Freitag, 07. August 2015, 20:00 Uhr
Klima

In Oldenburg stehen die Bagger still - Braunkohle-Protest aus dem Norden

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Oldenburg / Edewecht / Westerstede

Oldenburg, den 07.08.15

In Oldenburg wurde am Mittwoch , den 29.7. der Ernstfall geprobt: Bürger*innen umgingen eine gedachte Polizeikette, setzten sich vor einem Braunkohle-Bagger auf den Boden und blockierten so einen ganzen Tagebau – natürlich nur als Simulation. Mit dem Aktionstraining bereiteten sie sich auf die Aktion „Ende Gelände!- Kohlebagger stoppen, Klima schützen“ vor, die vom 14. bis 16.August im Rheinischen Kohlerevier bei Köln stattfindet. Dabei sollen durch das Betreten des Tagebaus mit vielen hundert Menschen die Bagger von RWE zum Stehen kommen. Drei Aktivist*innen aus Oldenburg sind an der Planung beteiligt.

In Zusammenarbeit mit dem DGB, der Oldenburg Attac Gruppe und der Arbeitslosenselbsthilfe organisierten diese bereits die Veranstaltung „Klima oder Kohle?-Wie gestaltet man die Energiewende sozial verträglich?“.
Bei dieser diskutierten am 16.Juli 35 interessierte Bürger*innen.
„Uns ist es wichtig, überregionale Probleme mit lokalen Bezügen zu verbinden. Auch wenn Braunkohle uns hier nicht direkt betrifft, möchten wir auf Zusammenhänge aufmerksam machen: Die geplante Braunkohle-Umlage wird sowohl den Strompreis mehr als nötig erhöhen, als auch geplante CO2-Einsparungen verfehlen. Gerade wir im Norden sind jedoch auf Grund des Klimawandels schon jetzt von Problemen wie Dammausbau und der Versalzung des Grundwassers betroffen. Darum ist es uns wichtig auch hier Menschen darüber zu informieren, was sie gegen den größten CO2-Verursacher Europas unternehmen können“, so Anti-Braunkohle-Aktivistin Lara Neumann (Name geändert).
Bundesweit erklärten sich letzten Freitag etliche Nichtregierungsorganisationen solidarisch, darunter Campact, BUND, attac und Oxfam Deutschland. Sie erklärten, dass sie angesichts der verschärften Klimakrise zivilen Ungehorsam für einen legitimen Schritt halten.
Die Kampagne „Ende Gelände!“ schließt Zerstörung von Infrastruktur und Gefährdung von Menschen klar aus und möchte allen Beteiligten ermöglichen, so weit in die Grube zu gehen, wie sie es sich zutrauen. Das Aktionstraining, dass am Mittwoch den 29.7 17-21 Uhr im Raum A1-0-005 der Carl-von Ossietzky-Universität Oldenburg stattfindet, wird Grundlagen vermitteln, wie mensch sich sicher und innerhalb seiner eigenen Grenzen in und um den Tagebau verhalten kann.
Mitte August wird parallel zur Aktion auch eine Demonstration am Tagebau stattfinden. Im Vorfeld finden in der Region auch das Klimacamp und die Degrowth-Sommerschule statt.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung der Nichtregierungsorganisationen: https://www.campact.de/presse/mitteilung/kohleausstieg/abschaltplan/20150724-pm-ende-gelaende/
Flyer der Veranstaltung Kohle oder Klima: http://ende-gelände.org/sites/default/files/Flyer_Oldenburg.pdf
Absichtserklärung mit Unterschriftenliste: https://ende-gelände.org/de/ichbindabei

https://www.ende-gelände.org
Twitter: @ende__gelaende

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