3. Liga Handballerinnen starten in eine interessante Saison
In der neuen Saison trifft der Vizemeister auf größtenteils unbekannte Gegner. Schuld daran ist eine Spielklassenreform vor der Saison
Oldenburg
Als im Sommer 2010 die 3. Liga in ihre erste Saison ging sprach der damalige VfL-Trainer Patrice Giron von einer Wundertüte, da er bis auf wenige Ausnahmen kaum einen der Gegner kannte und von daher deren Spielstärke nicht einschätzen konnte. Die aktuelle Trainerin der „Zweiten“ steht vor dieser Saison vor einer ähnlichen Situation. Aufgrund einer Umstrukturierung der 3. Ligen vor dieser Saison durch den DHB, sind von den Mannschaften der Vorsaison nur noch der VfL, TV Oyten und Werder Bremen in der 3.Liga Nord verblieben. Alle anderen Teams spielen jetzt in der Ost-Staffel. Damit entfallen auch die emotional geladenen Matches gegen Buxtehuder SV und TSV Owschlag. Im Gegenzug hat der VfL in der neuen Saison insgesamt kürzere Auswärtsfahrten zu absolvieren. Fahrten nach Dortmund oder Erfurt sind kaum mit den Megatouren nach Berlin zu vergleichen. Zu den Höhepunkten 2012/2013 dürften sicherlich die Aufeinandertreffen mit den Zweitvertretungen der anderen Bundesligisten, Blomberg-Lippe und Thüringer HC, gehören. Blomberg hatte im Vorjahr die Meisterschaft in der 3. Liga Ost errungen, während Thüringen, trotz personeller Probleme, auf dem vierten Rang landete. Auch der Dritte des letzten Jahres spielt diese Saison in der Nordstaffel. Germania Fritzlar ist der einzige Club aus Hessen in der Liga. Ob die Hessinnen die erfolgreiche Vorsaison wiederholen können wird sich zeigen müssen, immerhin müssen neun neue Spielerinnen integriert werden. Vor ähnlichen Problemen steht die HSG Osterode-Harz. Acht Abgängen stehen sechs Neuzugänge entgegen. Mit sieben Mannschaften stellt die letztjährige Oststaffel das größte Kontingent in der neuen Nordgruppe. Der HSV Minden-Nord ist in der letzten Saison noch unter dem Namen HSG Stemmer/Friedewalde aufgelaufen bevor man sich im Frühjahr mit dem TuS Minderheide zusammentat und den HSV gründete. SG Knetterheide/Schötmar und HSG Union 92 Halle freuen sich vor allem auf neue Gegner und kürzere Auswärtsfahrten.
Aus der Weststaffel kommen die Reserve des BV Borussia Dortmund und der ehemalige Zweitligist PSV Recklinghausen. Beide mussten im Vorjahr lange um den Klassenerhalt bangen. Recklinghausen profitierte dabei sogar vom Aufstiegsverzicht des Oberligameisters. Solch eine Zitterpartie würden beide in dieser Saison gerne vermeiden. Eines der Topteams der Liga ist sicher auch in diesem Jahr wieder der TV Oyten. Der eine Punkt den sie im Vorjahr gegen den VfL geholt haben war ihnen eindeutig zu wenig, dass will man in diesem Jahr besser machen. Den Sieg beim eigenen Vorbereitungsturnier, wo man den VfL besiegte, mußte Oyten teuer bezahlen. Ex-VfLerin Jaqueline Reinhold fällt wegen einer Hand-OP mehrere Wochen aus. Werder Bremen geht mit einer eingespielten Truppe in die neue Saison. Sollten es die Grün-Weißen endlich einmal schaffen ihre Leistung konstant über eine ganze Saison abzurufen, werden wohl auch sie oben ein Wörtchen mitreden können. Das Feld wird komplettiert durch die beiden Aufsteiger MTV Rohrsen 1908 (1. Oberliga NDS) und HSG Menden-Lendringsen (1. Oberliga Westfalen).
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