Dienstag, 02. Oktober 2012, 17:34 Uhr
8. Herbsttagung der Heimat- und Bürgervereine -Oldenburgische Landschaft

8. Herbsttagung der oldenburgischen Heimat- und Bürgervereine der Oldenburg.Landschaft in Brake

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Die Bürger- und Heimatvereine der Stadt Brake waren Gastgeber, der Bürgerverein Etzhorn war dabei

Oldenburg Für die 8. Herbsttagung hatten sich die Heimat- und Bürgervereine der Stadt Brake beworben und luden die Bürgervereine in das Schifffahrtsmuseum in Brake ein.

Für diese Tagung ein historischer Ort. Es ist das bekannte  Borgstede&Becker-Haus, im Jahre 1808 als Schiffsausrüsterhaus erbaut, beherbergt es seit 1985 den 2. Teil des Schifffahrtsmuseums. Im 1. Obergeschoss finden wir das Arbeitszimmer des Malers, Dichters und Schriftstellers Georg von der Vring, dem einzigen Ehrenbürger der Stadt, in einem anderen Raum befinden sich Erinnerungsstücke des Admiral Brommy, außerdem Seekarten, Buddelschiffe und Sextanten. Eine wunderschöne historische Fliesenstube ist im Erdgeschoß eingerichtet.

Etwa 80 Gäste konnte der stellvertretende Bürgermeister, Gérard Rünzi, begrüßen. Für ihn war es ein Bedürfnis zu betonen, wie wichtig es  der Stadt Brake ist, das hohe Allgemeingut der Vereine zu unterstützen und die Pflege der Traditionen zu fördern und zu sichern.
Frau Dr. Christine Keitsch, Leiterin des Schifffahrtsmuseum Unterweser, bezeichnete die Heimatvereine als Basis für die Museen und sie berichtet mit großem Stolz von dem Erhalt des Gütesiegels und der Zertifizierung im Jahre 2011.

Horst Henze, vom Museumsverein der Stadt Seelze, eine kleine Stadt am Rande Hannovers, stellte ein überaus interessantes Projekt des Vereins vor. -"Woher kommen wir, über 150 Jahre Zuwanderung nach Seelze"-.

Im 17. Jahrhundert kamen die Hugenotten nach Deutschland. Hannover hatte sie gerufen, sie besiedelten Randgebiete der Stadt. Von den Einheimischen als soziale Belastung angesehen, fürchteten die Handwerker die Konkurrenz, sie waren Calvinisten, somit andersgläubig und was noch schwerwiegender war, sie hielten an ihrer französischen Heimatsprache fest. Misstrauen und Missgunst war die Folge. Es dauerte bis zu 3 Generationen bis sie Einheimische wurden. Nach den Kriegen war es genauso, wieder musste man teilen und abgeben und war neidisch auf die Unterstützung, die die Fremden bekamen. Nach dem 2. Weltkrieg kamen weitere Fremde, die man aber zur Bewältigung der vielen Arbeit ins Land geholt hatte, Italiener, Spanier, Polen und Ostdeutsche, später kamen die Asylanten hinzu.
Der Museumsverein hatte sich der Aufgabe gestellt, diese Zuwanderer, die der Zeitgeschichte entsprachen und inzwischen alle eingemeindete Bürger waren, einzuladen. Es wurden Interviews geführt, die Menschen konnten ihre Geschichte erzählen, Fotos und Dokumente waren von symbolhafter Bedeutung. Die Menschen waren angeregt sich mit ihrer eigenen Geschichte zu beschäftigen und es entstanden viele Kontakte, in einer Größe, woran man nicht zu denken gewagt hatte. 
Zu Mittag wurde im Kulturzentrum im ehemaligen Central Theater gegessen. Ein Film über die Stadt Brake wurde gezeigt und danach wurde zur Besichtigung des Schifffahrtsmuseum und des Telegraphen eingeladen.
Zum Abschluss wurde uns ein weiteres kleines Highlight geboten. Wir wurden ins Fischerhaus eingeladen. Im Jahre 1731 von den Eheleuten Addick und Elisabeth Addicks erbaut, 1990 restauriert, ist es heute im Besitz des Heimatbundes Brake. Duftender Kaffee und leckerer Kuchen wurden uns serviert und schnell entstanden viele gute Gespräche.

Die 8. Herbsttagung war ein voller Erfolg!

Bericht: Irmtraut Fuhlrott
Fotos:   Werner Fuhlrott

www.buergerverein-etzhorn.de

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