900 Jahre hilfreich in Tradition
Neuer Subkommendeleiter in Oldenburg
Oldenburg / Ammerland / Wesermarsch
Vor rund 900 Jahren zog es viele Pilger Westeuropas zu den heiligen Stätten Jerusalems, die sie bei den damaligen Verhältnissen oftmals nur geschwächt oder krank erreichen konnten, - wenn überhaupt!
Aus antiken Wurzeln hervorgegangen gab es Hospitäler, zumeist von Stiftungen getragene Anstalten, wo Pilger beherbergt und verpflegt, Arme und Kanke betreut wurden.
Heutzutage hat sich der Begriff "Hospital" auf Krankenpflege beschränkt.
Bei der Eroberung Jerusalems 1099 fanden die Kreuzfahrer bereits ein Hospital vor, in dem eine Laienbruderschaft barmherzigen Dienst an den armen und kranken Pilgern vollzog.
Das Hospital war Johannes dem Täufer geweiht, die Brüder trugen das achtspitzige im Gegensatz zum Balkenkreuz : Acht Spitzen sollen auf die acht Seeligpeisungen der Bergpredigt hinweisen!
Wahlspruch: "Tuitio et Obsequium Pauperum" - Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen.
Später schützten Angehörige der Gemeinschaft die Pilger vor Übergriffen und Gefahr; ein Ritterorden ging hervor.
Nach dem Verlust des Heiligen Landes wurde der Ordenssitz 1291 nach Zypern, 1310 nach Rhodos verlegt. Nachdem die Türken auch diese Insel einnahmen, wurde 1530 die Insel Malta Sitz des Ordens, der das Eiland zu einer Festung ausbaute, die sowohl Türken- als auch Seeräuberangriffe abwehren konnte.
Napoleon verteibt 1798 den Orden. Die Ritter gehen zum Teil als "Malteser" nach Rom, die evangelischen Gliederungen bleiben "Johanniter", so auch der englische "Order of St. John", der aus dem Mutterland über die Kolonien weltweit Ritter entsandte.
Die stratgisch wichtige Insel Malta wird 1802 englisch.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der deutsche Orden wiederbelebt und basann sich auf die Hilfe der Bedürfigen und Kranken. So wurden in den Kriegszeiten auch Lazarettzüge unterhalten.
1952 regten englische Ordensritter bei ihren deutschen Brüdern die Gründung eines Werkes ähnlich dem der St. John Ambulance an. Die Gründung der Johanniter- Unfall- Hilfe (JUH) erfolgte! Sie war ursprünglich für die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe und bei Unfalldiensten, z.B. Sportplatz- Einsätzen, zuständig und hat jetzt umfangreiche weitere Aufgaben bis hin zu Pflegediensten, Hausnotrufen und Kindergärten übernommen.
Die Ritter des Ordens sind in Genossenschaften, Kommenden, unter örtlichen Leitern organisiert.
In Oldenburg war Uwe- Jens Kruse jahrelang als Subkommendenleiter eingesetzt. Nach wirkungsvoller Tätigkeit wurde er am 18. November in einem feierlichen Gottesdienst in der Lambertikirche vom Kommendator der Hannoverschen Genossenschaft, Dr. Joachim v Einem, mit Dank von seinen Pflichten entbunden und Rechtsritter Helmut Hartig zum neuen Leiter ernannt.
Neben vielen Rittern aus Oldenburg und Umgebung mit Angehörigen waren auch die JUH sowie Mitglieder der Johanniter- Hilfsgemeinschaft, der Johanniter Schwesternschaft und der ev.-luth Kirchenleitung anwesend.
Ehrenamtlichkeit wird beim Orden und seiner Werke großgeschrieben.
Leserkommentare (0)