Pastorin Ines Heinke, Werner Fredehorst, Präsident des Schützenvereins Etzhorn, mit seiner Ehefrau, Susann Finger-Vosgerau, Schulleiterin der Grundschule Etzhorn, Harald Götting, Vorsitzender der ASToB, Stefan Tönnies, Inhaber von „BRUNO“ der Oldenbäcker und Meike Bruns, Alexander Heick, Juniorchef vom Bedachungsunternehmen Heick, Vertreter der Oldenburger Parteien begrüßte Gustav Backhuß-Büsing. Gustav und ich waren freudig ergriffen, Gänsehaut-Gefühl machte sich breit. OB Krogmann, aber auch alle anderen Gäste, wurden von den Etzhorner herzlich willkommen geheißen. In seinen sehr persönlichen Grußworten, er ist Etzhorner, er ist einer von uns, stellte er die außergewöhnlichen Erfolge des BV heraus. Er lobte die unzähligen und vielfältigen Veranstaltungen. Die Bürger sind hier gut aufgehoben. Pastorin Ines Heinke lobte die gute Zusammenarbeit mit den beiden Vorsitzenden Gustav- Backhus-Büsing und Irmtraut Fuhlrott. Wir sind uns nahe, wir sind füreinander da.
In seiner Rede ging Backhuß-Büsing auf die vielen mutigen, aktiven und einsatzfreudigen Frauen und Männer in Etzhorn ein, die sich für den durch Landschaftsschutzgebiete und Landwirtschaft geprägten „Wohlfühlstadteil“ engagiert haben. In seiner Ansprache freute er sich über die gestiegenen Mitgliederzahlen. Seit 2015 erlebt der Bürgerverein Etzhorn eine Art „Zeitenwende“, denn wenn sich innerhalb von 3 ½ Jahren die Mitgliederzahl um 250 auf aktuell fast 650 Mitglieder erhöht, muss etwas –so der 1. Vorsitzende- passiert sein. Die Menschen fühlen sich wohl und aufgehoben, jeder Einzelne ist wichtig.
Der BV ist auch nicht unpolitisch. Am Beispiel zum Verfahren für die Genehmigung der Nutzung öffentlicher Einrichtungen –hier die Grundschule Etzhorn- sollte nach dem Willen der Stadtverwaltung –hier Bauamt- ein Bauantrag gestellt und im Beisein eines Architekten im Amt besprochen werden. Einmal im Jahr nutzen wir die Aula für die plattdeutsche Theateraufführung der Ohmsteder Bühne. Das Irrige ist, diese Aula wird jeden Tag von über 100 Schülern genutzt. Mit Erfolg haben wir uns mit der Unterstützung der an diesem Tag anwesenden Parteivertreter, unserem OB und durch die gute Pressearbeit mit der NWZ dagegen gewehrt. Zu stemmen gegen ein „Bürokratie-Monster“, gegen jeden Menschenverstand. Wir haben es geschafft. Alle Vereine können nun mit einer sauberen Lösung arbeiten. Kein Architekt und keine großen unnötigen Kosten sind erforderlich und das gilt für alle Vereine.
Gustav nutzte den Anlass ein politisches Statement abzugeben, indem er feststellte, dass man sich beim Hullmann-Anwesen auf einem u.a. von den Bahninitiativen geforderten Umfahrungs-areal befinde. Er machte sehr deutlich, dass die Umfahrungsgegner nicht ständig in der öffent-lichen Wahrnehmung ihre Standpunkte vertreten würden. Allein die Tatsache, dass die Umfahrung weder von der Bahn, von der Landes- noch Bundesregierung und vom Landkreis Ammerland gewollt und schon gar nicht geplant ist, erfordert ein Umdenken. Rat und Verwaltung scheinen von den Initiativen „Getriebene“ zu sein. Er forderte eindeutig die Stadtverwaltung, Politiker und Initiativen auf: “Macht euch Gedanken über Lärmschutzwände und Unterführungen, damit für die Bürger etwas passiert. Verlassen Sie Utopia, kommen Sie in die Realität und zum Machbaren zurück. Das schlimmste Szenario wäre, wenn die fast 9.000 Einwendungen zum Planungsfest-stellungsverfahren abgewiesen werden, der Rat einen jahrelangen mit immensen Kosten verbundenen Rechtsstreit beschließt und am Ende die Stadt Oldenburg der Verlierer ist. Wir können dem Rat nur eine wohlüberlegte und weise Entscheidung anraten, die zum Wohle aller Oldenburger und nicht nur pro Bahninitiativen ausfällt“.
Lieber Gustav: „Mögen Deine Wort Gehör finden“.
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