Donnerstag, 20. Juli 2017, 23:31 Uhr
Leichtathletik / Lea Meyer / VfL Löningen

Lea Meyer zurück auf internationalem Parkett

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Athletin des VfL Löningen läuft in Bydgoszcz auf Platz Drei der Deutschen Bestenliste

Löningen / Cloppenburg / Oldenburg Sie galt als eines der größten Talente der Region, wurde zwischenzeitlich als Volksläuferin verspottet und kehrte vor drei Wochen mit einem Paukenschlag zurück in die deutsche Spitze. Die Rede ist von Hindernisläuferin Lea Meyer vom VfL Löningen. Eigentlich wollte die 19jährige in diesem Jahr lediglich die ein oder andere 4-5 Jahre alte Bestzeit verbessern und nun dies. Anstatt über diverse kleine Sportfeste zu tingeln nahm der Schützling von Trainer Armin Beyer an den U23-Europameisterschaften im polnischen Bydgoszcz teil, wo sie mit erneuter neuer Bestzeit von 9:58.16 Minuten auf einen hervorragenden sechsten Platz lief. Schuld daran ist ein Sportfest Ende Mai im belgischen Städtchen Oordegem. Mit einer Bestzeit von 10:26,95 Minuten über 3000 m Hindernis war sie angereist und hatte sich zum Ziel genommen diese an diesem Tag zu verbessern. An die Qualifikationsnorm von 10:06 Minuten verschwendete sie dabei keinerlei Gedanken, selbst die Vorgabe ihres Trainers von 10:15 Min. hielt sie für utopisch. „Als er mir die Zeit nannte, dachte ich erst was ist mit dem denn los. Zum Glück für mich wurde aus zwei Läufen einer gemacht, so dass ich nicht in einem langsamen Lauf vorneweg laufen musste, sondern mit den schnellen Läuferinnen gemeinsam lief“. Was dabei dann rumkam überraschte nicht nur Meyer, sondern auch ihren Trainer. „Ich wusste, dass sie gut drauf war aber damit hatte ich auch nicht gerechnet“. In 10:01.83 Min. pulverisierte sie nicht nur ihre Bestzeit, sondern setzte sich an Nummer zwei der deutschen U23-Bestenliste und sicherte sich so ihr Ticket für die Europameisterschaft.

Dabei sah es zwischenzeitlich fast schon danach aus als ob ihre Karriere beendet sei bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Sportliche, verletzungsbedingte und private Probleme sorgten dafür, dass sie kurz davor war die Laufschuhe an den Nagel zu hängen. „Ich war mit großen Hoffnungen an das Sportinternat nach Hannover gegangen. Es fing auch recht erfolgreich an, aber als dann die Probleme begannen fehlte mir das soziale Umfeld das mich auffing. Am Ende war sogar mein Abitur in Gefahr, weil ich auch in der Schule schlechter geworden bin. Zum Glück drängten mich dann meine Eltern wieder zurückzukommen“. Wieder zurück in gewohnter Umgebung wo alles vor 12 Jahren begann, baute sie ihr Trainer Armin Beyer, bei dem sie mit zwei Jahren Unterbrechung, seit 2009 trainiert langsam wieder auf. So kehrte auch die Lust wieder zurück und bereits im vergangenen Jahr zeigten sich erste Erfolge. Bereits in ihrem letzten Jahr in Löningen vor ihrem Umzug nach Hannover hatte das Duo mit Erfolg auf die Hindernisschiene gesetzt. Waren es da noch die 1500 m Hindernis gewesen, wo sie zweimal deutsche Jugendmeisterin wurde, ist sie nun auf der doppelt so langen Distanz wieder erfolgreich unterwegs. „Hindernislauf fand ich schon immer cool. Der ist risikoreicher und anspruchsvoller als die Flachdistanzen. Auch sind die Chancen hier größer, weil nicht nur das Läuferische zählt, sondern auch die Technik. Außerdem entscheiden sich bei mir Rennen im Kopf und beim Hindernislauf kann ich nicht so viel nachdenken, da ich mich immer wieder auf das nächste Hindernis konzentrieren muss“, erzählt sie warum sie sich für diese Disziplin entschieden hat, obwohl die Trainingsmöglichkeiten hierfür in Löningen nicht optimal sind. „Wir können lediglich über ein Hindernis in die Weitsprunggrube springen. Das nächste Stadion mit einem Wassergraben ist in Papenburg. Das ist schon ein ziemlicher Aufwand. In Sachen Technik ist von daher noch einiges an Luft bei mir“. An ihrer Wassergrabentechnik wird sie ab August sehr intensiv arbeiten können. Dann geht es nämlich für ein Jahr an die University of San Francisco wo sie Psychologie studieren wird und bei einem überaus erfolgreichen Universitäts-Team mittrainieren wird. „Da werde ich erst einmal kleine Brötchen backen müssen, weil die sie alle sehr stark da auf der Hindernisstrecke. Aber ich bin mir sicher, dass mich das weiterbringen wird“, ist sie voller Vorfreude auf ihr amerikanisches Abenteuer.

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