Freitag, 17. Juli 2015, 11:46 Uhr
Kathrin Scholl / VfL Oldenburg / BTB Oldenburg

Scholl und Jung laufen in Zittau zu Höchstform auf

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Kathrin Scholl nach Sieg in Zittau nun Deutsche Meisterin in zwei Sportarten.

Oldenburg Optimaler kann eine Saison kaum laufen als wenn Athleten exakt beim Saisonhöhepunkt ihre Höchstleistung abrufen können. So geschehen durch Kathrin Scholl und Wolfgang Jung bei den Deutschen Senioren Meisterschaften an diesem Wochenende in Zittau.

Etwas unsicher ob ihrer Leistungsfähigkeit war Kathrin Scholl nach Zittau gereist. Ihre bisherige Jahresbestleistung von 65.70 die sie in Sulingen gelaufen war entsprach nicht ganz ihren Erwartungen. Berufsbedingt konnte sie in diesem Jahr nicht so gut trainieren wie in den Jahren zuvor. Von daher war sie auch nicht als Favoritin in die Oberlausitz gekommen und hatte gehofft sich an die favorisierte Dresdnerin Mandy Junghans hängen zu können um in deren Sog eine gute Zeit zu laufen. So konnte sie vor dem Start ihre Enttäuschung auch nicht verbergen als diese dann verletzungsbedingt nicht an den Start gehen. „Ich hatte gehofft gegen starke Konkurrenz heute eine gute Zeit laufen zu können. Ein Titel in einer schlechten Zeit ist doch auch nichts“, schüttelte die unversehens in die Favoritenrolle gerückte Oldenburgerin vor dem Start den Kopf. Eine Einstellung die nicht nur der späteren Zweiten Nina Wimmer aus Neuss Respekt abnötigten. Hatten doch bei dieser Meisterschaft schon andere Aktive, die sportlich unterlegen waren, sich mittels Protest aufgrund eines Formfehlers ihre Medaillen erstritten. Schneller als erwartet ging die Neusserin ihr Rennen an, so dass Scholl bis 200 m die Konkurrentin, die auf der Bahn vor ihr gestartet war, vor sich sehen konnte und die erste Hälfte des Rennens in schnellen 31 Sekunden anging. Erst auf den letzten 50 m Metern konnte sie das Tempo nicht mehr halten und kämpfte sich mit schweren Beinen ins Ziel. Dort wurde sie nicht nur mit ihrem ersten Deutschen Meistertitel in der Leichtathletik sondern auch mit ihrer viertschnellsten je gelaufenen Zeit von 1:03,95 belohnt. „Am Ende hatte ich schon ziemlich wackelige Knie“, erzählt sie nach dem Rennen. Im Ziel erfuhr sie dann auch noch von ihrer Konkurrentin, dass diese die ersten 200 m bewußt zu schnell angegangen war um ihr eine gute Zeit zu ermöglichen. „Ich habe mich gefreut, dass ich hier teilnehmen konnte. Meine Zeit war nicht so wichtig für mich, da habe ich gedacht ich versuche dich ein wenig zu ziehen“, so Wimmer als sie der neuen Deutschen Meisterin im Zielraum gratulierte. Die konnte sich nach einiger Zeit dann auch über ihren Titel freuen und ist nun neben Ruth Spelmeyer die mittlerweile zweite amtierende Deutsche Meisterin des VfL über die Stadionrunde. Zudem gehört sie zu dem erlesenen Kreis der Sportler die es geschafft haben in zwei unterschiedlichen Sportarten den Titel zu gewinnen.

Am Tag danach bekam sie dann die erwünschte Konkurrenz. Über 200 m galt sie nicht unbedingt als Medaillenkandidatin denn selbst ihre deutlich bessere Vorjahresleistung lag noch weit über den Qualifikationszeiten der Konkurrenz. Als sie dann auch noch mit einem Stolperschritt aus dem Block kam deutete nichts darauf hin, dass sie heute ihre zweitschnellste Zeit aller Zeiten laufen würde. Aber sie bewies, dass sie ihren Kampfgeist aus Handballtagen noch immer nicht verloren hat. Mit einem Kraftakt kämpfte sie sich an die Drittplatzierte heran und beendete das Rennen in neuer AK-Bestzeit von 28.31 als Drittplatzierte. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, strahlte sie nach dem Rennen.

Bereits am Freitag Morgen musste Wolfgang Jung als erster der vier Sportler des VfL Oldenburg an den Start. Als achtschnellster Läufer des Vorlaufs qualifizierte er sich über die Zeit fürs Finale das bereits eine Stunde später angesetzt war. Hatte er bereits im Vorlauf in 14,25 seine Bestzeit eingestellt, konnte er im Finale noch einen draufsetzen und seine Zeit um eine Hundertstel auf 14,24 verbessern. „Eigentlich haben sich nach der kurzen Pause meine Beine gar nicht so locker angefühlt“, erzählte Jung im Ziel. Am Ende bedeutete dies Platz Acht für ihn. Dieselbe Platzierung konnte er dann zwei Tage später auch über die 200 m erzielen. Und erneut in neuer Bestzeit. So schnell wie selten zuvor kam er diesmal aus den Startblöcken und lief in 29,14 als Dritter seines Laufes über die Ziellinie. Dies bedeutete eine Verbesserung seiner Bestzeit um 25/100.

Ein hartes Programm mutete sich Peter Fuchs am Samstag zu. Nachdem er bereits am Vormittag mit seiner zweitbesten Zeit von 55,37 auf Platz Fünf über 300 m Hürden gelaufen war ging er nur sieben Stunden später auch noch über die 400 m an den Start. Seine 70,88 reichten für einen zwölften Platz und lagen nur knapp eine Sekunde über seiner Bestzeit, aber immer noch schneller als im Vorjahr.

Der „Minimalist“ unter den vier VfLern war Bernd Teuber mit nur einem Start. Über 400 m mit der langsamsten gemeldeten Zeit hatte er nichts zu verlieren. Nach einem durchwachsenen Start und einer Schwächephase nach 250 m kam er als letzter aus der zweiten Kurve konnte sich aber durch einen harten Endspurt bis zum Ziel noch um zwei Plätze vorarbeiten, so dass er am Ende in 61.17 auf Platz Dreizehn landete. „Der Verlauf des Rennens war fast eine 1:1 Kopie des Rennens in Jüterborg. Nur die Zeit war um 1/100 schneller“, zeigte er sich nicht ganz zufrieden mit seiner Zeit. „Allerdings habe ich auch wieder gezeigt, dass ich auf den letzten Metern kämpfen kann“.

BTBler Jan Hiller sprang mit 1,71 m auf den zweiten Platz im Hochsprungwettbewerb der AK M40 und verpasste dabei seine Jahresbestleistung nur um einen Zentimeter. Den zweiten Platz teilte er sich mit Dirk Cipa aus Dortmund. Sein Vereinskollege Alf Decker erreichte im Dreisprung den sechsten Platz mit einer gesprungenen Weite von 10,66 m. Bei allen vier seiner gewerteten Sprünge landete er zwischen 10,55 und 10,66 m.

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