Sonntag, 04. Oktober 2015, 16:00 Uhr
Sportabzeichen / Integration / Migranten

Integratives Sportabzeichen beendet erste Saison

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Migranten, Asylbewerber und Deutsche erwerben Sportabzeichen

Oldenburg Die Sportabzeichensaison im Marschwegstadion und auf den Anlagen in den Vereinen in den verschiedenen Stadtteilen ist in 2015 beendet. Neben 318 Abnahmestunden allein im Marschwegstadion haben die Prüfer der Vereine und des Stadtsportbundes an den 30 Projektterminen weitere 214 Stunden für das Projekt Integratives Sportabzeichen Mobil an den Anlagen und am Schwimmbecken zugebracht. Bei den ersten Übungstagen in Kreyenbrück waren 52 Neugierige Südoldenburger erschienen, 28 Teilnehmer fanden sich in Nadorst/Ohmstede ein, 13 in Ofenerdiek, 14 in Bloherfelde und drei in Krusenbusch. Sie stammen aus Bulgarien, China, Italien, Iran, Irak, Kenia, Mali, Niederlande, Philippinen, Polen, Russische Föderation, Spanien, Syrien, Türkei.
In Kreyenbrück waren Sportlerinnen des FC Medya und des Oldenburger Schwimmvereins (OSV) am Start. Hier konnten bereits im Mai einige Sportabzeichen verliehen werden. Auch acht Asylbewerber aus dem ehemaligen Parkhotel nahmen teil und freuten sich über ihre Fähigkeiten und die Chance, "mal etwas anderes" zu machen und aus dem „Hotel“ heraus zu kommen.
Die Schwestern Sulafa (15 Jahre) und Sedra (9) Mousa aus Syrien haben sich der Welt des Sports und den Ofenerdiekern geöffnet und am Integrativen Sportabzeichen auf dem Sportplatz des SV Ofenerdiek  teilgenommen. An mehreren Tagen haben sie sich an den leichtathletischen Übungen und Radfahren probiert. Am Ende standen sogar mehrfach goldene Leistungen auf dem Ergebniszettel. Nach einem Schwimmfertigkeitsnachweis steht dem Deutschen Sportabzeichen der beiden Schwestern nichts mehr im Weg. Schwimmen ist nicht für jeden selbstverständlich und leicht - das hat hat dieses Projekt eindrucksvoll gezeigt. Gerade viele Bürger aus dem Irak und Syrien, aber auch Bulgarien können nur sehr wenig oder gar nicht schwimmen. Diesem Problembereich will sich der Stadtsportbund im nächsten Jahr besonders widmen.
In Krusenbusch konnten drei Teilnehmer/-innen Erfolge verzeichnen, darunter die sechsjährige Ona Mehrens mit Wurzeln in Mali. Bei strömenden Regen kam der kleine Wirbelwind an und binnen Sekunden war die Regenstimmung aller Anwesenden wie weggeblasen. Ona hatte ihr Schwimmabzeichen bereits im März abgelegt und schaffte in den technischen Übungen sowie Lauf auf Anhieb dreimal Silber und einmal Bronze und konnte ihr Sportabzeichen am letzten Trainingstag in Empfang nehmen. Sie lief beim zweiten Trainingstag bereits auf der 800-Meter-Strecke über 50 Sekunden schneller als beim ersten Mal. Training zahlt sich eben doch aus. Dass dies im nächsten Jahr noch besser gelingen wird steht bei der Dynamik außer Frage. Das Training mit den Vereinen und dem Stadtsportbund soll weitergeführt werden, damit im kommenden Jahr noch mehr Menschen das lebenswichtige Schwimmen beherrschen, noch mehr Asylbewerber und Migranten gemeinsam mit Deutschen Sport machen und zusammen Freude und Erfolg haben.

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