Donnerstag, 24. März 2016, 20:51 Uhr
Als 14-jähriger allein auf der Flucht

Willi Chmielewski berichtet von seiner Flucht 1945

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Das Buch „Von guten Mächten sanft behütet“ ist im Einklang Verlag in Zetel erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Varel / Zetel / Bockhorn In seinem jetzt erschienenen Buch „Von guten Mächten sanft behütet“ berichtet der 86-jährige Vareler Willi Chmielewski von seiner Flucht aus seiner Heimat Ostpreußen. Im Januar 1945 floh er zunächst mit seinen Eltern vor den herannahenden, sowjetischen Truppen. Bei Frost und starken Schneetreiben schlossen sie sich, wie Millionen von Menschen, dem großen Treck an. Mit 14 Jahren, nach einem Angriff der Russen, wurde er von seinen Eltern getrennt und musste sich dann allein mit seinem Freund Heinrich bis in den Westen durchschlagen. Kälte, Hunger, Not und Tod: „Nirgends konnte man das Elend, welches Ostpreußen erleiden musste, deutlicher sehen als auf der Flucht“, schreibt er.

Nach drei Wochen erreichten sie Stettin. Nach kurzem Aufenthalt machte er sich allein auf den Weg nach Friesland. Am 14. März 1945 erreichte er sein Traumziel Dangastermoor. Dort, bei den Eltern seiner Schwägerin, wurde mit offenen Armen aufgenommen. „Es kam mir vor, dass in Dangastermoor bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Flüchtling eingetroffen war. Nun war ich Asylant, einer der ersten“, berichtet Willi Chmielewski und ist sich sicher, das Engel ihre schützende Hand währen der Flucht über ihn gehalten hatte.

Doch nach und nach kamen immer mehr Flüchtlinge und das Mitgefühl der Bürger schwand. „Das Wort Flüchtling haftete auf den betroffenen Menschen wie ein Brandzeichen, ein Leben lang“, erinnert er sich, „unangenehme Exzesse kamen hier und da auf, in einer Geringschätzung der armen Flüchtlinge“.

Das Buch „Von guten Mächten sanft behütet“ ist im Einklang Verlag in Zetel erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Der Autor Willi Chmielewski hat das Buch mit ausdrucksstarken Zeichnungen aus eigener Feder illustriert und freut sich über jeden, der ihn zuhause in seinem Atelier besucht. Dort hat er auch eine Reihe von Holzskulpturen geschaffen, die sein besonderes Verhältnis zu den "Engeln" gestalterisch sichtbar machen. Eine vorherige Terminabsprache unter 04451/2483 wäre schön. Wer möchte, kann dort auch das Buch erwerben.

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