"Glück zu" heißt der Müllergruß - Motormühle Kreyenbrück
ein interessanter Nachmittag in der Motormühle Kreyenbrück
Oldenburg
Die Motormühle Kreyenbrück, nicht viele kennen sie und gebürtige Kreyenbrücker meinen- gehört habe ich schon einmal davon, aber wo steht sie?
Sie steht an der Cloppenburger Straße 428 und gehört Erich Wiede und seiner Frau. 1882 als Windmühle von Erwin Eilert erbaut, erlebt sie eine wechselvolle Geschichte. Johann Hustedt kauft sie 1913 und sie verbleibt im Besitz der Familie, durch Einheirat verändert sich zwar der Name, aber die Liebe zum Müller bleibt. Kanadische Truppen sprengen 1945 die Mühle mit vier Minen und die gesamte Existenz, der Galerieholländer in Kreyenbrück, ist vernichtet. Großmutter Adele sorgt für den Neubau, nun aber einer Motormühle. Erich Wiedes Vater Eduard betreibt sie bis 1978, muss diese Arbeit aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Erich kannte die Arbeit in der Mühle, er kannte die Kunden und der Geruch des Mahlstaubes überrollte ihn förmlich nach seiner Pensionierung. 1998 fing er mit der Restaurierung an, behutsam und sorgfältig setzte er seine Ideen um. Die Maschinen sind funktionsfähig und ein Mahlvorgang wird uns vorgeführt. Jeder kennt das Sprichwort "Die Spreu vom Weizen trennen" und hier erfahren wir den Ursprung.
Hannelore und Detlef Maibaum führten die Sänger und Freunde/innen des Männerchors Osternburg-Drielake e.V. mit dem Fahrrad durch den wunderschönen sonnigen Herbsttag, um endlich dieses wunderbare Kleinod kennenzulernen. Nach einer Führung durch Garten und Mühle freuten wir uns auf Kaffee/Tee und Butterkuchen im ersten Stockwerk der Mühle. Im Mühlenambiente- Säcke und Getreide- waren die Tische eingedeckt, es war sehr harmonisch und gemütlich. Zuvor stimmte Wiede uns mit einem "Alten Hullmann", einem Korn, auf diese Stunde ein.
Wir erfuhren noch einige Sprüche die dem Müller nachgesagt werden:
"Wenn der Müller ohne Brot, ist im Lande groß die Not."
"Müller und Bäcker sind die Letzten, die des Hungers sterben".
"Glück zu" oder im plattdeutschen "Glück too" so wurden wir von Erich Wiede begrüßt und verabschiedet. Glück auf allen Wegen, so soll es sein.
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