Sonntag, 02. März 2014, 17:36 Uhr
Vareler Papierkorb

Das Vareler Bekleidungshaus „Textil KONEN“

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Seit gut zehn Jahren, gibt es das Modehaus nicht mehr.

Varel / Varel City Wenige Monate, nachdem er aus dem Krieg heimgekehrt war, übernahm Josef Konen am 1.4.1919 das Lebensmittelgeschäft von Alfred Athen in der Bahnhofsstrasse. Dort hatte er seine Lehrjahre verbracht. Gut fünf Jahre später, am 1.7.1924 kaufte J. Konen dann das Haus Bahnhofsstrasse 1. Gleichzeitig erwarb er die angrenzende Germania Drogerie von G. Friederichs Nachf. Hans Windels.

Die Germania Drogerie war in Varel bekannt für: Weine und Spirituosen, sowie Farben und Parfüm, Foto Apparate und Foto- Bedarfs- Artikel.

„Hauff-Photo“ und „Voigtländer Filme“ waren hier die Spezial Artikel. Der Kaufmann Konen wurde tatkräftig von seiner Lebensgefährtin Frau Anni Konen unterstützt.  Zusätzlich hatte sich später die vierte „Konen-Generation“ kaufmännisch entfaltet: Helmuth Konen gründete das Textilhaus und Ernst-Walther Konen übernahm die Drogerie. Im Mai 1960 verstarb Josef Konen, nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 69 Jahren.

Nachdem Helmuth Konen aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen war, gründete er im Oktober 1945 in der Obernstrasse  (heute Foto Ihnken) seine Firma. Da es die wirtschaftlichen Verhältnisse in dieser Zeit nicht zuließen, den Beruf eines Textilkaufmannes auszuüben, musste Konen anfangs improvisieren. Somit begann er mit der Herstellung und dem Vertrieb von Kunstgewerbe- und Geschenkartikel. Schon nach der neuen Währungsreform stellte er seinen Betrieb auf Textilwaren um. Das Geschäft in der Obernstrasse wurde in den folgenden Jahren vergrößert und ausgebaut, dennoch reichte die Räumlichkeiten nicht aus. Helmuth Konen begann mit einem Neubau auf elterlichem Grundstück in der Bahnhofsstrasse, der im Oktober 1961 bezogen werden konnte.

In diesem großräumig, hell und in neuartiger versetzter Bauweise angelegten Bau unterbreitete „Textil Konen“ auf über 500 Quadratmeter Fläche ein größeres Angebot.

Alles war klar, übersichtlich und freundlich gestaltet und bot dem Kunden größte Bequemlichkeit. Die neue Schaufensterfront, von der Bahnhofsstrasse bis in die Neumarktstrasse, zeigte das Konen seine große Auswahl dem Betrachter deutlich machen wollte. Zur Weihnachtszeit zierten große Märchenfiguren die vorstehende Kante über der Schaufensterfront. So etwas hat es in Varel bislang nicht mehr gegeben.

Im November 1971 eröffnete Konen den neuen und modernen Erweiterungstrakt. Der Vareler Architekt Heini Gerdes stellte eine sinnvolle Verbindung zwischen Altbau und dem neuen Trakt dar. Die Verkaufsfläche wurde auf 1300 Quadratmetern erweitert. Konen hatte somit den direkten Anschluss an ein „City Niveau“ hergestellt. Helmuth Konen zog sich 1984 aus Altersgründen aus der Geschäftsführung zurück, somit führte sein Bruder Ernst Walther Konen das Unternehmen „im Sinne des Gründers“ weiter.

Zwei Wochen wurde im September 1995 das 50jährige Bestehen mit den Geschäftspartnern und den Kunden gefeiert.

Am 1. Juli 1999 ging das renommierte, von Helmuth Konen gegründete Modehaus in jüngeren Händen über. Nach über 50 erfolgreichen Jahren hat der Bruder des Gründers, Ernst Walther mit seiner Frau Erika Konen das Generationsunternehmen an Silke und Claas Wacker übergeben. Acht Wochen hatten die neuen Besitzer das Modehaus renovieren lassen. Das Geschäftshaus wurde noch moderner und heller auf gute 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Sie bauten zusätzlich ihr Sortiment auf Wäsche- und Bademoden aus. Dennoch nützen die Renovierungsarbeiten oder auch die Sortimenterweiterung nicht aus, im Oktober 2004 musste ein Insolvenzantrag gestellt werden. Das traurige Ende folgte dann im Dezember 2004, das Modehaus Konen schloss für immer die Türen.

Zu Zeit nutzt „ Elkes Trödelladen“ die ehemals Konen Räumlichkeiten. Hier werden nun Möbel aus zweiter Hand angeboten.

 

 

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