Der Taterpfad und das Cafe Bohlen in Varel
Wo war der Vareler Taterpfad?
Varel
Es gab schon viele Strassen in Varel, deren Namen weiß aus welchen Gründen verändert wurden. Aber auch Strassen oder Wege die für immer verschwanden. Zu diesen gehört auch der Taterpfad. Dieser schmale Weg, sowie dieser Fußweg begann damals an der Pelzerstraße, verlief hinter dem Schulgelände der jetzigen Schule am Schlossplatz und endete an der heutigen Straßenkreuzung Schul- und Schütting Straße. Die Herrschaft von Varel kauften am Taterpfad um 1730 ein Grundstück und ließen dort ein "Gefangenhaus" errichten. "Tater" ist das plattdeutsche Wort für Zigeuner, die früher mit Pferden und Wohnwagen als Pferdehändler und Musikanten umherzogen. Das " Gefangenhaus" am Taterpfad Nr.1 wechselte bis 1887 öfters die Besitzer. Nach einen ordentlichem Neu- und Umbau als Gasthaus, mit dem Namen " Zum Lindenhof", erhielt das Bauwerk sogar eine Kegelbahn. Im Jahre 1908 übernahm Joh.C.H. Bohlen das Gasthaus und ergänzte es mit einem Cafe (Cafe Wien). Bis 1921 war Bohlen der Eigentümer des Hauses und Wirt der Gaststätte. Weitere Eigentümer : 1921 Grashorn, 1922 Hansa Automobilwerke Bremen, Hansa Automobilwerke Varel, 1932 Automobilgesellschaft Bremen - Hastedt, 1936 Müller und 1948 Wehlau. Vor dem ersten Weltkrieg war die Gaststätte ein beliebtes Ziel für die Gäste aus Varel und der Umgebung. Marinesoldaten aus Wilhelmshaven kamen zu den Tanzveranstaltungen. Für die Stimmung sorgte ein "Musikwerk Hupfeld", der Plattenspielervorläufer.
Später wurde das Haus mit zunehmendem Straßenverkehr zum Hindernis an der Straßenbiegung. Das Gebäude versperrte den Einblick in Richtung Stadtmitte. Im Frühjahr 1976 verschwand das alte Gebäude aus dem Vareler Stadtbild. Es war schon baufällig geworden,Fensterscheiben waren teils schon defekt, da es schon lange Zeit unbewohnt war. Bis zuletzt noch kündeten verwaschene, aber noch deutlich lesbare Inschriften, wie "Bierhalle und Speisehaus" oder "Cafe Wien", auf das damalige Zwecksbestimmen des Gebäudes hin. Der "Clou" dieses Gasthauses war ein Papagei. Wenn ein Gast das Lokal verließ, rief der Papagei fragend und mahnend nach: OPA, hest Du all betollt ?. Wirklich kurios ! Mit dem Abriss der Gaststätte " Zum Lindenhof" verschwand auch automatisch der TATERPFAD für Varel. Auf dem Grundstück steht heute, die Sporthalle der Schule am Schlossplatz, gegenüber vom evangelischen Gemeindehaus.
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