Sportabzeichen Garant für lange Fitness
Rudi Koltermann nun ältester Sportabzeichenabsolvent
Oldenburg
Geboren im September 1925 in Bramstädt im Kreis Belgard (Pommern) wohnt Rudi Koltermann nun in Oldenburg-Etzhorn und fühlt sich dort sehr wohl. Das ist wohl mit ein Grund, gut gelaunt das Leben zu genießen. Dazu gehört für den nunmehr 89-jährigen die jährliche Wiederholung der Sportabzeichenprüfungen beim Stadtsportbund. Oft erscheint er im Stadion, um die ein oder andere Disziplin abzulegen, "es muss ja nicht alles auf einmal" erledigt sein. Die Umstellung auf neue Sportarten in 2013 war ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber er hat „seine“ Disziplinen gefunden, so dass er weiterhin „GOLD“ erreicht.
Heute ist Rudi vereinslos, aber beileibe nicht sportfaul. Früher Mitglied im SV Eintracht Oldenburg, trat aber allein aufgrund seiner geringen Freizeit wieder aus dem Vereinssport aus und macht für sich seine fit-haltenden Sportarten. Seine sportliche Betätigung beweist ein großes Maß an Vielseitigkeit und Kondition. 1951 begann er mit dem Segelfliegen und schaut stolz darauf zurück, die ersten Maschinen noch selbst gefertigt zu haben. Es folgten „natürlich“ verschiedene Aus- und Weiterbildungen in der Fliegerei.
Im Jahr 1957 absolvierte er sein erstes Sportabzeichen. Mit der Bundeswehr war er in Amerika stationiert. In der dortigen Einheit nahmen zwei Offiziere privat das Deutsche Sportabzeichen ab, was er in den USA 1957 und 1958 ablegte. Die Prüfungen wurden zur Bestätigung jeweils nach Deutschland geschickt.
Nach seiner Rückkehr aus den USA im Jahr 1962 blieb er bei der Bundeswehr und fand Verwendung in Jever. Hier legte er das Sportabzeichen nun regelmäßig ab. Mit seinem Wechsel von Dienst- und Wohnort nach Oldenburg führte er dies in der Donnerschwee-Kaserne weiter und erwarb nun auch selbst die Prüferlizenz. Neben dem Sportabzeichen führte er auch den „Soldatenwettkampf“ durch, eine „interne aber besonders sportliche Herausforderung“, wie Rudi betont. Hierbei konnte er 20 Urkunden erwerben.
Seit 40 Jahren ist nun auch Mitglied der DLRG und hat hier auch 1969 den Lehrschein gemacht. Mehr als 120 Schwimmer bildete er zum Rettungsschwimmer aus. Noch heute ist Donnerstag sein „Badetag“, wo er mindestens 1000 Meter schwimmt, meistens sogar ca. 2000 Meter.
Auch ist er langjähriges Mitglied im Deutschen Skiverband und macht Skilanglauf und auch Ski-Touren. Dies brachte ihm vor wenigen Jahren einen Sturz ein, als er vergeblich mit seinem Enkel mithalten wollte. Die Verletzung führte dazu, dass er sein Sportabzeichen „nachmachen“ musste – im November, als es schon kühl wurde und die Saison eigentlich schon beendet war.
Im Herbst 2014 kehrte er von einer weiteren Kletter-Bergtour zurück, die vom Deutschen Alpenverein mitgestaltet wurde und dem er schon über 40 Jahre Mitglied angehört. Seine schönsten und beeindruckendsten Klettertouren führten ihn u.a. nach Galtür (Österreich), auf das das Matterhorn (Schweiz/Italien), den Kilimandjaro in Afrika mit 5895 m und den Chimborazo in Equador mit über 6267 Metern Höhe. Selbst halb so alte Männer wie Rudi können kaum mit ihm mithalten. Diese Ganztagestouren, so Rudi Koltermann, machen ihn lediglich etwas müde, weil er seinen Mittagsschlaf nicht bekommt. Ansonsten, so betont er, ist er durch den Sport top-fit. Das beweist er auch durch sein in diesem Jahr erfolgreich erworbenes 49. Sportabzeichen. Zu seinen Lieblingen in der Leichtathletik gehören das Laufen und Kugelstoßen. „Aber eigentlich mache ich alles gern“ lässt er sich entlocken. Noch heute ist er dem Schwimmen, der Leichtathletik und den Klettertouren verbunden. Und dabei hat er schon ein weiteres Ziel vor Augen: sein 50. Sportabzeichen mit dann 90 Jahren in 2015. Sport ist sein ganz persönlicher Treibstoff.
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