Der etwas andere Lauf
Es gibt sie also doch noch, die kleinen familiären Traditionsläufe. Ein überschaubares Teilnehmerfeld, Zeitnahme ohne Chip und dem Wetter angepasst, warmer Tee anstatt isotonischer Getränke.
Oldenburg Es gibt sie also doch noch, die kleinen familiären Traditionsläufe. Ein überschaubares Teilnehmerfeld, Zeitnahme ohne Chip und dem Wetter angepasst, warmer Tee anstatt isotonischer Getränke nach dem Lauf. Im Wildenloh, wo täglich dutzende von Läufern ihre Runden drehen, fand am letzten Sonntag zum bereits 29. Mal der "Lop dwasch dörn Wildenloh" statt. Siebenundzwanzig Mal wurde der Lauf vom SV Friedrichsfehn organisiert. Seit letztem Jahr zeigen sich nun Markus Gabler und Till Luhmann vom Team Laufrausch e.V. für die Organisation verantwortlich. Dass es den beiden vor allem darum geht eine Tradition aufrecht zu halten merkt man schnell. Manch älterer Läufer fühlt sich an seine Anfänge erinnert. Hier steht ganz klar das Laufen im Vordergrund. Keine Musik in Discolautstärke, kein Sprecher der versucht Stimmung zu machen und auch keine Verkaufsstände. Ein Pavillon für die Anmeldung, einer zum unterstellen der Taschen und ein Getränkestand mit heißem Tee und Kaffee, das war es. Und dann vor dem Start etwas was ich schon lange nicht mehr erlebt habe, jeder Läufer wurde namentlich aufgerufen. Auch ein Zeichen für den familiären Charakter dieser Veranstaltung. Zum Start wurde bei jedem Lauf von fünf runtergezählt und dann ohne weiteres Zeichen losgelaufen. Als erstes starteten die "Jedermänner". Hier konnte jeder während des Laufens selbst bestimmen wie viel Runden man laufen wollte. 1,2 oder 3 Runden je 3,1 km. Eine offizielle Zeitnahme gab es hier nicht. 44 Läufer und 2 Walker entschieden sich für diese Variante. Danach folgten drei Leistungsläufe mit insgesamt 99 Finishern. Wobei der 1,6 km lange Schülerlauf den Anfang machte. Leider waren hier nur 10 Teilnehmer am Start. Hier gab es bei den Mädchen wie den Jungen einen Oldenburger Sieger mit Friederike Lindner vom OTB und Tjago Rittner (VfL Oldenburg). Auf der 3,2 km langen Mittelstrecke kam es zum ersten von drei Siegen des VfL Löningen in Person von der 16jährigen Nadine Aselage. Bei den Männern siegte hier Sören Otten von Olympia Wilhelmshaven. Die Langstrecke (9 km) sah dann zwei souveräne Siege von Löninger Athleten. Steffen Brümmer und Antonia Beyer hießen hier die Sieger. Die ansonsten nicht sonderlich anspruchsvolle Waldlaufstrecke erhielt durch den Dauerregen der letzten Tage teilweise einen Crosslaufcharakter. Was nicht jedem gefiel. So nahmen viele Läufer gerne einen kleinen Umweg in Kauf um nicht direkt durch knöcheltiefe Schlammlöcher laufen zu müssen. Das dies nicht immer die richtige Lösung war, musste ein Läufer erkennen der zwar mit sauberen Schuhen am größten Schlammloch vorbei kam aber danach, beim Versuch wieder auf die Strecke zu kommen, film reif im Matsch landete. Die erfahrenen Crossläufer erkannte man daran das sie den kürzesten Weg nahmen, und zwar mitten durch. Im Ziel bekam jeder Läufer einen Stein mit der Aufschrift "29. Lop dwasch dörn Wildenloh" überreicht und konnte sich mit warmen Tee wieder aufwärmen. Die Veranstalter haben mit ihrem rührigen Engagement bewiesen das man auch heute noch mit einfachsten Mitteln eine tolle Laufveranstaltung auf die Beine stellen kann. Der Meinung war wohl auch Petrus der die Organisatoren und die 145 Läufer mit Sonnenschein und angenehmen Lauftemperaturen belohnte. Es bleibt zu hoffen dass dieser Lauf noch lange Bestandteil des Oldenburger Laufkalenders sein wird.
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