Benefiz für das Hospiz: Nurejews Hund
Lesungsmatinee im Theater Laboratorium
Oldenburg
Der Gastgeber konnte sich am nächsten Morgen an nichts erinnern: nicht daran, gemeinsam mit dem Hund auf dem Boden liegend aus einer silbernen Schüssel Champagner gesoffen zu haben, nicht daran, wer dieses scheußlich hässliche Wesen mitgebracht und nicht wieder mitgenommen hatte. Der Hund gibt wohlweislich nichts preis von seinem Wissen, auch nicht, als Nurejew ihn auf Russisch anspricht.
Mit dieser Szene nimmt die Geschichte ihren Anfang, und Rudolf Nurejew, der weltberühmte Tänzer, kommt zu einem Hund, der den absoluten Gegenpol zu Nurejews Eleganz und Beweglichkeit darstellt.
„Nurejews Hund“ oder im Untertitel „Was Sehnsucht vermag“ heißt das schmale Büchlein von Elke Heidenreich. Mithilfe seiner Stimme, seiner Mimik und einer außerordentlich gut auf die Beschreibung passenden Handpuppe aus seinem Fundus erweckte Pavel Möller-Lück die Figuren zum Leben: Kopfkino in Vollendung, am 6. September in einer Sonntagsmatinee dargeboten im Café des Theater Laboratorium. Die etwa 80 Gäste dankten dem Vorleser und den beiden Musikerinnen (Angelika Bönisch, Cello, und Dorit Kohne, Klavier) mit großem Applaus und einer Spendensumme von über 800 €. Was für ein schöner Auftakt für einen schönen Tag!
(alle Fotos: Irmgard Welzel)
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