Sonntag, 16. Juni 2013, 14:10 Uhr
Vareler Papierkorb

Die Vareler Hafenstraße wurde im Volksmund auch Hamburger Pflaster genannt!

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Vor 100 Jahren wurde die Hafenstraße mit Hamburger Granitquadern befestigt.

Varel Um den ausgedehnten Getreideausfuhrhandel ohne größere Hindernisse zu den Vareler Lösch- und Ladeplätzen am Vareler Hafen transportieren zu können, musste die etwa 2,5 km lange Hafenstraße im Jahr 1831 befestigt werden. Bis dato war diese ungepflasterte Wegstrecke nördlich von Varel bei schlechten Wetter kaum passierbar. Der Marschweg wurde nur notdürftig und teilweise gepflastert. Nachdem die Vareler Industrie ihren großen Bedarf an Roheisen, Kohlen und anderen Rohstoffen ausschließlich über den Seeweg bezog und ein reger Verkehr vom und zum Hafen herrschte, wurde 1844 die Hafenstraße  bis Varel aus Bruchsteinen gepflastert.  Da dies Bewegung durch die übermäßigen beladenen Pferd- und Wagengespanne die notbedürftige Bewegung sehr gelitten hatte, wurde 1913 die Straße mit Granitquader und Klinkerziegeln aus den heimischen Ziegeleinen neu befestigt. Die Kosten bei einer Fahrbahnbreite von 5,5m betrugen damals 36000 Goldmark. Das neue Pflaster der Hafenstraße wurde im Volksmund auch „Hamburger Pflaster„ genannt. Die Granitquadersteine, die ursprünglich in Hamburg verlegt worden waren, nahm man dort wieder auf. Sie wurden danach auf dem Wasserweg in Richtung Varel verfrachtet, um diese hier wieder neu zu verlegen.
Zwecks der Einrichtung der neuen Bahnlinie Oldenburg-Wilhelmshaven mussten die Hafenstraße und Mühlenstraße neu verbunden werden. Dafür wurde 1867 eine Holzbrücke errichtet, die aber schon 1913 durch eine 25m lange Eisenbetonbrücke ersetzt wurde. Leider existiert diese Brücke heute auch nicht mehr.

Jahrzehntelang waren an der Hafenstraße viele Bauereien ansässig. Unter anderem die Landstelle Suhren die gegenüber von der heutigen Heizungsfirma Boos ansässig war. Heute stehen hier mehrere Wohnhäuser. Gegenüber der Gorch-Fock Straße war zuletzt die Landstelle Alfred Janssen mit seiner Familie, zwar existiert diese Stelle nicht mehr, aber das Wohnhaus und das Stallgebäude stehen noch heute.
Seit 1948 befindet sich die Hafenschule an der Hafenstraße. Auf der gegenüberliegender Straßenseite der Firma Bahlsen war eine Sandentnahmestelle. Den Sand nahmen die Segelschiffe als Ballast mit an Bord.

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