Donnerstag, 11. Mai 2017, 16:34 Uhr
Hypnose

Gute Wege gehen

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achtsam mit sich umgehen

Oldenburg / Rastede Eine tiefe Angst steckte in mir, wenn ich das Wort Hypnose hörte. Eine tiefe Angst, die aus meiner Unwissenheit und aus geheimnisvollen Erzählungen entstanden war.

Ich hatte das wahnsinnige Glück Andreas Rehländer von Klangwelten erleben, in Rastede kennenzulernen. In mehreren Gesprächen hatten wir eine Gemeinsamkeit entdeckt. Das Gespür und das Gefühl sich auf Menschen einzulassen. Andreas hatte allerdings ein fundiertes, über lange Jahre geschultes Wissen, ich nur, was ich im Leben so erlebt hatte.

Und dann kam das Beste was mir passieren konnte. Andreas bot mir an, an einem Grundkurs für Hypnose teilzunehmen. Ich hatte mächtig Bammel. In der Nacht vor dem Termin wachte ich immer wieder auf und als ich nach Rastede fuhr, kamen Beklemmungen im Brustbereich hinzu.

Na, dass konnte ja was werden! Ich und Hypnose, alles Quatsch. Oft genug hatte man doch im Fernsehen gesehen wie Menschen "angeblich" willenlos gemacht werden. Doch dazu gebraucht es Vorbereitung, so leicht wie es gezeigt wird, nein, so kann die Hypnose nicht von statten gehen. Aber ich war in diesem Kurs nicht alleine, weitere nette Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten sich in Hypnose unterrichten lassen. Aus ganz Deutschland waren sie angereist. Beruflich hatten sie mit Menschen zu tun, Klangmassage kannten sie alle. Die hatte ich bei Andreas auch kennengelernt als sich eine "HEXE" meiner bemächtigte. Der Hexenschuss nahm nach der Klangmassage schnellstens Reißaus, alle Blockaden wurden gelöst und ich war wieder beschwerdefrei. Ich habe in seine Arbeit vollstes Vertrauen. Er weiß was er darf und was er tut, nie würde er Grenzen überschreiten. 

Es gibt viele Arten der Hypnose. Neben der direktiven, der analytischen Hypnose wird am IFE auch die klinische Hypnotherapie nach Milton Erickson unterrichtet. Eine Tiefenentspannung mit Hypnose hat einen beruhigenden Effekt auf das vegetative Nervensystem und kann sich bei vielen Themen positiv auswirken. Sie kann dem Körper helfen, sich in Balance zu bringen. Wir sollen es erfahren und Andreas bittet uns auf seine Worte zu hören und ihnen in unseren Gedanken zu folgen. Sich etwas vorzustellen, zu fühlen, wie sich Bein oder Arm anfühlen. Die Entspannung soll ganz einfach geschehen, nicht verbissen oder mit der übermäßigen Vorgabe, dass etwas passieren muss.

Die für mich spannendste Hypnose war das "Loslassen von Blockaden". Wir sitzen bequem im Kreis, die Handflächen der geöffneten Hände zeigen nach oben und liegen entspannt auf den Beinen. Die Hände sollen sich zum Ende der Hypnose über die sogenannte Ideomotorik drehen und das darin Gesammelte loslassen und so von mir fließen. Und nun spricht er den Suggestionstext. Er benutzt die Klangschalen, um die Worte tiefer ins Unterbewusstsein zu bringen. Ich habe mir vorgenommen auf diese Worte nicht zu reagieren. Doch mein Unterbewusstsein lässt sich nicht darauf ein. Es räumt auf. Es will loslassen, was es schon lange loslassen möchte. Vergessen werde ich es nicht, es kann mir nur nicht mehr wehtun, nicht mehr blockieren und belasten. Ich darf unbeschwert und fröhlich sein. Alles was ich im Laufe der letzten Monate negativ erlebt habe, fließt in meine geöffneten Hände.
Und ich kann es nicht beeinflussen, nach einer Weile beginnen sich die Hände von ganz alleine zu bewegen und sie drehen und öffnen sich weit. Es kommt ins Fließen und sie leeren sich.

Über unsere Erlebnisse bittet Andreas uns 72 Stunden lang nicht zu sprechen, um das Unterbewusstsein durch die Gespräche nicht zu beeinflussen. Ich habe es tatsächlich so stark ausgeblendet, dass es mir diese Woche erst wieder einfiel- ich wollte doch über diese Erfahrungen einen Artikel schreiben. Nie hätte ich gedacht, dass die Hypnose eine von mir gar nicht wahrgenommene Blockade lösen würde.

Nach Werners Tod nahm ich jeden Abend beim Zubettgehen einen Knetball in die Hand, den er mir schenkte, als ich mir mein Handgelenk gebrochen hatte. Noch am Morgen beim Aufwachen hielt ich ihn fest in meiner Hand. Er war bei mir und mein Trost. Doch vor etwa 14 Tagen war alles anders. Der Ball war nicht mehr in meiner Hand, er lag irgendwo vor dem Bett. Seitdem nehme ich ihn immer noch am Abend in meine Hand, in mein Bett, doch in der Nacht öffnet sich die Hand und ich lasse los. Ein warmes Gefühl spüre ich in mir, ich akzeptiere Werners Tod.

Er ist weiterhin in meinem Herzen, doch seine Seele habe ich losgelassen und ich lasse sie liebevoll dorthin steigen, wo sie sich wohlfühlt. Voller Zuversicht werde ich mein Leben in die Hände nehmen. Werner wird mich leiten und beschützen, so wie ich es oft gespürt habe.

Es sind meine Erfahrungen, die ich bei Andreas Rehländer machen durfte. Diese beiden Tage haben mir gezeigt, Hypnose ist kein Hokuspokus. Sie kann helfen, die Seele zu heilen und neue Wege aufzuzeigen. 

Mir geht es gut, ich kann wieder frei atmen.

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