Sonntag, 13. März 2022, 20:33 Uhr
Wanderung

Wintergäste im Moorhauser Polder beeindruckten

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Fast 50 Vogelarten bestimmt

Oldenburg Die Natur hat nicht nur beim Bürgerverein Etzhorn sondern auch im nördlichen Stadtteil einen hohen Stellenwert. So gehören im Angebot der Etzhorner immer wieder interessante Exkursionen mit Kay Fuhrmann (Etzhorner, Mitglied im Vorstand für Natur, ehrenamtlicher Landschaftsschutzwart im Stadtnorden und Ornithologe). In den letzten drei Jahren mussten die vogelkundlichen Wanderungen zu den gefiederten Wintergästen im Moorhauser Polder wegen Regens oder der Pandemie ausfallen, jetzt wurden die Teilnehmer vollends entschädigt.

Bei Kaiserwetter (strahlend blauer Himmel, langersehnter dauerhafter Sonnenschein) wurden wir bereits auf dem Parkplatz von einer besonderen Atmosphäre eingefangen. Der Polder war reichlich mit Wasser geflutet, hunderte, wenn nicht gar tausende von Gänsen begrüßten uns mit ihrem Geschnatter. Der stimmungsvollen Situation angepasst hatten wir eine sprichwörtliche Gänsehaut.

Ab und zu stiegen dann viele Vögel auf, wieder ein ganz besonderer Eindruck.

Der rund fünf Kilometer lange Weg um das Naturschutzgebiet, dass in den Wintermonaten als riesiges Hochwasser-Rückhaltebecken fungiert, dauerte 2 ½ Stunden. Stimmungsprägend waren die Rufe der tausenden von Nonnen– und Bläßgänsen, die überall im 100 ha großen Gebiet saßen oder den Luftraum bevölkerten. Neben rund zehn verschiedenen Entenarten waren im besten Sonnenschein auch seltene Vogelarten wie Uferschnepfe oder Kampfläufer sehr gut zu studieren.

Unerwartet schaukelte eine Kornweihe auf ihrem Beuteflug dicht über den Boden und zeigte sich den Wanderern besonders beeindruckend. Wenn auch der Moorhausen Polder bereits im Landkreis Wesermarsch liegt, ist er nicht nur das wichtigste Beobachtungsgebiet Oldenburger Ornithologen sondern seit Jahren winterliches Exkursionsziel des Bürgervereins Etzhorn. Als Rastgebiet zigtausender Vögel ist sein hoher regionaler Wert auch und besonders auf dieser Umwanderung bei der insgesamt 43 verschiedene Vogelarten beobachtet werden konnten, einmal mehr klar geworden.

Auf dem Rundgang erläuterte uns Kay die vielen Vogelarten, vom Austernfischer bis zur sibirischen Unterart von Zilpzalp, der jedoch leider beim Rundgang zu der Zeit nicht angetroffen werden konnte. Aber auch die selten gewordene Feldlerche mit ihrem herrlichen Gesang beim Aufsteigen in die Luft oder der auf unseren Wiesen/Weiden nicht mehr so oft anzutreffende Kiebitz wurden gesichtet.

Auch wenn der Chronist mit einem hoffentlich glückbringenden Gänseschiss auf dem Kopf die Wanderung fortsetzen musste, war es für die große Gruppe interessierter Vogelfreunde am Rande vom Oldenburg ein tolles Erlebnis. Die nächste vogelkundliche Wanderung ist für Sonntag, 8. Mai, in Etzhorn im Bereich des Bornhorster Sees geplant. Wer den Gesang einer Nachtigall noch nie gehört hat, sollte teilnehmen, denn in der Nähe vom Bornhorster gibt es das größte Vorkommen von Brutpaare, auf Oldenburg bezogen.

Text: Gustav Backhuß-Büsing
Fotos: Heike Dexter

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