Die Aquarium-Bar am Vareler Waldesrand!
Das ehemalige Wald-Cafe wurde 1959 mit einer Bar ergänzt.
Varel
Viele Vareler erinnern sich noch an das stillvolle Haus neben dem Vareler Waldeingang „Steinernen Pfeiler“, dass 1907 von Adolf Chr. Sieberns als Wohnhaus errichtet wurden war. Das Haus hatte ein Schloss ähnlichen Baustill, es wurde durch die vielen kleinen Dachgiebeln und allerlei Verschachtelungen verziert. Zusätzlich war das Gebäude an jeder Hausecke mit einer Art Erker plus Türmen (Dachkuppel) ergänzt.
Schon im Jahre 1921 kaufte Friedrich E. Klose das gut gelegene Haus und Grundstück von Adolf C. Sieberns und richtete dort ein Cafe ein. Zusätzlich empfahl er sich als Wein- und Spirituosen Händler. Am Eröffnungstag den 9. April 1921 warb er unter anderem für die erstklassige Konditorware. An den Pfingstfeiertagen 1924 wurde eine neu gebaute Veranda mitunter eines großen Künstlerkonzertes eröffnet. Spezial wurde an diesen Tagen Bavaria-Bräu vom Fass ausgeschenkt. Bevor am 3. August 1957 Heinrich Begau das gesamte Gebäude übernommen hatte, wurden noch folgende Namen als Pächter oder Eigentümer genannt:
1.August 1931- - M. Kolz und Frau
31. Dezember 1931 - - Erich Weers
1. Januar 1938 - - Emil Hase
Nach der Übernahme des Hauses eröffnete Heinrich Bergau nach Umbauarbeiten und aufwendigen Renovierungen wieder das Wald Cafe, am 13. September 1957. Die neue Raumgestaltung wurde von den Gästen allseitig bewundert. Der Vareler Raumgestalter Edmund Scholz verwandelte mit dekorativen Geschick und gutem Geschmack die Räumlichkeiten. Besonders ins Auge gefallen, war eine Wanddekoration in dezenten Farbstufen. Mit weißem Drahtplastik wurde eine Grafik „sonniger Süden“ auf die Wände gebracht. Weitere Innendekoraktion übernahm der Vareler Kurt Langeheineken. Für die aufwendigen Tischler- und Zimmerarbeiten sowie Bestuhlungen, Wand- und Deckenverkleidungen und den neuen Parkettfußboden waren die Vareler Firmen Fr. Burkhadt, Erwin Kallmeyer, H. Kickler, Herm. Köhne, Joh. Niemeyer und Aug. Ralle zuständig. Die Umbauarbeiten führte der Bauunternehmer Karl Marschall aus und für den guten Anstrich war Heinz (Heinzi) Ellenbürger zuständig. Somit war das Wald Cafe für seinen Gästen komplett Neu gestaltet.
Ab Februar 1959 leuchtete Abend für Abend ein Reklameschild „Aquarium“ an der Hausfassade vom Wald Cafe. Dort richtete der Gastwirt H. Bergau im Hauskeller eine Bar ein. Um den Gast einen gemütlichen Aufenthalt zu gewährleisten, wurden die Wände mit verschiedenartigen Tapeten verziert. Mit den mehrfarbigen Barhockern, kleinen Wandleuchten und den dazu passenden Fußboden reizte die Bar mit einer Behaglichkeit. Nach vielen Jahren entgegengebrachtes Vertrauen den Gästen gegenüber, übergab Heinrich Bergau im Juli 1965 sein Lokal an Claus und Ursula Thiele weiter. Das Ehepaar Thiele bot besondere Spezialitäten aus der Küche bis morgens 5 Uhr an. Im Jahre 1967 wurde der Name vom ehemaligen Wald Cafe auf Astoria geändert. Dazu gehörten der Scoth- Club im Keller, sowie eine Discothek namens Western-Saloon. Schon im gleichen Jahr begannen die ersten Verhandlungen über das Abbruch- und Neubauvorhaben in der Nachbarschaft des Waldeingangs. Das Gasthaus war nicht mehr zu Retten, am 5. Juni 1968 fand eine öffentliche Versteigerung statt. Das gesamte Inventar vom Wald Cafe wurde versteigert. Im Sommer 1969 fielen die ersten Türme und Erkern. Unter Beobachtung vieler Vareler Bürgern wurde das Wald Cafe abgerissen. Schon 1970 nahm das Bautempo der Errichtung von 24 Komfortwohnung auf dem Wald Cafe Grundstück zu. Wo einst ein kleines Schlösschen stand, wurde in kurzer Hand ein Wohnblock erbaut.
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