Sind Tiere in unserer Gesellschaft nichts wert? - Ausgesetzt!
Diese Katzen wurden einfach ausgesetzt...
Oldenburg / Cloppenburg / Westerstede
Vor ein paar Wochen war eine Frau am Abend im Landkreis Cloppenburg unterwegs und nahm zunächst mehr am Rande auf dem Weg nach Hause unter einer Autobahnbrücke einen Karton wahr. Sie wollte schon weiterfahren, als sie plötzlich bemerkte, dass sich der Karton irgendwie 'bewegte'.
Zum Glück schaute sie genauer hin, öffnete den Karton vorsichtig und wurde von 6 ängstlich dreinblickenden Augenpaaren angeschaut. Da hatte doch tatsächlich jemand 6 Katzen einfach entsorgt.
Nachdem sie sich von dem ersten Schock erholt hatte, lud sie den Karton ins Auto, nahm die Katzen mit nach Hause und kontaktierte uns, S.O.S. - Samtpfoten Nordwest e.V. Wir machten sofort für den nächsten Morgen einen Termin mit unserem Tierarzt aus und nahmen die Kätzchen dort in Empfang. Wie sich herausstellte, handelt es sich um 4 Kater und 2 Katzen. Fünf der Tiere werden auf ca. 4 Monate geschätzt, eine Katze könnte schon ein wenig älter sein. Alle Tiere waren ganz stark verfloht. Ein Kater hatte eine blutige Nase. Ihm fehlen vorne oben die Zähne.
Jack und Jim, Tigger und Tommy, Luna und Mimi, so wurden die armen Samtpfoten genannt, befinden sich jetzt in einer unserer Pflegestellen. Flöhe haben sie schon lange keine mehr, ebenso wurden sie entwurmt und haben vor wenigen Tagen ihre erste Impfung gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Leukose erhalten. Darüber hinaus wurden sie gechipt.
Wir suchen nun ein schönes Zuhause für die 6 kleinen Racker. Alle sind sehr lieb und verschmust und ihrem Alter gemäß verspielt. Da sich Jack besonders gut mit Jimmy versteht, werden diese beiden Kater nur zusammen vermittelt. Das gleiche gilt für Tigger und Tommy, die genauso viel zusammen kuscheln und spielen.
Die neuen Besitzer verpflichten sich, die Tiere im Alter von spätestens 6 Monaten kastrieren lassen, so wie es die Kastrations- und Kennzeichnungsverordnung in Oldenburg, im Ammerland, in Cloppenburg (Stadt und Landkreis) und in vielen anderen Städten und Gemeinden vorsieht. Sie müssen dies dem Verein gegenüber durch Vorlage einer Bescheinigung auch nachweisen.
Da es einfach viel zu viele Katzen und zu viel Katzenelend gibt, sollte es sowieso selbstverständlich sein, dass jeder Katzenbesitzer und jede Katzenbesitzerin seine bzw. ihre Katze und seinen bzw. ihren Kater kastrieren und kennzeichnen lässt, unabhängig davon, ob es sich um einen Freigänger oder eine Wohnungskatze handelt und ob es eine Verordnung gibt oder nicht.
Es ist leider immer wieder traurig zu sehen, wie oft Katzen nicht ordentlich versorgt oder wie in diesem speziellen Falle einfach ausgesetzt werden. Da fragt man sich: Sind Tiere in unserer Gesellschaft nichts wert? Und damit ist eben nicht ein Geldwert gemeint, sondern der Wert eines Lebewesens an sich!
Leider ist man im Tierschutz immer wieder damit konfrontiert, dass Tiere einfach wie ein Stück Ware weggegeben werden oder man sich ihrer irgendwie entledigt. Manchmal könnte man schier verzweifeln.
Wir appellieren an alle Menschen, sich klarzumachen, dass es sich bei Tieren genauso um Lebewesen handelt wie bei uns. Tiere leiden wie der Mensch, Tiere empfinden Schmerz wie der Mensch. Tiere wollen versorgt und geliebt werden, genau wie wir Menschen. Deshalb bedürfen Tiere genau wie wir Menschen Zuwendung und natürlich auch ärztlicher Versorgung. Wer nicht mehr in der Lage ist, sein Tier zu versorgen, möge doch bitte Verantwortung übernehmen und sein Tier nicht einfach irgendwo seinem Schicksal überlassen. Das ist einfach unmenschlich!
Um auf die 6 süßen ausgesetzten Samtpfoten zurückzukommen:
Wer Interesse an Jack, Jimmy, Tigger, Tommy, Luna und Mimi hat, kann sich telefonisch an uns wenden:
S.O.S. - Samtpfoten Nordwest e.V.
Tel. 0441-36 18 99 95
www.sos-samtpfoten-nordwest.de
info@sos-samtpfoten-nordwest.de
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