ÖDP bittet auf lärmendes Feuerwerk zu verzichten
Oldenburg / Bad Zwischenahn / Vechta-Kreis
Jahr für Jahr startet am 27. Dezember der Verkauf von Feuerwerkskörpern,
Raketen-Böller der Sprengstoffklasse II, in sämtlichen Größen.
Was das ganze Jahr zu Recht verboten ist, wird am Ende des Jahres gestattet.
Die Sprengstoffverordnung wird in fragwürdiger Weise außer Kraft gesetzt,
Tradition und Spaß haben am letzten Tag des Jahres Vorrang.
Doch wieviel hat unser Spaß noch mit Tradition zu tun?
Unlängst wurden wieder Massen an Sprengmitteln verkauft, die Gesellschaft
sprengte sich aus dem ablaufenden Jahr ins Neue hinein.
Betrunken, unsachgemäße Handhabung, es wurde geböllert was nur ging.
Allein in Deutschland wurden zum Jahreswechsel 2018/-19 gut 137 Millionen Euro
in die Luft gesprengt! Ein trauriger Rekord, vergleicht man die Umsätze von 2000 bis 2018.
Schon vor dem 31. Dezember werden teilweise Knallkörper verbraucht,
nur um in der Nacht zum 01. Januar einen traurigen Höhepunkt zu erreichen,
ohne Rücksicht auf Natur, Mitmenschen und die Tierwelt.
Die Feinstaub-Emissionen nehmen Spitzenwerte ein, die den täglichen Verkehr weit übersteigen. Bei ungünstiger Wetterlage verbleibt sie als Gesundheitsgefährdung sogar noch länger
in der Luft. Menschen mit Kriegstraumata und Haustiere sind in höchstem Maß verschreckt,
so gibt es hunderte entlaufene Haustiere, von denen viele vor Schreck versterben oder Unfälle verursachen, oftmals auch durch Knallkörper, die provokant in der Nähe von Spaziergängern ausgelöst werden.
Weiterhin werden Polizisten und Rettungskräfte beworfen, die Böller werden regelrecht zu gefährlichen Waffen. Immer wieder kommt es dadurch zu schweren Verletzungen, auch von Minderjährigen, mitunter sogar mit Todesfolge, von denen nicht ein einziger Fall hinzunehmen ist.
Wildtiere schrecken auf. Bei Vogelschwärmen ist dies dramatisch. Sie verunfallen im Schwarm
und stürzen verletzt und verendend zu Boden, versterben teilweise auch einfach vor Schreck.
Von immensen Müllbergen ganz zu schweigen, die Umwelt und auch die Straßensäuberung belasten. Der meiste ‚Raketenabfall‘ wird nicht von den Feiernden beseitigt. Reste des Silvesterspektakels sind bis tief ins Neue Jahr zu finden.
Des Weiteren entstehen auch immer wieder Brände durch Feuerwerkskörper.
Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehren arbeiten auf Hochtouren.
"Immer mehr Menschen sind der Meinung, dass diese Spektakel eingeschränkt werden müssen.
Die Politik muss endlich Verantwortung übernehmen und Grenzen setzen!", sagt Eva-Maria Kastell, Landespolitische Sprecherin der ÖDP.
Wir fordern ein Verbot für gefährliche, laute Sprengkörper der Sprengstoffklassifizierung II, die einen reinen Knalleffekt haben und offen geworfen werden können.
Visuelles Feuerwerk ist völlig ausreichend, um unsere Tradition zu wahren und den Jahresausklang würdig zu feiern. Dieses sollte nur an ausgewählten Plätzen stattfinden, Naturräume müssen davon ausgeschlossen werden.
"Optimalerweise wäre es, wenn Gemeinden Gemeinschaftsfeuerwerke planen würden. Gibt es auch schon als Lasershow. Weniger Spaß hat man dann auch nicht. So lange der Gesetzgeber nicht aktiv ist bitten wir jeden Einzelnen diesem Unsinn ein Ende zu bereiten!", so Carsten Krehl, Landesvorsitzender der ÖDP in Niedersachsen.
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