Mittwoch, 02. September 2015, 02:00 Uhr
Laufen / Extremsport / Frankreich

Michael Groth und der UTMB – Keine Erfolgsstory

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Oldenburger Extremsportler beendet einen der härtesten Läufe der Welt vorzeitig

Oldenburg / Chamonix / Mont Blanc Mit dem Transalpine und dem Marathon des Sables hat Michael Groth in der Vergangenheit bereits zwei der bekanntesten Etappenläufe erfolgreich bestritten. Auch dem einen oder anderen Ultratraillauf hatte er problemlos ins Ziel gebracht. Mit dem Ultra-Trail du Mont-Blanc wartete am vergangenen Wochenende aber die bisher härteste Herausforderung auf den Oldenburger Extremsportler.

Von Chamonix aus ging es entgegen dem Uhrzeigersinn auf dem Fernwanderweg Tour du Mont-Blanc rund um die Mont-Blanc-Gruppe. Gleich vier Mal geht es in der Folge bis auf 2400 m hoch. Mit einer Streckenlänge von 170 km und 10.000 zu überwindenden Höhenmetern die in maximal 48 Stunden gelaufen werden müssen gehört der UTMB zu den anspruchsvollsten Bergmarathons weltweit. Rund 50 % der Teilnehmer erreichen Jahr für Jahr das Ziel nicht, dabei handelte es sich hierbei durchaus nicht um schlechttrainierte Läufer die sich überschätzt haben, denn schließlich muss man sich im Vorfeld durch die Teilnahme an anderen Ultratrailläufen für diesen Lauf erst qualifizieren.

Der Start erfolgte am Freitagabend um 18 Uhr in Chamonix, so dass für viele Läufer schon vor dem Start klar war das sie sich gleich in zwei Nächten im hochalpinen Bereich bewegen würden. Wer aber glaubte 170 km lang auf Naturtrails unterwegs zu sein wurde bald eines Besseren belehrt. Für Groth, den begeisterte Landschaftsläufer, war mit der Teilnahme am UTMB ein Traum in Erfüllung gegangen. Seine Freude bekam aber schon früh einen Dämpfer. „Im Startbereich herrschte richtige Volksfeststimmung und nach dem Startschuss brauchte ich fast fünf Minuten um überhaupt über die Startlinie zu überqueren. Fünf weitere um ins Laufen zu kommen. Das ist eigentlich nicht so mein Ding. Ich mag es eher etwas ruhiger“. Auch der erste Streckenabschnitt auf asphaltierten Wegen war so gar nicht nach seinem Geschmack. Im Verlauf sollte dies aber noch häufiger der Fall sein, da alle Verpflegungsstände in Ortschaften lagen. So dauerte es auch nicht lange, dass er anfing an seinem Vorhaben zu zweifeln. „Da läuft man durch so eine traumhafte Landschaft und bekommt davon nichts mit weil man nachts läuft. So ein Blödsinn eigentlich. Irgendwann wurde mir dann auch noch übel, was auch nicht förderlich für die Motivation war. Muss wohl an den hohen Temperaturen gelegen haben da ich noch nie so viele Läufer am Wegesrand gesehen habe die sich übergaben“.

Nach rund 66 km, für die er fünfzehneinhalb Stunden benötigte, und einem Aufstieg auf 1800 m sowie zweien auf 2400m beendete er am Samstagmorgen das Abenteuer UTMB. „Ich hatte starke Rückenschmerzen und meine Fußgelenke machten auch nicht mehr richtig mit. Das wäre auf den zahlreichen Downhills viel zu riskant gewesen. Außerdem hatte ich viel Zeit um darüber nachzudenken was ich eigentlich will und was mir Spaß macht. Und da gehören Läufe wie der UTMB definitiv nicht dazu. Deshalb bin ich auch nicht sonderlich enttäuscht darüber dass ich es nicht geschafft habe und habe von daher auch keine Rechnung offen mit dem UTMB“, resümierte er anschließend.

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