Freitag, 21. November 2014, 00:05 Uhr
Marathon / New York / Laufen

New York, New York – Ein Traum wird wahr

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Oldenburg (Oldb) Was für Tennisspieler Wimbledon, für Fußballer Wembley ist für Marathonläufer der New York Marathon. Ein Mythos den sich der Veranstalter teuer bezahlen lässt. Startgelder in Höhe von 400 € sind das Vierfache von dem was in Deutschland allgemein üblich ist. Glücklich wer einen Freistart ergattern konnte wie Sylke Albrecht vom Team Laufrausch. Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Tschibo an die ersten hundert Anrufer einen Freistart für den New York Marathon 2014 vergab. „Was für eine Freude, es war das erste Mal, dass ich etwas gewonnen habe“, konnte Albrecht ihr Glück kaum fassen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, ihren Vereinskollegen Ina Harms, Catrin Eilers, Stephan Rakelmann, Klaus Bartels sowie Andrea Kraudelt und Andrea Klose aus Hundsmühlen trat sie Ende Oktober die Reise nach New York an. Mit Stadtrundfahrt und Bootstour stimmte sich die Gruppe auf den Lauf am Sonntag durch die Millionenmetropole ein.

Zeitig um 5:45 Uhr wurden sie am Sonntagmorgen mit dem Bus abgeholt um zum Startbereich an der Verrazano Bridge gebracht zu werden. Da hatte es gerade mal 3° C. Nicht gerade die optimalen Temperaturen um mehrere Stunden unter freiem Himmel auf den Start zu warten. Aber da die Brücke aufgrund der Startvorbereitungen ab 7 Uhr gesperrt wurde gab es für die Läufer keine andere Möglichkeit als frühzeitig vor Ort zu sein. „Hunderte von Bussen fuhren zum Startbereich. Wie die Evakuierung einer Kleinstadt. Immerhin mussten 60.000 Läufer zum Start gebracht werden“, beschreibt Albrecht das Geschehen auf der Brücke. Angekommen im Startbereich mussten sich alle einer Sicherheitskontrolle, wie sie sonst nur auf Flughäfen üblich ist, unterziehen. Kein Wunder nach den Geschehnissen von Boston im Vorjahr.

Als erstes gingen um halb neun die Rollstuhlfahrer an den Start. Da hatte die Oldenburger Läufergruppe noch eine zweieinhalbstündige Wartezeit vor sich. Aber die waren mit dicken Jogging-Anzügen und winddichten Regenanzügen gut präpariert. Überall saßen die eingemummelten Läufer auf dem Rasen und versuchten eine möglichst windstille Ecke zu finden. Wegen der langen Wartezeiten hatte der Veranstalter für Verpflegung im Startbereich gesorgt. Es gab Kaffee, Tee, Donuts und Energieriegel. Gegen die Kälte hat Dunkin Donuts Orange-Pinke Fleecemützen verteilt.

„Die haben echt gegen die Kälte geholfen. Um 10:30 Uhr ging es dann in den Startblock und wir mussten uns von den wärmenden Klamotten trennen.“ Diese lagen dann in hohen Bergen am Rand der Startblöcke. Die Bedürftigen von New York freuen sich nun über die vielen alten Jogging-Anzüge und sonstige Klamotten. An diese werden die Sachen nach dem Lauf nämlich verteilt.

„Nun nur mit 3/4 Tight und Laufshirt mit 2 Mützen, Handschuhen und 5 Buffertüchern gegen die Kälte geschützt ging es an den Start. Unser Traum, oben auf der Brücke zu laufen, hatte sich erfüllt. Nur war das bei den Temperaturen und dem Wind alles andere als angenehm. Nachdem wir die Brücke geschafft hatten, kam die Sonne raus.“

Kaum hatten die Läufer die Brücke verlassen liefen sie durch ein Spalier von tausenden Zuschauern die die Läufer mit Sätzen wie "You did a great Job" und "Ladies made of Steel" anfeuerten. „Zu dieser Laufparty gehörten auch die unheimlich vielen Bands an der Strecke. Das waren keine langweiligen Samba-Bands, sondern richtig coole Rockbands, so dass ich immer wieder beim Laufen den Rhythmus aufgenommen habe und das eine oder andere Mal sogar getanzt habe. Diesen Marathon muss man einfach genießen. Unterwegs sind wir immer wieder angehalten und haben viele Fotos geschossen.“

Die Strecke führte durch alle Stadtteile von New York. Der Start war auf Staten Island, dann ging es durch Brooklyn, Queens und die Bronx. Durch Manhattan zog der Läuferlindwurm zum Central Park. Der Central Park verlangte den Läufern dann noch mal einiges ab, da es dort noch einmal sehr hügelig wird. „Mental war für mich hier der schwierigste Punkt. Central Park erreicht, hieß für mich hier ist das Ziel. Es waren aber noch 8 Kilometer zu laufen. Die letzten Kilometer durch den Central Park waren aber auch die schönsten. Bisher sind wir nämlich nur durch bebaute Gebiete gelaufen, hier war es das erste Mal richtig grün.“ Überglücklich und mit strahlenden Gesichtern lief die Oldenburger Gruppe über die Ziellinie. „Alles in allem war es ein einmaliges Erlebnis“, so dass Resümee aller.

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